Von Dr. D. E. Koelle
Im Klima-Bericht des IPCC von 2001 stand, dass es sich beim „Klima um ein gekoppeltes nicht-lineares chaotisches System handelt und daher die Vorhersage des Klimas in der Zukunft nicht möglich ist“. Diese Feststellung wurde jedoch in den folgenden Berichten nicht mehr wiederholt, denn sie steht natürlich im Gegensatz zu der alarmistischen Behauptung des IPCC, dass die Global-Temperatur bis zum Jahr 2100 um 1,5 bis 4,5°C ansteigen würden. Und diese Behauptung gibt es unverändert seit 20 Jahren, ohne Beweis für die fast ausschließlich auf dem CO2-Anstieg basierten Theorie, ohne Verbesserung des großen Unsicherheitsbereiches. Trotz Milliarden-Förderung durch Steuergelder und trotz der Tatsache, dass es seit 18 Jahren den mit großer Überzeugung und angeblichem „Konsens“ vorhergesagten Temperaturanstieg nicht gegeben hat. Wie sagte Prof. von Storch:
„Die Autoren reduzieren die Weltprobleme auf das Thema Kohlenstoff. Das ist eindimensional und arrogant“.
Tatsächlich gibt es ein halbes Dutzend von Klima-Einflussfaktoren, die zum Teil noch weitgehend unerforscht sind. Aber Klima-Fakten spielen heute keine Rolle in der Politik und bei den Medien: sie sind unbequem, unerwünscht und werden einfach ignoriert oder geleugnet. Entscheidend ist die politische Klima-Ideologie, die bis hin zum Deutschen Wetterdienst verbreitet ist.
Chaotisch sind oft die Wetter-Entwicklung und teilweise auch die Klima-Änderungen. Für viele Klimatologen gibt es Klima erst seit 150 Jahren, als systematische Temperaturmessungen und die Sammlung von Wetterdaten begann. Betrachtet man aber die Klima-Entwicklung in der Erdgeschichte, dann fällt auf, dass es eine Reihe von zyklischen Wiederholungen gibt. In diesem Fall werden sogenannte Proxy-Daten verwendet, die erlauben, die Temperaturen der Vergangenheit abzuschätzen, und dies bis zu 900 Millionen Jahre zurück. Interessanterweise wird dieses Gebiet der „Paläoklimatologie“ von vielen Wissenschaftlern nicht ernst genommen. Wie schrieb mir ein IPCC-Klimatologe kürzlich: „solche Daten sind wissenschaftlich wertlos“.
Kein Wunder, denn sie stehen im Gegensatz zur CO2-Ideologie. Es findet sich in der Erdgeschichte kein Beweis für einen durch CO2 verursachten Temperaturanstieg. Die Eiskern-Bohrungen aus der Antarktis und von Grönland zeigen, dass in den letzten 200 000 Jahren immer erst die Temperatur angestiegen ist, und der CO2-Anstieg mit Verzögerung folgte. Dass bei einem globalen Temperaturanstieg CO2 aus den Ozeanen freigesetzt wird, ist eine unumstrittene Tatsache und leicht messbar. Wenn dann aber wiederum mehr CO2 eine Temperaturerhöhung bewirken sollte, dann stellt sich die Frage nach dem „run-away-effect“, d.h. dann hätte eigentlich schon vor vielen Millionen Jahren die Erde zu einem heißen Planeten werden müssen, wie etwa die Venus. Dies ist aber offensichtlich nicht geschehen.
Aber schauen wir uns die Basis der Temperaturentwicklung auf der Erde an, mit der grundlegenden Darstellung von Carl Sagan, dem bekannten Wissenschaftler und Schriftsteller:
Der Planet Erde entstand vor rund 4.567 Millionen Jahren gleichzeitig mit den anderen Planeten aus einem um die Sonne rotierenden turbulenten Urnebel aus Gasen und Staub. Die Staubwolke verdichtete sich zu größeren Körpern, den so genannten Proto-Planeten, durch deren Kollisionen und Kombinationen sich schließlich auch die Erde bildete. Dieser Prozess dauerte 30 bis 50 Millionen Jahre, dann hatte sich die jetzige Konfiguration mit einem festen Eisenkern gebildet. Die Temperatur der Oberfläche erreichte 4500 °C, bevor ein langsamer Abkühlungsprozess an der Oberfläche begann. Die ältesten in Australien gefundenen Zirkonium-Kristallle sind 4.400 Millionen Jahre alt. Bei 1200°C begann das flüssige, brodelnde basaltische Magma, das damals die Oberfläche der Erde bildete, eine dünne feste Krusten zu bilden, die aber immer wieder in der Tiefe verschwand. Etwa ab 3.800 Millionen Jahren (Beginn des „Archaikums“) sank die Temperatur an der Erdoberfläche auf unter 1000°C und es kam es zur Bildung von ersten schwimmenden Gesteinsinseln auf der sonst flüssigen Erdoberfläche. Davon zeugen die ältesten auf der Erde gefundenen Gesteine in Grönland, auf den Lofoten-Inseln und in Australien.
Es dauerte noch weitere einige hundert Millionen Jahre, bis sich die Oberfläche unter 100°C abgekühlt hatte und der Wasserdampf der dichten Atmosphäre vor etwa 3.300 Millionen Jahren zu Wasserflächen kondensieren konnte. Langsam bildeten sich Ozeane aus den großen Mengen von Wasserdampf aus den zahlreichen Vulkanen und bildeten die Grundlage für den Beginn der biologischer Entwicklung (erste Bakterien). Wieweit das Wasser der heutigen Ozeane von der Erde selbst stammt oder von dem auf den Planeten niederregenden Kometen-Schauern (Kometen bestehen zu ca. 50 % aus Eis) ist noch eine offene Frage.
Bild 1: Der komplette Abkühlungsprozess der Erde dauerte ca. 3 Milliarden Jahre (nach Carl Sagan)
Die Ozeane auf der Erde erscheinen gewaltig (361 Mio. km2 von insgesamt 510 Mio. km2), und doch macht der Anteil des Wassers an der Gesamtmasse des Planeten nur unglaubliche 0,024 % aus. Die ursprünglich hohe globale Temperatur fiel stetig weiter, und vorübergehend gab es sogar in etwa die gleichen Temperaturbedingungen wie heute. Aber in Anbetracht der schwachen Sonne, deren Strahlung 25% geringer war als heute, führte der Abkühlungsprozess dann zu einer völligen Vereisung der Erdoberfläche. Die erste nachgewiesene große Eiszeit nach der kontinuierlichen Abkühlung der Erde, „Huronian Ice Age“ genannt, dauerte von 2.400 bis 2.100 Millionen Jahre vor heute.
Der absolute Tiefpunkt der Abkühlung wurde vor etwa 2.200 Millionen Jahren erreicht. Seither geht es durch die zunehmende Energieabstrahlung der Sonne langsam, aber stetig aufwärts, wie in Bild 1 dargestellt. Dies bedeutet für die Zukunft weniger tiefe Temperaturen bei den großen Eiszeiten, andererseits aber auch höhere Temperaturen bei den Warmzeiten. Es gibt also tatsächlich eine „globale Erwärmung“, aber das im Milliarden-Jahre-Maßstab.