In Großbritannien entfachte sich kürzlich eine hitzige Debatte über das Klimawandelgesetz (Climate Change Act) von 2008. Gemäß diesem Gesetz sollen die Treibhausgas-Emissionen in Großbritannien bis zum Jahr 2050 um 80% gegenüber 1990 verringert werden. Eine Analyse durch die Regierung hatte ergeben, dass hierdurch Kosten von bis zu 18 Milliarden Pfund pro Jahr entstehen, was etwa 650 Pfund pro Haushalt und Jahr entspricht. Der britische Finanzminister George Osborne hatte sich bereits letzten Herbst 2011 in einer Rede beunruhigt über die anstehende Kostenlawine gezeigt:
„Ich bin besorgt über die Auswirkungen der grünen politischen Regelungen die nicht nur in Großbritannien, sondern auch von der Europäischen Union beschlossen wurden. […] Wenn wir die britische Wirtschaft mit immer weiteren sozialen und umweltpolitischen Einschränkungen belasten – so wertvoll die Ziele der einzelnen Maßnahmen auch sein mögen – werden wir nicht nur diese Ziele verfehlen, sondern werden auch die Unternehmen wirtschaftlich darunter leiden. Arbeitsplätze werden verloren gehen und unser Land wird ärmer werden.“
Im März 2012 hatte der britische Europaparlamentarier Roger Helmer gefordert, den Climate Change Act aufzuheben, da es sich um eine „extrem unverhältnismäßige Maßnahme eines äußerst spekulativen Problems“ handelt. Andere bekannte Gegner des Klimagesetzes sind Lord Nigel Lawson, der ehemalige Schatzkanzler unter Magaret Thatcher, sowie Lord Andrew Turnbull, der ehemalige Vorsitzende des Civil Service unter Tony Blair. Lord Turnbull hatte beklagt, dass das Gesetz „vertragliche Belastungen auferlegt, unabhängig davon was andere Länder tun oder auch nicht tun.“ Er gab ferner zu Bedenken, dass die Maßnahmen in Großbritannien für sich betrachtet nur einen äußerst geringen Beitrag gegen die Klimaerwärmung darstellen würden.
Trotz dieser Bedenken entschied der britische Minister für Energie und Klimawandel, Ed Davey, jetzt im März 2012 nach einer Überprüfung, dass das Klimawandelgesetz weder aufgehoben noch verändert werden soll. Dies berichtete The Telegraph am 20. März 2012.
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In seinem neuesten Buch „The Rational Optimist: How Prosperity Evolves“ plädiert der britische Zoologe und Autor Matt Ridley für mehr Optimismus. The Observer schrieb über das Buch „Ridley kritisiert diejenigen Schwarzmaler, die in allem nur eine kontinuierliche Verschlechterung erkennen wollen. Er zeigt in seinem Buch, dass es solche Miesepeter immer gegeben hat und sie stets daneben lagen. Ridley fordert diese Pessimisten auf, endlich das rationale Denken einzusetzen.“
In einem Interview mit der Zeitung Die Presse wurde Matt Ridley jetzt darauf angesprochen, dass er in seinem Buch u.a. schreibt, der Klimawandel würde seinen Optimismus trüben. Ridley antwortet darauf:
„Seit der Fertigstellung des Buches bin ich weniger besorgt wegen des Klimawandels. Ich bin jetzt besorgter über die Maßnahmen, die wir gegen den Klimawandel ergreifen. Denn sie haben das Potenzial, die Wirtschaft zu schnell zu entkarbonisieren und die Menschen in Armut zu stürzen.“
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In den USA zweifeln immer mehr Menschen den Klimawandel an. Während 2008 noch 60 Prozent der US-Amerikaner den Prognosen vieler Klima-Experten glaubten, sind es aktuell nur noch 50 Prozent. Wissenschaftler der Universität Connecticut meinen, das liege daran, dass sich die wirtschaftliche Lage in den USA verschlechtert hat. Aber es gibt auch noch eine andere Möglichkeit: Dämmert den Leuten vielleicht allmählich, dass sie jahrelang hinter die Fichte geführt wurden?
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In Südkorea hat die Sorge um die Staatsschulden die Erderwärmung von der Agenda verdrängt, berichtete jetzt Spiegel Online. In einem Interview wurde der südkoreanische Ex-Premier Han Seung-soo gefragt, wie es passieren konnte, dass der Klimawandel so schnell von der globalen politischen Agenda verschwunden ist. Han erklärt:
„Die Erderwärmung ist ein langfristiges Problem, das von kurzfristigen Problemen wie der Euro-Krise überschattet wird. Wenn die vorbei ist, wird auch die Klimakrise wieder ins öffentliche Bewusstsein rücken.“
Schlimm wird es jedoch, wenn sich die Temperatur auch die nächsten 10 Jahre weigert weiter anzusteigen. Nämlich dann müsste sich die Welt nach Lösung der Euro-Krise ganz anderen Problemen zuwenden und der geliebten Klimakatastrophe Lebewohl sagen. Von den anderen Problemen gibt es auf jeden Fall noch jede Menge, die zudem dringender denn je sind, angefangen von Armutsbekämpfung, über Malaria und sauberem Trinkwasser für alle bis hin zu guter Staatsführung und Korruptionsbekämpfung.
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In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 29.3.2012 wurde der neue Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, gefragt, ob er auch privat in Solarstrom macht.
SZ: Und haben Sie auch Solarzellen auf dem Dach?
Homann: Unser Haus würde sich eignen, aber nein, die habe ich nicht.
SZ: Warum nicht?
Homann: Weil ich persönlich es ablehne, Investitionen vorzunehmen, die sich nur dank Subventionen rechnen. Meine Meinung mag sich ändern, wenn Solaranlagen – hoffentlich bald – ohne Förderung wettbewerbsfähig sind. […]
SZ: Herr Oettinger, der EU-Energiekommissar, fordert eine Art europäisches Förderregime. Sie auch?
Homann: […] Wir sollten Solarstrom da erzeugen, wo die Sonne an die 3000 Stunden im Jahr scheint und nicht nur knapp 1000.
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Ausgewählte Vorträge der 4. Internationalen Klima- & Energiekonferenz, die am 25./26. Novermber 2012 in München stattfand, sind jetzt auf der EIKE-Webseite online gestellt worden. Zu sehen sind die Präsentationen von Donna Laframboise (Kritik an IPCC-Zusammensetzung), Chris Horner (mangelnde Transparenz des IPCC & Interessenskonflikte), Andrew Montford (Climategate), Werner Kirstein (Klimawandel als Ersatzreligion) und Gerd Habermann (Klimapolitik).
Andrew Montford:
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Am 20.3.2012 erschien im schweizerischen Tages-Anzeiger ein aufschlussreiches Interview mit Thomas Stocker von der Universität Bern. Stocker ist Klimaphysiker und Co-Vorsteher der IPCC-Arbeitsgruppe 1, die gerade ihren Teil für den 5. Klimabericht erstellt. Frage an Stocker: „Fehler im letzten Bericht, etwa die zu drastischen Voraussagen für das Abschmelzen der Gletscher des Himalaja, haben die Glaubwürdigkeit des IPCC in der Öffentlichkeit angekratzt. Nun wurden die internen Abläufe überprüft. Was hat sich geändert?“ Stocker: „Fundamental hat sich bei den Prozeduren nichts geändert.“ Den Ruf nach völliger Transparenz hält Stocker für absurd – dies würde den wissenschaftlichen Prozess «ersticken». Stocker findet es richtig, dass die Vorversion des Berichts geheimgehalten wird.
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Bei seinem kürzlichen Besuch in Mexiko sprach Papst Benedikt XVI. mit dem Staatschef Felipe Calderón über organisiertes Verbrechen und – haben wir es nicht schon geahnt – über den Klimawandel. Natürlich nacheinander. Noch ist unklar, ob es in den Gesprächen um die CO2-Klimasensitivität, den unterschätzten Strahlungsantrieb der Sonne oder die Rolle der Pazifischen Dekadischen Oszillation bei der Erwärmung 1977-2000 gegangen ist.
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Die Hamburger ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG im Besitz der Holding-Gesellschaft der Otto-Familie hat nun ein zweites Nachhaltigkeitshandbuch vorgelegt, in dem laut ECE-Chef Alexander Otto „erhebliche Potenziale im Kampf gegen Klimawandel“ beim Betrieb von Shopping-Centern identifiziert wurden. Bereits 2010 hatte die ECE gemeinsam mit der Universität Karlsruhe ein erstes Handbuch „Nachhaltige Shopping-Center“ veröffentlicht.
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In einer Pressemitteilung vom Oktober 2010 erklärte sich der FSV Mainz 05 zum „1. Klimaneutralen Verein der Bundesliga“. Darüber freute sich seinerzeit bereits Georg Hoffmann von PrimaKlima:
„Das Ökoinstitut berechnete den Vereins-CO2-Abdruck und jetzt wird Ernst gemacht mit dem klimaneutralen Elfmeter und der Emissions-sparenden Blutgrätsche. Auf der Tribüne wird nicht mehr so laut gebrüllt (Energieverbrauch! Nur noch leichtes Winken mit dem Taschentuch ist erlaubt) und das Bier wird körperwarm à la Anglaise runtergeschüttet. Zwar bindet es so weniger CO2, die Bilanz, die den Energieverbrauch der Kühlung mit berücksichtigt, war aber so deutlich verbessert. Auch das traditionelle Aftermatch In-die-Rabatten-Pinkeln stand lange zur Diskussion. Einerseits wird der Niedrigbewuchs durch Niedertrampeln zerstört (CO2 rauf), andererseits wird durch den Nitrateintrag ein positiver Düngeeintrag geleistet (CO2 runter). Ein abschliessendes Gutachten dazu steht noch aus. So oder so, Primaklima bei Mainz 05!“
Der Slogan „1. Klimaneutralen Verein der Bundesliga“ war auch eine Zeit lang im Kopfbereich der Webseite des Vereins prominent vermerkt. Nun, anderthalb Jahre später, ist auf der Webseite des FSV Mainz 05 plötzlich davon nichts mehr zu finden. Was ist passiert? Waren es die Fußballer vielleicht irgendwann leid, mit dem Fahrrad zu den Auswärtsspielen anzureisen? Mussten die Spieler vielleicht nach jedem Zwischensprint für das zusätzlich von ihnen ausgeatmete CO2 Klimazertifikate zukaufen? Oder war es die Verbannung von treibhausgasreichen Eissprays, die den Schmerzpegel über das kritische Limit schnellen ließ? Schwer zu sagen.
Laut unbestätigten Berichten hatte der Verein schon länger versucht, den Schwarzen CO2-Peter weg zu transferrieren, was nun wohl endlich gelungen ist. Am 24. März 2012 meldete jedenfalls main-spitze.de, dass die Stadt Rüsselsheim dem Netzwerk „CO2-neutrale Landesverwaltung“ des Landes Hessen beigetreten ist. Das heißt unter anderem, dass beim Betrieb und der Beheizung der Rüsselsheimer Verwaltungs-Gebäude kein zusätzliches Kohlendioxid (CO2) entstehen darf, das zur Schädigung der Umwelt und damit zum Klimawandel beiträgt. Den Wollpullover-Verkäufern von Rüsselsheim winkt nächsten Winter ein lohnendes Geschäft!
Danke an Rainer Hoffmann für den Hinweis.
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Winzer schlagen Alarm – Wein hat immer mehr Alkohol. Und wer hat Schuld? Natürlich der Klimawandel ! Schreibt die WAZ: „Die Trauben werden immer früher reif, der Alkoholgehalt steigt deutlich. […] Forscher aus Frankreich und Deutschland versuchen nun, den Alkoholgehalt zu senken.“ Spielverderber !
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Der prominente Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf hat sich nun auf seiner Webseite anlässlich des ersten Apriltages ein Scherzchen erlaubt und fabuliert dort munter über eine „FORTRAN Integer-Variable mit Namen ISCHUMMEL“. Dieselbige wäre notwendig, um die Sonne als Klimfaktor gelten zu lassen. Dazu zeigt er einen lustigen Kurvensalat, in den er – noch ganz im Aprilscherz-Modus – selektiv sinnfreie Trends einfügt. Aber keine Angst: An allen anderen 364 Tagen des Jahres dominiert zum Glück in der Natur noch die wahre Wissenschaft. Da können wir dann beruhigt feststellen, dass die Temperaturentwicklung der vergangenen 10.000 Jahre beeindruckend synchron zur Sonnenaktivität verlief (siehe unser Artikel in der ZEIT „Hier irren die Klimapäpste“). Und auch die Verdopplung des Sonnenmagnetfeldes in den letzten 100 Jahren ließ die Erde nicht gänzlich kalt sondern steuerte eine signifikanten Beitrag zur globalen Erwärmung in dieser Phase bei (siehe erste Abbildung hier).
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Obwohl die wissenschaftliche Seite des Klimawandels mittlerweile fast lückenlos und mit sehr hohem Kenntnisgrad verstanden ist (sagt jedenfalls der IPCC), ist eine wichtige Frage leider noch immer ungelöst: Wo ist eigentlich der Ground Zero des Klimawandels? Trotz des Konsens in allen anderen Fragen, streiten sich die Experten an diesem Punkt leider noch immer. Tom Nelson machte sich jetzt einmal die Mühe und hat die verschiedenen Kandidaten für den klimatischen Ground Zero zusammengetragen. Zur Auswahl stehen unter anderem Alaska, die Antarktis, Arizona, Bangladesch, Benin, Indien, Queensland, der Sahel, die Sahara und Sumatra. Hoffentlich kann anlässlich des kommenden 5. Klimazustandsberichts in dieser wichtigen Frage schon bald ein Konsens hergestellt werden.
Siehe auch Blog-Artikel von Donna Laframboise.
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Zu guter letzt hier noch ein Spendenaufruf: Die bekannte Webseite Klima(rats)retter.info ist der finanzielle Treibstoff ausgegangen (möglicherweise aufgrund der Energiewende?) und musste jetzt auf ‚Notbetrieb‘ umschalten. Das ist nicht schön. Gerne denken wir noch an all die schönen Verrisse unseres Buches „Die kalte Sonne“ von klimaretter.info zurück. Fast schon legendär der Artikel zum Buchstart im Februar 2012, in dem sich Toralf Staud trotz umfangreicher persönlicher Erklärung durch Kalte-Sonne-Coautor Lüning nach der Pressekonferenz plötzlich nicht mehr an die Synchronität von nacheiszeitlicher Temperaturentwicklung und Sonnenaktivität erinnern konnte (siehe unteres Drittel im Medienecho – Tag 3: „Aus Berlin meldete sich nun…)“. Auch der tollkühne Klima-Lügendetektor stammt aus der Feder der beiden SOS-funkenden Klimaretter Toralf Staud und Nick Reimer. Vielleicht könnte Hartmut Graßl, der ebenfalls kürzlich auf klimaretter.info einen Auftritt hatte, mit Geldern der Münchener Rück Stiftung aushelfen wo er „zufällig“ im Stiftungsrat sitzt? (siehe „Graßl’s Erwärmungsprognose von 1990 droht dramatisch zu scheitern“).
In ihrem Spendenaufruf schreiben Staud und Reimer:
„Ob es weiter mit dem Magazin zur Klima- und Energiewende geht, hängt nicht zuletzt von Ihnen ab. Aber vielleicht braucht die Welt ein Portal wie klimaretter.info auch gar nicht?“
Eine außerordentlich gute Frage…
Mit Dank für den Hinweis an Pierre Gosselin.
Wir wünschen allen kaltesonne.de-Lesern frohe Ostertage !