Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung überrascht Fachwelt mit fragwürdiger Warnung vor neuem Waldsterben

Gute Nachrichten aus Brasilien. Der neue Minister für Wissenschaft und Technologie, Aldo Rebelo, steht den Klimakatastrophenszenarien des IPCC kritisch gegenüber und vertritt einen klimarealistischen Kurs. Das lässt hoffen.

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Kurz vor Weihnachten warnte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Pressemitteilung vom 19. Dezember 2014 vor einem neuen – diesmal globalen – Waldsterben:

Klimawandel trifft Wälder weltweit
Bereits heute verändert der menschliche Einfluss Wälder auf der ganzen Welt. Für die Zukunft kann auch ein Rückgang von Wäldern durch den von Menschen verursachten Klimawandel nicht ausgeschlossen werden – das zeigt eine kommende Woche erscheinende Sonderausgabe des Journal of Ecology, koordiniert von einem Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Um die Widerstandsfähigkeit der Wälder besser zu verstehen und zu erhöhen, ist eine Kombination von Ansätzen von örtlichen Feldversuchen bis hin zu globalen Computersimulationen nötig, erklären die Wissenschaftler. Mit Blick auf die Risiken warnen sie, dass die globale Erwärmung zusätzlichen Druck auf einige der wertvollsten Ökosysteme der Erde ausübt. „Wälder sind wahrscheinlich stärker gefährdet als bisher angenommen“, sagt Christopher Reyer vom PIK, Koordinator der Sonderausgabe und Leitautor des Übersichtsartikels. „Die beobachteten Veränderungen beeinflussen Wälder auf allen Kontinenten, darunter auch so wichtige wie der Amazonas-Regenwald, und lassen möglicherweise einige von diesen Wäldern auf Kipppunkte zusteuern.“

Eine steile These. Was ist dran an den Horrorszenarien? Der Blick in aktuelle Fachpublikationen bringt Überraschendes: Forscher außerhalb des PIK sehen die Zukunft deutlich weniger prekär und unterstreichen zum Teil sogar die besondere Anpassungsgabe an ökologische Veränderungen. Wir hatten die Veröffentlichungen in den folgenden Blogbeiträgen an dieser Stelle vorgestellt:

 

Unberücksichtigt ließen die Potsdamer auch eine neue Studie, die am 2. Januar 2015 auf ScienceDaily besprochen wurde und Erfreuliches zu berichten hatte. Offenbar nehmen die tropischen Regenwälder sehr viel mehr CO2 auf als vormals angenommen:

NASA finds good news on forests and carbon dioxide
A new NASA-led study shows that tropical forests may be absorbing far more carbon dioxide than many scientists thought, in response to rising atmospheric levels of the greenhouse gas. The study estimates that tropical forests absorb 1.4 billion metric tons of carbon dioxide out of a total global absorption of 2.5 billion — more than is absorbed by forests in Canada, Siberia and other northern regions, called boreal forests.

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