Steile These in der Neuen Presse vom 18. November 2014:
„Die ärmsten Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden am meisten unter den Auswirkungen“, sagte die Klimareferentin von „Brot für die Welt“, Sabine Minninger, am Dienstag am Rande des „2. Internationalen Symposiums zur Klimagerechtigkeit“ in Bremerhaven. Die ärmsten Länder hätten nicht die finanziellen Mittel, sich etwa vor Taifunen ausreichend zu schützen.
Es ist schon irre, Brot für die Welt darf wissenschaftlich nicht haltbare Thesen öffentlich verbreiten, um die Spendenbereitschaft anzukurbeln. Wenn eine Firma dies täte, würde dies sogleich von der Konkurrenz mit rechtlichen Mitteln gestoppt werden. Da suggeriert also Frau Minninger, dass Taifune eine Auswirkung des Klimawandels wären. Das ist natürlich falsch. Vermutlich meint sie, dass Taifune heute häufiger wären als in vorindustrieller Zeit. Aber auch das ist nachweislich falsch. Taifune hat es immer gegeben, mal mehr, mal weniger. Da haben weder die armen Entwicklungsländer Schuld, noch die reichen Industrieländer. Brot für die Welt sollte nun endlich aufhören, der Bevölkerung Schuldgefühle einzureden. Klar, mit Schuld spendet es sich natürlich viel besser. Aber weshalb kann man es nicht auch mit der Wahrheit versuchen: Wir haben verdammtes Glück, dass wir nicht im Klimagürtel der tropischen Wirbelstürme leben, außerdem geht es uns relativ gut. Wir helfen den Wirbelsturmopfern daher gerne. Liebe Freunde bei Brot für die Welt, es wird nun endlich Zeit für eine neue, ehrlichere Kommunikationsstrategie.
Hier geht es zu den wissenschaftlichen Taifun-Fakten:
- Wer hätte das gedacht: Studien können keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme im Indischen und Pazifischen Ozean feststellen
- Vorindustrielle Zeit war verrückter als gedacht: Tropische Wirbelstürme in den letzten 5000 Jahren weltweit auf wilder Achterbahnfahrt. Außerdem: Eine weitere Arbeit sagt Abnahme der tropischen Wirbelsturmtätigkeit vorher
- Die Verdrehung der Wissenschaft zur Steigerung der Entwicklungshilfe: Wirbelstürme in Ostafrika halten sich nicht an das Katastrophenkonzept der Fundraiser
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Da hatten wir uns vor kurzem mit Bundesumweltministerin Henrichs, äh Verzeihung, Hendricks im Blog beschäftigt, da kommt sie heute schon wieder dran. Denn sie hat einen Werbespot zum Klimwandel produzieren lassen, der ziemlich grenzwertig ist:
Der Stern sprach am 18. November 2014 aus, was wohl viele denken:
1,5 Millionen Euro teure Kampagne Umweltministerium wirbt mit Zombies und Sex für Klimaschutz
Mit Zombie-Attacken und einer peinlichen Eltern-Sex-Szene will das Bundesumweltministerium junge Menschen für den Klimaschutz gewinnen. Die Reaktionen auf die schrillen Werbespots fallen gemischt aus.
Um den Klimaschutz geht es hier nicht wirklich. Was könnte dann der Hauptgrund der Kampagne sein? Wir lesen im Stern:
Durch die Kampagne könnte der Bekanntheitsgrad der Ministerin [Barbara Hendricks] steigen, die fast 80 Prozent der Deutschen bisher nicht kennen. „Die Resonanz ist außerordentlich, wir sind sehr zufrieden“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Michael Schroeren, am Dienstag. Alleine auf der Website des Ministeriums seien die Videos, die später auch als Kinowerbung zu sehen sein sollen, schon mehr als 60.000 Mal angeschaut worden. Jede Publicity ist eben eine gute Publicity.
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Das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) liebt die Klimakatastrophe, denn sie fördert das Geschäft. Mit großer Freude verkündete IWR daher am 18. November 2014:
Klimawandel: Meteorologen erklären 2014 zum wärmsten Jahr
Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende und immer mehr Hinweise führen zu der Erkenntnis, dass das Jahr 2014 das wärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein wird. Was IWR Online schon im Oktober vermutete, spricht nun auch der Deutsche Wetterdienst aus.
In der Folge werden grandiose Temperaurabweichungen nach oben genannt. Das funktioniert aber nur, da man nicht etwa die letzten 30 Jahre als Vergleich heranzieht, sondern die Jahre 1961 bis 1990 wählte, die ziemlich kalt waren. Aber egal, wärmstes Jahr Deutschlands klingt trotzdem bedrohlich. Wenn da nicht eine Kleinigkeit noch wäre. Schauen wir doch einfach mal in die Temperaturkurve Deutschlands für die letzten 15 Jahre an (siehe Abbildung 1). Es ist kein Stück wärmer geworden, eher kälter. Ein einziges Jahr kann da gerne etwas drüber liegen, hat aber klimatisch gesehen kein Relevanz. Unerwähnt bleibt, dass es eigentlich laut Klimamodellen bereits fast ein halbes Grad hätte wärmer sein sollte – ist es aber nicht. Dumm gelaufen.
Abbildung 1: Temperaturentwicklung Deutschlands 1997-2013 (Daten: Deutscher Wetterdienst, DWD; Graphik: J. Kowatsch).
Mehr zum Klima in Deutschland: Klimawandel in Deutschland: Eine geowissenschaftliche Betrachtung (von Sebastian Lüning)
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Sie interessieren sich für Klimakurven und experimentieren gerne mit Klimadaten? Dann dürfte sie das Edmhdotme-Blog interessieren. Als Motivation für seine Bemühungen nennt der Autor:
I well recall voicing the opinion in a well-researched paper long ago that information about pollution levels in London was being misrepresented and exaggerated by Green activists. However that published opinion elicited threats of personal violence and death. Green “Believers”, although many are well-meaning at heart, are not necessarily nice people. They are rarely tolerant and certainly not open to debate. I am old enough to remember London’s pea soup fogs in the 1950’s: that was real pollution and was a real killer: a problem well worth solving. It was solved in the UK by the clean air act and air pollution throughout Europe is radically improved.
When I first saw the “hockey stick” I was convinced that there had to be a real problem that should be addressed. One of the first graphics I produced compared the Michael Mann hockey Stick and the original IPCC graphic from 1990. The comparison was stark. The deception in the elimination of the Medieval Warm Period, the Little Ice Age and this was “Mike’s Nature Trick to hide the decline”. The process was well explained by Prof Richard Muller in the is short extract from a recent presentation.