Der Focus hat sich zu einem echten Klimakomödienblatt entwickelt. Eine ernsthafte Berichterstattung zum Klimawandel kann man dort nicht mehr erwarten. Am 31. Mai 2016 legte der Focus eine neue Episode seiner heiteren Serie auf:
Effekt geklärt. Schlag für Klima-Skeptiker: Forscher klären das Antarktis-Phänomen
Bislang rätselten Klimaforscher, warum sich die Antarktis-Region wesentlich langsamer erwärmt als die Arktis. Nun haben US-Forscher eine Erklärung für das Phänomen gefunden.
Angstschweiß und Zittern bei den Klimaskeptikern. Ist die Klimadiskussion nun beendet? Worum geht es bei dieser angeblich sensationellen Entwicklung?
Forscher haben eine Erklärung dafür gefunden, dass sich die Gewässer um die Antarktis trotz des Klimawandels kaum erwärmen. Meereswirbel um den Kontinent treiben kaltes Wasser aus großer Tiefe nach oben. Das durch die höheren Lufttemperaturen erwärmte Oberflächenwasser wird nach Norden transportiert. In den Gewässern der Antarktis-Region schlage daher ein Klimawandel mitunter erst mit mehreren Jahrhunderten Verzögerung durch, schreibt das Team um Kyle Armour von der University of Washington in Seattle im Fachblatt „Nature Geoscience“.
Der Kern des Artikels beschreibt ein Problem, an dem die Anhänger der Klimakatastrophe schon länger nagen: Die Antarktis will sich einfach nicht erwärmen. Das Meereis erreichte in den letzten Jahren Rekordausbreitungen, das Inlandeis wuchs. Da war guter Rat teuer. Hilfshypothesen mussten her. Nun soll die Antarktis also angeblich mit seiner Erwärmung um „einige Jahrhunderte“ hinterherhinken. Eine niedliche Theorie, die vermutlich vor allem den Zweck hat, die Bevölkerung zu beruhigen: Alles gut, alles wie vorhergesagt, leider nur einige Jahrhunderte zu spät. Blöd nur, dass dann keiner mehr von uns am Leben sein wird, wenn die Theorie mit den realen Daten überprüft werden könnte. Das war schon immer die Technik der Weltuntergangsprediger: Das Ereignis möglichst weit in die Zukunft verlegen, damit man lange von der Angst davor profitieren kann. Einfach genial. Geklärt ist damit natürlich nichts, nur behauptet.
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Der Green Climate Fund der Vereinten Nationen hat ein ernsthaftes Problem: Es gibt einfach zu wenige Projektanmeldungen, um die vorgesehenen zweieinhalb Milliarden Dollar dieses Jahr (2016) zu verteilen. Vielleicht hätten Sie eine Idee und reichen diese noch schnell ein? Vielleicht könnten wir unser Kartierprojekt zur Mittelalterlichen Wärmeperiode wieder an den Start schicken? Mit ein paar hundertmillionen könnten wir das Projekt stark beschleunigen. Langfristig würden wir uns aber wohl den Geldhahn selber abdrehen, falls das Projekt herausbekommen sollte, dass sich die aktuellen Klimaschwankungen gar nicht so sehr von den vorindustriellen unterscheiden.
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Das Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) informierte am 8. Juni 2016 im Rahmen einer Pressemitteilung über die etwas überraschende Auszeichnung eines Mitarbeiters:
Sami K. Solanki gewinnt Medaille für herausragende Wissenschaftler
Prestigeträchtigen Preis für seine Leistungen auf dem Gebiet der Solar-terrestrischen Physik wird an Sami K. Solanki überreicht.
Das „Scientific Committee on Solar-Terrestrial Physics” (SCOSTEP) ist ein internationales Komitee zur Initiierung von Projekten und Programmen, die sowohl regionale Grenzen als auch solche zwischen wissenschaftlichen Disziplinen überspannen. Im zweijährigen Rhythmus verleiht es den „Distinguished Science Award“ an bedeutende Wissenschaftler die sich durch herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Solar-terrestrischen Physik auszeichnen. Heuer wurde Sami Solanki, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen, einstimmig als der Empfänger dieses Preises ausgewählt. Dafür ausschlaggebend waren seine Erfolge in der Erforschung des Einflusses der Sonne auf das Erdklima. Die Medaille wurde ihm am 6. Juni im Rahmen des VarSITI General Symposium in Bulgarien überreicht.
Das Erdklima und seine Veränderung verstehen und modellieren zu können ist von größter Bedeutung für die Menschheit. Für eine verlässliche Vorhersage von Klimaveränderungen ist es aber notwendig, auch den Einfluss der Sonne einzuschätzen. Seit langem weiß man, dass sich die Aktivität der Sonne, die sich unter anderen in der Anzahl der sichtbaren Sonnenflecken zeigt, verändert. Auch die zur Erde ausgesandte Strahlungsmenge ist auf verschiedenen Zeitskalen variabel, die Mechanismen die hinter diesen Veränderungen stehen, waren jedoch lange Zeit unbekannt. Viele Aspekte der Arbeit von Sami Solanki trugen dazu bei, den Antworten auf diese Fragen näher zu kommen.
Es ist richtig, Prof. Solanki hatte in der Tat einmal einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Einflusses der Sonne auf das Erdklima geleistet. Vor mehr als zehn Jahren erklärte er im Rahmen eines Nature Artikels, dass das späte 20. Jahrhundert zu den solar aktivsten Phasen der letzten 10.000 Jahre gehörte. In einer Pressemiteilung der Max-Planck-Gesellschaft hieß es dazu am 27. Oktober 2004:
Die Aktivität der Sonne im Verlauf der letzten 11.400 Jahre, also zurück bis zum Ende der letzten Eiszeit, hat jetzt erstmals eine internationale Forschergruppe um Sami K. Solanki vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung durch Isotopenanalyse von Jahrtausende alten Bäumen und Polareis rekonstruiert. Wie die Wissenschaftler aus Deutschland, Finnland und der Schweiz in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Nature“ berichten, muss man über 8.000 Jahre in der Erdgeschichte zurückgehen, bis man einen Zeitraum findet, in dem die Sonne im Mittel ebenso aktiv war wie in den vergangenen 60 Jahren (nature, 28. Oktober 2004). Aus dem Studium früherer Perioden mit hoher Sonnenaktivität sagen die Forscher voraus, dass die gegenwärtig hohe Aktivität der Sonne wahrscheinlich nur noch wenige Jahrzehnte andauern wird.
Danach ließ Solanki ‚das heiße Eisen‘ jedoch urplötzlich fallen und schweigt seitdem beharrlich zum klimatischen Einfluss der Sonne. Wurde auf ihn von außen Druck ausgeübt? Weshalb erhält er nun einen Preis für ein Thema, das er seit 12 Jahren nicht mehr ernsthaft bearbeitet? Die politische Sprengkraft von Solankis Ergebnissen ist enorm: Wenn die Sonne in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so überaus stark strahlte, könnte dies durchaus einen Beitrag zur parallel beobachteten globalen Klimaerwärmung geleistet haben.
Wie gesagt schweigt sich Solanki hierzu nun eisern aus. Mehr noch, zwischenzeitlich stritt er sogar ab, die Sonnenaktivität könnte in irgendeiner Weise vorhergesagt werden. Damit steht er allerdings allein auf weiter Flur, haben seine Kollegen doch mittlerweile akzeptiert, dass die Sonne in den kommenden Jahrzehnte auf Sparflamme schaltet.
Es ist zutiefst bedauerlich, dass sich Solanki der offenen Diskussion zum solaren Einfluss auf das Klima verschließt. Ist der nun gewonnene Preis vielleicht ein versteckter Dank für das nützliche Schweigen? Oder hat es Solanki einfach mit der Angst bekommen, als er mitbekam, wie Kollegen wie Augusto Mangini oder sogar ein ganzes Team der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) für politisch unkorrekte Sichtweisen zum Klimawandel karriertechnisch aufs Abstellgleis ausrangiert wurden? Eine undurchsichtige Geschichte mit schalem Beigeschmack.