Der erste Teil des neuen IPCC-Klimaberichts ist erschienen, und sogleich wird er von Klimaaktivisten als frische Munition im Klimastreit verwendet. So hatte es jedenfalls ein süddeutscher Politiker der Grünen vorgehabt, als er in der Welt vom 5. Oktober 2013 einen Gastkommentar mit dem Titel „Klimaphysik ist keine Metaphysik“ veröffentlichen ließ. Gelesen hatte er den neuen Report des Weltklimarats aber offenbar nicht, im Gegensatz zu Fritz Vahrenholt, der der düsteren Zukunftsprognose in einem Debattengegenbeitrag in der Welt vom 6. Oktober 2013 widerspricht:
Nein, diese Katastrophe findet nicht statt!
Von Fritz Vahrenholt
Da hat erstmals der Weltklimarat selbstkritische Töne verlauten lassen, doch die wischt der Tübinger grüne OB Boris Palmer hochfahrend vom Tisch. Wann hört dieser Alarmismus endlich auf?
In einem hochfahrenden Gastkommentar in der „Welt“ vom 5. Oktober (2013) wirft der Tübinger Bürgermeister Boris Palmer dem Redakteur Ulli Kulke das Attribut „menschenverachtend“ entgegen, weil dieser auf Unstimmigkeiten und Versagen der Klimamodelle im 5. Klimabericht des Weltklimarats (IPCC) hingewiesen hat, aber nicht auf Hungersnöte, die durch die Klimaveränderung entstehen können.
Palmer: „In diesem Bericht wird plausibel vor verschärften Hungerkatastrophen gewarnt, weil die Erderwärmung besonders Gegenden und Gesellschaften verheeren wird, die heute schon unterentwickelt sind … Darüber verliert Kommentator Ulli Kulke kein Wort“. Wo aber steht das im soeben veröffentlichten 5. Klimabericht? Nirgends.
Boris Palmer hat das Zitat in seinem Eifer erfunden, wohl um die Kritiker des Berichts mit haltlosen Unterstellungen, sie verharmlosten Hungerkatastrophen, diffamieren zu können. Über die Auswirkungen der Klimaveränderung wird erst der zweite Teil des Reports im April 2014 berichten. Aber manche Politiker wissen es eben immer schon besser, bevor die Fakten auf den Tisch kommen.
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