FAZ enttarnt Ghostwriter der Papst-Enzyklika: Hans Joachim Schellnhuber war’s

Der Papst hat vor ein paar Tagen [im Juni 2015] eine Enzyklika zum Klimawandel und Umweltschutz veröffentlicht. Der eine oder andere mag sich wundern, wie der Papst trotz seines dichten Terminplans die viele Zeit gefunden hat, dieses umfangreiche Werk zu schreiben. Riskiert der Papst nicht einen Burnout, wenn er sich so viel Arbeit auflädt? Die gute Nachricht: Dem Papst geht es gut, denn er hat die Enzyklika gar nicht geschrieben. Er hatte nämlich einen Ghostwriter. Im Impressum der Enzyklika steht der Ghostwriter jedoch nicht. Unterschrieben ist das Werk lediglich mit ‚Franciscus“. Die FAZ hat nun aber herausbekommen, wer an dem päpstlichen Text maßgeblich mitgewirkt hat: Es ist kein geringerer als der schillernde Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Alexander Wendt fasste am 19. Juni 2015 die Situation in einem ausgezeichneten Beitrag auf achgut.com wie folgt zusammen:

Päpste unter sich

Wenn es in Deutschland eine Institution gibt, deren Verlautbarungen praktisch kritiklos von den allermeisten Medien übernommen werden, dann ist es das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung unter Führung von Hans Joachim Schellnhuber. Keinen konnte es deshalb wirklich wundern, dass eben jener Experte für Klimaforschungsfolgen heute in der FAZ enthüllt, wer eigentlich hinter der Umweltenzyklika des Papstes steht: Er, HJS. Es war nicht immer leicht, diktiert Schellnhuber dem Osservatore Romano, quatsch, dem auf den Knien seines Herzens fragenden FAZ-Journalisten

HJS: „Vor mehr als zehn Jahren hat die Pontifikalakademie schon einmal eine Veranstaltung zum Klimawandel gemacht. Damals war auch eine Riege prominenter ‚Skeptiker’ eingeladen, die Haltung des Vatikan seinerzeit war eine ganz andere als heute…Es war ein hartes Stück Arbeit, die Erkenntnisse der Wissenschaft so aufzubereiten, dass im Vatikan das Klimaproblem jetzt so viel besser verstanden wird.“ Der wesentliche Fortschritt des Vatikan liegt laut Schellnhuber nämlich darin, dass die Kirche in der von ihm beeinflussten Neuauflage der Debatte jede Kontroverse ausgeschlossen hatte.
„Die Skeptiker waren da auch noch eingeladen?“, fragt die FAZ bang.

Schellnhuber: „Nein. […]“

Auf jeden Fall weiterlesen auf achgut.com.

Da liest sich Absatz 61 der Enzyklika wie der pure Hohn:

61. In Bezug auf viele konkrete Fragen ist es nicht Sache der Kirche, endgültige Vorschläge zu unterbreiten, und sie versteht, dass sie zu­hören und die ehrliche Debatte zwischen den Wissenschaftlern fördern muss, indem sie die Unterschiedlichkeit der Meinungen respektiert.

Mehr zu Hans Joachim Schellnhuber:

Natürlich enthält die Enzyklika auch sinnvolle Themen, wie den Aufruf, die Zerstörung des Tropischen Regenwaldes endlich zu beenden. Gerade in den letzten Jahren ist die Abholzung stark vorangeschritten, auch um den Klimawandel mit der Produktion von Biotreibstoffen zu ‚bekämpfen‘. Das Resultat ist jedoch das ganze Gegenteil, wie der „Amazonas-Bischof“ Erwin Kräutler am 18. Juni 2015 auf RP Online verriet. Im Zuge des Klimaschutzes werden große Waldflächen zerstört. Anstatt das Weltklima zu retten, verschlechtere sich nun aber sogar das Mikroklima in den gerodeten Gebieten:

Ich lebe seit 50 Jahren am Xingu, einem rechtsseitigen Nebenfluss des Amazonas. Als ich 1965 ankam, habe ich noch den tropischen Regenwald pur erlebt. Seither ist die Abholzung und Zerstörung dieses gigantischen Biotops so weit fortgeschritten, dass wir bereits den Klimawandel spüren. Die Trocken- und Regenperioden sind kaum mehr voneinander zu unterscheiden, wie dies noch vor 50 Jahren der Fall war. Laut wissenschaftlichen Gutachten hatte auch die katastrophale Wassernot der vergangenen Monate in der Mega-Metropole São Paulo mit der skrupellosen Abholzung und Zerstörung Amazoniens zu tun.

Lob hat der Papst für seine gelungene Werbekampagne zur Enzyklika verdient: Er hat unter anderem ein rockiges Klimaalarm-Video produziert, das einem die Enzyklika richtig schmackhaft macht. Inhaltlich murks, aber handwerklich gut und witzig gemacht. Warum kann die klimarealistische Seite so etwas nicht auf die Beine stellen?

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Barack Obama ist eingefleischter Klimaalarmist. Das geht so manchem Bürger der USA kräftig auf die Nerven. Da freut es, dass der mögliche Präsidentschaftskandidat für die Republikander, Jeb Bush, offenbar anders tickt. Er kritisierte Obama kürzlich dafür, dass er die Klimagefahr dramatisiert. Die kanadischen CBC News berichteten am 20. Mai 2015:

Jeb Bush criticizes Obama for overstating climate change issue
Obama said earlier Wednesday that climate change a threat to national security.
Republican Jeb Bush said on Wednesday that the Earth’s climate is changing but that scientific research does not clearly show how much of the change is due to humans and how much is from natural causes.

Weiterlesen auf CBC News.

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„Schützt die Regenwälder“: Ein hochaktuelles Thema, angesichts der großangelegten Rodungen der letzten Jahre unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes zum Anbau von Biotreibstoffen. Lange hieß es, der Regenwald würde eine effektive CO2-Senke darstellen. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein, wie Berechnungen zeigten. Der Tropenwald ist offenbar vielmehr eine CO2-Quelle. Kann der Wald daher jetzt vollständig abgeholzt werden, um das Klima zu schützen?

Forscher der schwedischen Lund Universität haben jetzt zusammen mit Kollegen der Universität Stanford herausgefunden, dass die Savannen der Erde die wichtigsten CO2-Senken darstellen. Die Lund University gab am 21. Mai 2015 in einer Pressemitteilung bekannt:

[…] „There has been an increase in the uptake of carbon dioxide over time, and land ecosystems have together absorbed almost one third of all carbon dioxide emissions from human activity since the 1960s. What is perhaps even more surprising is that this trend is also dominated by the semi-arid lands,“ Anders Ahlström says. We have long known that we need to protect the rainforests but, with this study, the researchers show that a heightened effort is needed to manage and protect the semi-arid regions of the world as well. […]