Der Fall Claas Relotius schlug Ende 2018 hohe Wellen. Immer wieder hatte sich der hochgepriesene Redakteur Fakten selber ausgedacht. Da wundert es nicht, dass Relotius auch an Themen wie dem Klimawandel mitgeschrieben hat. Spiegel.de am 30. November 2018:
London, Paris und Polen sind untergegangen
Der Meeresspiegel steigt unaufhaltsam, für den Weltklimarat hat die Sintflut bereits begonnen. Welche Orte lohnt es zu schützen, welche nicht? Und was genau heißt das für die Menschen? Die Szenarien. (Hören Sie hier die Geschichte 58:47 Minuten)
Von Uwe Buse, Hauke Goos, Laura Höflinger, Alexander Jung, Timofey Neshitov, Marc Pitzke, Claas Relotius, Alexander Smoltczyk
Ein Anreißer der von Klimaalarm nur so trieft. Ulli Kulke hat den Artikel am 27. Januar 2019 auf Achgut.com analysiert:
Klima: Mit Relotius unter dem Meeresspiegel
[…] In der langen Titelgeschichte des Spiegel am 1. Dezember 2018 konnte man über diese drei Orte auf dem Atoll Kiritimati, das zu Kiribati gehört, dies hier lesen:
„Und jetzt standen London, Paris, Polen zur Hälfte unter Wasser. Wellen erhoben sich auf der einen Strandseite und fielen, so wenig Land war übrig, auf der anderen wieder ins Meer. Die Seedeiche, die Wellenbrecher aus Mangroven und die Schutzmauern aus Beton hatten nicht gehalten, die Bewohner hatten ihre Häuser aufgegeben und ihre Heimat dem Ozean überlassen: London, Paris und Polen sind untergegangen“.
Dramaturgisch hingeführt auf diese Untergangsszene hatte Relotius noch mit einer anrührenden Anekdote:
„Vor ein paar Wochen stieg Ioane Teitiota, Bewohner der Inselrepublik Kiribati, eines der entlegensten Staaten der Erde, in ein Fischerboot und fuhr gemeinsam mit sechs anderen Männern zum Verwandtenbesuch nach London, Paris und Polen. Die Überfahrt dauerte acht Tage. Als sie ankamen, waren London, Paris und Polen so gut wie menschenleer.“
Auf jenen Teitiota werden wir hier noch zurückkommen. Doch zunächst mal sind wir ja doch vom Hocker gerissen von dieser Symbolkraft. Auch noch die europäischen Namen Paris, London, Polen, ein Menetekel dafür, was mit den beiden Millionen-Metropolen und dem gesamten ostmitteleuropäischen Land, mit uns allen dereinst geschehen wird, wenn die Menschheit nicht innehält. Deshalb die ständige Wiederholung: London, Paris, Polen. Als hätte der Herrgott selbst die Wellen über genau diese Ortschaften geführt, nur um Relotius zu leiten und die Spiegelleser in den fernen, für all dies verantwortlichen Ländern wachzurütteln.
Leider war nichts davon wahr, alles erstunken und erlogen. Der Spiegel-Reporter selbst war es, der da Herrgott gespielt hatte.
Ganzen Beitrag auf achgut.com lesen.
Spiegel.de räumt die Fehler mittlerweile ein und stellt dem Artikel den folgenden Disclaimer voran:
Dieser Text des ehemaligen SPIEGEL-Redakteurs Claas Relotius hat sich nach einer Überprüfung in wesentlichen Punkten als gefälscht herausgestellt. Darüber hinaus steht die gesamte Berichterstattung von Relotius im Verdacht weitgehender Fälschungen und Manipulationen (mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier). Der SPIEGEL arbeitet den Fall Relotius derzeit auf; Verlag und Redaktion haben eine Kommission aus internen und externen Fachleuten eingesetzt: Sie soll die Vorgänge untersuchen und Vorschläge zur Verbesserung der Sicherungssysteme im Haus machen (mehr dazu hier). Bis die Kommission ihren Bericht vorlegt, bleiben die Artikel von Relotius unverändert im Archiv, auch um transparente Nachforschungen zu ermöglichen.
——————–
Im Rahmen der 12. Internationalen Klima- und Energiekonferenz in München am 23. und 24.11.2018 hielt der Klimaforscher Henrik Svensmark einen sehenswerten Vortrag mit dem Titel “Der Einfluss kosmischer Strahlung auf das Klima“. Hier das Vortragsvideo (mit Dank an EIKE):
Weitere Hintergrundinformationen (übernommen von EIKE):
Professor Svensmark ist einer der führenden Physiker auf dem Gebiet der Klimaforschung im Zusammenhang mit kosmischer Strahlung. Diese Strahlung stammt nicht von der Erdsonne, sondern von weit entfernten Sternen, die als Supernova endeten und ihre Produkte, meist extrem schnell fliegende Eisenatome, in den Kosmos schleuderten. Diese auf die Erdatmosphäre treffenden Teilchen würden vom Sonnenwind in ihrer Zahl deutlich vermindert. Steige die Sonnenaktivität, sinke somit der Einfluß der kosmischen Strahlung auf die oberen Luftschichten/ Troposphäre. Als Anzeiger diene hiefür das radioaktive Kohlenstoffisotop C14, welches nach dem Aufprall von kosmischen Teilchen auf irdische Luftmoleküle in einer Kaskade entstehe. Komme das C14 nach einiger Zeit am Boden an, würde es zum Teil in Lebewesen eingebaut und könne heute in Fossilien nachgewiesen werden. Andere Kaskadenprodukte wie Aluminium Al26 oder Beryllium Be10 fänden sich im Eispanzer der Erdpole, da diese Teilchen aerosolisierten und als Kondensationskeim für Schneeflocken oder Wolkentröpfchen dienten. Tatsächlich korreliere die Wolkenbildung zwischen 1985 und 2005 eindeutig mit dem kosmischen Strahlungseintrag.