Von Josef Kowatsch und Stefan Kämpfe
Wem von den Lesern noch nicht bekannt war, dass die Jahrestemperaturen Deutschlands bereits vor der Jahrtausendwende einen abnehmenden Trend genommen haben, der möge sich mit folgender Grafik vertraut machen:
Grafik 1: Richtig ist: Die CO2-Konzentrationen nehmen weiter zu (kleine eingeblendete Grafik links unten), trotzdem sind die Jahrestemperaturen seit 1997 im Sinken. Somit nimmt die Klimaerwärmung nicht weiter zu, denn seit 17 Jahren wird es kälter. Diese Grafik zeigt deutlich, dass mehr CO2 keinesfalls zu einer weiteren Erwärmung führt. Alle Temperaturangaben sind Originalwerte des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach.
In früheren Artikeln haben wir – Leistenschneider, Kämpfe, Kowatsch – berichtet, dass die Wintertemperaturen den anderen Jahreszeiten vorauseilen. Denn bereits seit 25 Jahren haben die drei Wintermonate einen fallenden Temperaturtrend. Siehe Artikel auf EIKE. Wie verhalten sich nun die drei Sommermonate Juni/Juli/August? Fangen wir bei den Temperaturbetrachtungen im Folgenden mit den einzelnen Monaten im Vergleich zum Jahresschnitt an und enden dann mit der Gesamtbetrachtung der drei Monate. Dass der Übergang zum sommerlichen Abkühlungstrend auch bereits begonnen hat, wollen wir im Folgenden näher beleuchten.
Der Monat Juni. Der erste Sommermonat
1998 war weltweit das wärmste Jahr und in Deutschland war es das Jahr 2000. Betrachten wir den ersten Sommermonat Juni seit 1998, dann stellen wir fest, dass mit 16,5°C zu 16,1°C kein großer Unterschied erkennbar ist. Dieser Juni 2014 war lediglich etwas kälter als der Juni 1998. Der deutlich wärmste Juni liegt 11 Jahre zurück und war im Jahre 2003. Davor und danach blieben die Juni-Temperaturen etwa gleich. Die Trendlinie für den Juni ist trotzdem leicht fallend in diesem Zeitraum, da 2003 noch zur ersten Hälfte der Grafik zählt.
Grafik 2: Der Juni zeigt eine ähnlich fallende Trendlinie wie die Jahrestemperaturen in Grafik 1, obwohl die CO2-Konzentration über den ganzen Zeitraum gestiegen ist.
Der Hochsommermonat Juli wird immer noch wärmer
Die meisten Menschen verbinden den Juli mit dem eigentlichen Sommer. Und da werden sie vom Gefühl nicht getäuscht. Die Jahreshitzerekorde, also der wärmste Tag des Jahres eines Ortes, liegen überwiegend im Juli. Auch im Juli 2014 wurden bei vielen Klimastationen in den Städten neue Wärmerekorde erzielt. Der Monat Juli hat sich in Deutschland in den letzten Jahren zum eigentlichen Hochsommermonat entwickelt.
Grafik 3: Im Gegensatz zum Juni ist die lineare Trendlinie beim Juli immer noch steigend. Der wärmste Juli in diesem Zeitraum seit 1998 war auch nicht 2003, sondern der Juli 2006.
Auch der Juli 2014 war mit seinem Gesamtschnitt von 19,3°C der heißeste Monat des Jahres. Vor allem in den Städten gab es neue Temperaturrekorde, was natürlich nicht auf steigende CO2-Gehalte zurückzuführen ist. Nur zufällig ähnelt die Entwicklung der Juli- Temperaturen denen der CO2-Konzentration (Schein- oder Nonsens-Korrelation). Dass der Juli vor allem in den Städten noch wärmer wird, ist eher auf die zunehmende Ausuferung der Bebauung zurückzuführen, siehe unsere Beiträge bei EIKE zum zunehmenden flächenhaften Wärmeinseleffekt, unter anderem hier oder hier. Unsere Aussagen zur überwiegend nur in den Städten erfolgenden Erwärmung wurden auch durch neueste Veröffentlichungen in den USA bestätigt.
Vor allem werden die Frischluftschneisen der Städte bereits außerhalb verbaut, so dass beispielsweise das Isartal, welches München bislang stets zuverlässig auch im Sommer aus den Alpen mit kühlender Luft versorgt hat, die Landeshauptstadt Bayerns immer weniger erreicht und die nächtliche Abkühlung bereits vor den Toren Münchens aufgezehrt ist.
Der August mit deutlich fallender Temperaturtendenz
Der Monat August passt sich deutlich der fallenden Jahrestendenz an, siehe lineare Trendlinie bei Grafik 5, und übertrifft diese sogar. Vor allem die zweite Monatshälfte zeigt mittlerweile deutlich den Übergang in den Herbst, oftmals beginnt schon die Laubfärbung. So auch in Weimar 2014, als sich um den 20. August schon die ersten Ebereschen oder der Wilde Wein zu färben begannen und bei empfindlicher Morgenkühle zwischen 4 und 7°C die ersten Passanten eine Mütze trugen. Die kleine, in den Grafiken 8a und b eingeblendete Entwicklung der CO2-Konzentationen von Stefan Kämpfe zeigt für den August deutlich die gegenläufige Korrelation von CO2 und Augusttemperaturen und beweist einmal mehr, dass Kohlendioxid keinen oder fast keinen Einfluss auf die Temperaturen in Deutschland und auch global, hat.
Grafik 4a: Die Augustmonate zeigen eine deutlich fallende Temperaturtendenz im Gegensatz zur steigenden CO2-Kurve (siehe eingeblendete kleine Grafik). Der August ist seit einigen Jahren nicht mehr der wärmste Monat des Jahres.
Bemerkenswert ist aber, dass die Abkühlungstendenz nicht erst kurz vor der Jahrtausendwende beginnt, sondern ähnlich wie die der Wintertemperaturen bereits vor 25 Jahren eingesetzt hat. Der Sommermonat August wird also seit 25 Jahren bereits kälter. Das zeigt uns die nächste Grafik 4b:
Grafik 4b: Der Monat August hat bereits seit 25 Jahren eine fallende Trendlinie. In der zweiten Augusthälfte kündigt sich oftmals bereits der Herbst mit kalten Nächten an. Der August 2014 war geradezu ein Beweis dieser Tendenz.
Aufgrund dieser Grafiken, alle basierend auf den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach, ergibt sich für den Sommer in Deutschland eine einfache Grundaussage:
1) Der Monat Juni zeigt eine leichte Tendenz zu kälter
2) Der Monat Juli hat immer noch eine deutlich steigende Temperaturtrendlinie
3) Der August hat eine fallende Trendlinie schon seit 25 Jahren.
Auch durch das Temperaturverhalten der drei Sommermonate wird also das immer noch propagierte Märchen von der ewigen Klimaerwärmung aufgrund zunehmender anthropogener CO2-Konzentration nicht bestätigt.
In der Zusammenschau aller drei Sommermonate zur Jahreszeit Sommer ergibt sich für Deutschland:
Der Sommer in Deutschland zeigt keinen signifikanten Temperaturtrend. Die lineare Trendlinie ist nahezu ausgeglichen. Der wärmste Sommer war im Jahre 2003. An der polynomischen Trendlinie ist aber zu erahnen, dass auch der sommerliche Abkühlungstrend bereits begonnen hat. In der freien Fläche, weitab der Wärmezonen der menschlichen Ansiedlungen, ist dies bereits Fakt. Wenn man berücksichtigt, dass die Sonne, der wesentliche Taktgeber des Klimas, immer inaktiver wird (der gegenwärtige Sonnenfleckenzyklus Nr. 24 ist der schwächste seit fast 200 Jahren), so ist bei der von den meisten Astrophysikern prognostizierten solaren Inaktivität eher eine mehr oder weniger deutliche Abkühlung aller Jahreszeiten in Deutschland zu erwarten. Näheres zur Sonnenaktivität unter anderem in dem aktuellen EIKE- Beitrag „Ist es doch die Sonne?“. Freilich sind solche Vorhersagen immer mit großen Unsicherheiten behaftet, und selbst wenn es sich abkühlen sollte, so wird es auch in Zukunft noch heiße Sommer geben, wenngleich seltener, als in der jüngsten Vergangenheit.
In der letzten Grafik sind die Temperaturen der drei Sommermonate zur Jahreszeit „Sommer“ zusammengefasst:
Grafik 5: Die polynomische Trendlinie zeigt, dass auch der Sommer –ähnlich wie die Gesamtjahre in Grafik 1 – allmählich in eine Abkühlungsphase übergeht
Gesamtergebnis: Der Sommer 2014 in Deutschland war eher normal, er zeigte allerdings mit der deutlichen Abkühlung ab Mitte August schon verfrüht herbstliche Züge. In den unbebauten, naturnahen Flächen Deutschlands, außerhalb der Wärmeinseln der Bebauung, ist diese Abkühlungsphase bereits deutlicher zu beobachten. Die Messstationen stehen jedoch hauptsächlich in den bebauten Wärmezonen, die täglich in Deutschland um etwa 110 Hektar weiter zunehmen. In der nächsten Grafik haben wir versucht, die Daten um die Zunahme des erwärmenden und sich langsam vergrößernden Wärmeinsel-Effektes (WI) zu bereinigen.
Grafik 6: In der Farbe rot sind die vom DWD gemessenen Sommerwerte der letzten 18 Jahre eingetragen. Sie sind identisch mit den Werten der Grafik 5. 2003 war der wärmste Sommer. Die blauen Punkte/Linien stellen die WI-bereinigten Temperaturen dar, denn auch in den letzten 18 Jahren hat die Urbanisierung und der Wärmeeintrag in die Landschaft, dort wo auch die Messstationen stehen, weiter zugenommen.
Die WI-bereinigte blaue Trendlinie in Grafik 6 zeigt uns, dass sich die Sommertemperaturen in Wirlichkeit bereits abkühlen. Der zunehmende Wärmeinseleffekt bremst die Abkühlung.
Anmerkung:
Wir sind aufgrund unserer Erfahrung und langjährigen statistischen Beschäftigung mit dem Thema (googeln: Kowatsch-Wärmeinseleffekt) davon ausgegangen, dass die urbane Zusatzwärme im Sommer alle 10 Jahre um 0,2K ansteigt, mit einer Streuung von +/-0,1K. Wissenschaftlich beweisen können wir diese WI-angabe (noch) nicht, wir wollen damit lediglich andeuten wie sich die Sommertemperaturen verhalten würden, wenn nicht weiter Landschaft zugebaut würde, was im Endeffekt eine Zusatzerwärmung mit sich bringt. Dieser erwärmende WI-effekt ist auch nicht in allen Monaten gleich hoch, im Juli ist er höher als Juni/August und er unterscheidet sich logischerweise von Ort zu Ort. Ein „richtig“ oder „falsch“ wie es die Wissenschaft gewohnt ist, gibt es einfach (noch) nicht. Die WI-bereinigte Kurve wird im Laufe der Erforschung von Jahr zu Jahr sicherer und hat am Ende immer noch einen Streubereich. Also unsere Schätzung für Deutschland: Sommer-WI 0,2K auf 10 Jahre, mit +/-0,1 K Streuung.