Von Josef Kowatsch und Sebastian Lüning
Im Rahmen unserer Transparenz-Initiative zur Temperaturentwicklung Deutschlands wollen wir heute die Trends für die Jahre ab 1995 bis heute – also die letzten 21 Jahre – vorstellen. Wie bereits in unserem letzten Beitrag (2000-2015), verwenden wir die Original-Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Das Vorziehen des Startpunktes um 5 Jahre bringt nun auch deutlich kältere Jahre mit in die Statistik, die noch in die starke globale Erwärmungsphase 1977-1998 fallen. Ab 1998 war dann das Wärmeplateau erreicht, das auch heute noch andauert, der sogenannte Erwärmungshiatus.
Der Blick auf die Entwicklung der Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland bestätigt die Erwartungen: Im Zeitraum 1995-2015 hat sich Deutschland um einige Zehntelgrade erwärmt.
Interessant ist nun aber der Blick auf die Entwicklung der einzelnen Monate. Unerwarteterweise gibt es noch immer 4 Monate, die sich 1995-2015 abgekühlt haben. Besonders hervorstechend der Wintermonat Februar, der in den letzten 21 Jahren um mehr als 2°C kälter geworden ist.
Die Auswertung ergibt acht Monate, in denen ein Erwärmungstrend zu beobachten ist:
Januar, März, April, Juni, Juli, September, November, Dezember
Ein Abkühlungstrend findet sich in vier Monaten:
Februar, Mai, August, Oktober
Im Vergleich zum Zeitraum 2000-2015 gab es lediglich beim Juni eine Trendumkehr. Die Einbeziehung der zusätzlichen 5 Anfangsjahre brachte hier nun einen leichten Erwärmungstrend.
Aufgrund der anhaltenden Winterdiskussion, wollen wir abschließend noch die drei meteorologischen Wintermonate Dezember, Januar und Februar zusammen betrachten. Für den Zeitraum 1995-2000 ist der Trend flach. Statistisch ist keine Wintererwärmung zu erkennen. In den Einzelmonaten gibt es hier stark gegenläufige Trends. Während sich Dezember und Januar erwärmen, kühlt der Februar als Winterschlussmonat dramatisch ab. Zur Erinnerung: Für den verkürzten Zeitraum 2000-2015 hatten wir eine Abkühlung dokumentieren können.