Von Josef Kowatsch und Sebastian Lüning
Teil 3 der Transparenzinitiative zur Temperaturentwicklung in Deutschland. Nach den Betrachtungen 2000-2015, 1995-2015 erweitern wir diesmal den Zeitraum um weitere 5 Jahre nach hinten: 1990-2015, also die letzten 26 Jahre. Dies entspricht fast der 30-Jahres-Klima-Definition, hat also auf jeden Fall Bedeutung. In diesen Zeitraum fällt die globale Erwärmungsphase 1977-1998, so dass wir insgesamt eine Erwärmung auch in Deutschland erwarten. Und in der Tat ist es wärmer geworden, wie die Entwicklung der Jahresdurchschnitttemperaturen 1990-2015 für Deutschland zeigt.
Die wahren Überraschungen offenbaren sich jedoch bei Betrachtung der Monatsentwicklung. Fünf Monate sind im Untersuchungszeitraum kälter geworden! Wer hätte das gedacht!
Die Auswertung ergibt sieben Monate, in denen ein Erwärmungstrend zu beobachten ist:
April, Juni, Juli, September, Oktober, November, Dezember
Ein Abkühlungstrend findet sich in fünf Monaten:
Januar, Februar, März, Mai, August
Wie gehabt, wollen wir auch den meteorologischen Winter betrachten, also zusammengefasst die Monate Dezember, Januar und Februar. Überraschend: Hier ist seit 1990 eine Abkühlung zu beobachten. Zwar ist der Dezember wärmer geworden, jedoch dominieren die abkühlenden Monate Januar und Februar den Gesamt-Wintertrend.