Seit 2007 gab die Deutsche Bank alljährlich einen englischsprachigen Bericht heraus, in dem Investitionsmöglichkeiten im Bereich des Klimawandels diskutiert wurden. Das jüngste Exemplar mit dem Titel „Investing in Climate Change 2012“ wurde im Mai 2012 veröffentlicht und kann auf der Webseite der DB Climate Change Advisors kostenfrei heruntergeladen werden. Wer will, kann sich hier auf 104 Seiten darüber informieren, wie man mit dem Klimawandel Geld machen kann.
Nun kam jedoch das Aus für die siebenköpfige New Yorker Klimawandel-Analysten-Truppe. Wie jetzt bekannt wurde, löste die Deutsche Bank Ende September 2012 ihre Analyseabteilung für die Folgen der Erderwärmung auf. Ob Anshu Jain vielleicht im 14. Jahre des Erwärmungsstops Zweifel gekommen sind? Die Financial Times Deutschland berichtete am 28.9.2012 über die Auflösung der Klimawandel-Abteilung:
Die in New York beheimatete Ökotruppe sollte für die Fortschrittlichkeit und vielleicht auch für das Gute der Deutschen Bank stehen. Geld verdienen mit dem Megathema Klimawandel – und zugleich einen Beitrag leisten, die Erderwärmung zu stoppen. Unter den neuen Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen ist für die imagefördernde Abteilung nun aber kein Platz mehr. Was nutzt alle Fortschrittlichkeit, wenn sie sich nicht in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung niederschlägt? […]
Verabschieden sich die Frankfurter vom Investmentthema Klimawandel? Nein. Die Tochter DWS verwaltet rund 5,3 Mrd. Euro in entsprechenden Fonds – mit dem Klimalabel lassen sich nach wie vor Kunden locken. Auf Weißbücher aus New York ist die Sparte aber nicht angewiesen. Sie waren zwar schön zu lesen, aus Investorenperspektive aber doch arg luftig. Die zuständigen Fondsmanager jedenfalls, so heißt es, hätten sich für Fultons Großstudien kaum interessiert.
Abbildung rechts oben: Manuel Dohmen / Lizenz: GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version