Der ominöse Wasserdampfverstärker für das CO2 spielt weiter Versteck: Wasserdampfkonzentration in der Atmosphäre in den letzten 14 Jahren offenbar nicht angestiegen

Das CO2 ist ein mächtiges Treibhausgas, heißt es. Wenn wir nicht schleunigst unsere Industriegesellschaft komplett umkrempeln, wird die Welt in einem Hitzeinferno zugrunde gehen. Dies sagen jedenfalls die Klimamodelle aus dem Computer. Nur die wenigsten Klimadiskutanten wissen jedoch, dass die angebliche Klimakraft gar nicht im CO2 selbst, sondern in fragwürdigen Verstärkungsmechanismen liegt. Das CO2 alleine besitzt nämlich lediglich ein Erwärmungspotential von 1,1°C pro CO2-Verdopplung. Erst durch die theoretische Annahme von bislang schlecht verstandenen Verstärkern katapultiert beim IPCC die Erwärmung auf 2,0-4,5°C pro CO2-Verdopplung, allen voran Wasserdampf und Wolken.

Der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre lässt sich schwer bestimmen (siehe S. 167-169 in „Die kalte Sonne“). Im Rahmen des NASA Water Vapor Project (NVAP) wird derzeit eine globale Wasserdampf-Datenbank erstellt, die die Entwicklung des Wasserdampfgehalts in der Gesamtatmosphäre seit 1988 dokumentiert. In einem neuen Paper hat nun eine Gruppe um Thomas Vonder Haar von der Colorado State University die Wasserdampfentwicklung für die Zeit von 1988-2009 in einer Graphik dargestellt (Abbildung 1). Vonder Haar ist einer der Hauptbearbeiter im NVAP Projekt und veröffentlichte die besagte Studie in den Geophysical Research Letters.

Abbildung 1: Wasserdampfentwicklung 1988-2009. Quelle: Vonder Haar (im Druck).

 

In der Publikation lassen sich die Autoren zu keiner Trendaussage hinreißen und verweisen auf ein späteres, separates Paper. In den Schlussfolgerungen ihres Papers schreiben die Forscher:

„Zu diesem Zeitpunkt können wir das Vorhandensein eines robusten Trends in der globalen Wasserdampfentwicklung weder beweisen noch widerlegen.“

Natürlich wäre es schöner, wenn wir im Sinne der Klimadefinition zumindest Daten für 30 Jahre hätten. Dies ist jedoch nicht der Fall. Trotzdem lassen sich trotzdem bereits charakteristische Elemente in der Wasserdampfentwicklung erkennen. Von 1988 bis 1998 nahm der Wasserdampfgehalt parallel zur Erwärmung zu (Abbildungen 1 und 2). Mit Beginn des Temperaturplateaus ab 1998 hörte auch der Wasserdampfgehalt auf zu steigen und stagnierte bzw. fiel sogar leicht ab. Eine ganz ähnliche Entwicklung wurde bereits in der Stratosphäre dokumentiert (siehe S. 174 in „Die kalte Sonne“). Eine gewisse Kopplung des Wasserdampfgehaltes an die Temperatur ist also durchaus zu erkennen. Über die Ursachen der Erwärmung sagt dies jedoch nichts aus, da die Erwärmung beispielsweise auch von anderen Ursachen als CO2 wie etwa hoher Sonnenaktivität, wärmenden Ozeanzyklen und Ruß ausgelöst worden sein könnte.

Eines wird klar: Während das CO2 die letzten Jahrzehnte lang monoton angestiegen ist, hat der Wasserdampf seit nunmehr 14 Jahren offenbar eine Pause eingelegt und stagniert bzw. fällt sogar leicht ab. Eine Kopplung von CO2 und Wasserdampf ist in dieser Zeit nicht erkennbar.

Abbildung 2: Entwicklung des Wasserdampfgehalts für verschiedene Höhenintervalle der Stratosphäre nach Hurst et al. (2011). Nach einer längeren Anstiegsphase fällt die Wasserdampfkurve um das Jahr 2000 abrupt ab und stabilisiert sich dann auf einem Plateau. Das erinnert an die Entwicklung der globalen Temperatur, Sonnenaktivität und PDO, die ebenfalls zu dieser Zeit einen Knick in ihrem Verlauf aufweisen, wohingegen sich der CO2-Anstieg unvermindert fortsetzte. Quelle: S. 174 in „Die kalte Sonne“

 

Siehe auch Beiträge von Marcel Crok, Roger Pielke Sr. und WUWT.