Am 11. August 2018 hatten wir uns an dieser Stelle über die stellenweise hysterische Medienberichterstattung zur diesjährigen mitteleuropäischen Hitzewelle beklagt. Zwischenzeitlich ist zum Glück eine weitere realistische Stimme dazugekommen. Axel Bojanowski schrieb auf Spiegel Online am 11. August 2018:
Klimastreit im Dürresommer: Überhitzt
Waldbrände, Dürre, Hitze – ist die Klimakatastrophe bereits angekommen? Zeit für eine kühle Inspektion.
Forscher sehen es als Ehre, von der Akademie der Wissenschaften der USA eingeladen zu werden, einen Aufsatz im hauseigenen Magazin “PNAS” zu verfassen. In einer sogenannten Perspective dürfen sie den Forschungsstand ihres Gebietes darstellen, ganz aus ihrer eigenen Perspektive. Diese Woche sorgte solch ein Aufsatz für Schlagzeilen. Der Beitrag war von “PNAS” ungewöhnlich schnell publiziert worden, schon 17 Tage nach Eingang in der Redaktion, normalerweise vergehen Monate bis zur Veröffentlichung. Eine Heißzeit stehe womöglich bevor, aus der es kein Zurück mehr gebe, zitierten Medien weltweit aus dem Essay, auch SPIEGEL ONLINE. Neue Erkenntnisse brachten die Autoren zwar nicht, es handelte sich um bekannte Spekulationen über sogenannte Kipppunkte des Klimas. Das heiße Zeitalter drohe zwar erst in Jahrtausenden. Gleichwohl könnte bereits eine Erwärmung in den kommenden Jahrzehnten den Weg in die Heißzeit unwiderruflich bahnen, argumentieren die Autoren.
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Irgendwann reichte es den Klimaaktivisten nicht mehr, in der Fußgängerzone mit Plakaten herumzulaufen. Man wollte den Hebel vergrößern und ging dazu über, die Gegenseite einfach zu verklagen. In der ganzen Welt sprossen daher die Klimaklagen wie Pilze aus dem Boden. Die Juristen wussten erst nicht so recht damit umzugehen, ließen es eine Weile laufen. In den USA haben die Gerichte jetzt genug davon. Mehrere große Klimaklagen sind jetzt abgeschmettert worden. Nun müssen die Aktivisten schnell nach Alternative Ausschau halten. Welche Spielart des Protestes kommt wohl als nächstes?
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Am 3. August 2018 gab es wieder mal eine sehr interessante positive Überraschung vom DLF. In einem Beitrag wird über Forschungsarbeiten an Ostsee-Sediment-Bohrkernen berichtet, die zeigen, dass es während der MWP deutlich mehr hitze-liebende Blaualgen (= Cyano-Bakterien) gab. Das könnte als bedeuten, dass es im Mittelalter im Ostseeraum wärmer gewesen war als heute, zumal es damals einen viel kleineren Dünge-Zufluss durch die Landwirtschaft gab. Hier ein Auszug aus dem DLF-Beitrag von Dagmar Röhrlich:
Gefährliche Cyanobakterien Blaualgen-Alarm in deutschen Gewässern
[…] Also haben Thorsten Bauersachs und seine Kollegen im Rahmen des IODP – des Internationalen Ocean Discovery Programs – zwischen dem Kleinen Belt und dem Bottnischen Meerbusen Bohrkerne aus dem Ostseeboden gezogen. In ihnen analysierten die Geochemiker den Gehalt an Biomolekülen, die aus den Zellmembranen der Cyanobakterien stammen. Das Ergebnis: Die Bakterien fühlen sich nicht nur heute in der Ostsee wohl: „In den letzten 8000 Jahren gab’s mindestens noch zwei weitere Phasen zusätzlich zu der Phase, die wir heute kennen, in denen Cyanobakterien vermehrt aufgetreten sind – ähnlich oder noch dominanter aufgetreten sind, als das, was wir heute beobachten.“ Nach dem Ende der Eiszeit traten vor 8000 Jahren – während des Klimaoptimums im Holozän – erste Cyanobakterienblüten auf. Die zweite Phase lag in der mittelalterlichen Warmzeit. Beide Male waren die betroffenen Regionen sehr viel ausgedehnter als heute – und die Bakterienteppiche noch dichter. Und beide Male scheinen erhöhte Wassertemperaturen die Blüten ausgelöst zu haben […]
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