Chinas Sommer-Regen schwankte im 20. Jahrhundert im Takt des 11-Jahres-Sonnenzyklus

Zalhreiche Fallstudien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass die schwankende Sonnenaktivität im Maßstab von Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden signifikant in das Klimaageschehen eingreift. Im Dezember 2012 erschien im Journal of Geophysical Research eine weitere eindrucksvolle Arbeit zu diesem Thema. Jing-Song Wang und Liang Zhao vom National Satellite Meteorological Center bzw. National Climate Center in Peking untersuchten im Rahmen einer Studie den Einfluss des solaren 11-Jahres-Aktivitätszyklus auf die Juni-Niederschläge verschiedener Regionen in China im 20. Jahrhundert. Hierbei prüften sie die Zusammenhänge mithilfe von sechs statistischen Methoden. In der Zusammenfassung ihrer Arbeit schreiben die beiden Forscher:

Das Gebiet des Huaihe-Fluss-Beckens in Zentral-China befindet sich am Rand des Ostasiatischen Monsuns. Für diese Region konnten wir eine verlässliche positive Korrelation zwischen dem 11-Jahres-Sonnenfleckenzyklus und den Juni-Niederschlägen nachweisen. Im Süden des mittleren bis unteren Jangtse-Fluss-Gebiets fanden wir eine möglicherweise negative Korrelation und für das HeTao-Becken ergab sich eine sehr schwach positive Korrelation. Die zuletzt genannten Gebiete liegen im Zentralbereich des Monsuns bzw. in der Westwindzone. Wir haben die Gründe für die regionalen Unterschiede untersucht und konnten zeigen, dass die Randbereiche des Ostasiatischen Monsuns sensitiver auf Sonnenaktivitätsschwankungen reagieren als der Zentralbereich. Dies erklärt die starke Korrelation im Gebiet des Huaihe-Fluss-Beckens. In Jahren mit vielen Sonnenflecken erweitert sich der Einfluss des Ostasiatischen Monsuns und reicht weiter nach Norden als in Jahren mit wenigen Sonnenflecken. In den Sonnenflecken-amen Jahren dominieren hier die Westwinde. 

Die Studie zeigt erneut deutlich, dass sich die Schwankungen der Sonnenaktivität nicht in allen Regionen in gleicher Weise auswirken. In einigen Regionen ist die solare Beeinflussung des Klimas stärker, in anderen schwächer, je nach den lokalen Bedingungen. Auch kann es in unterschiedlichen Gebieten gegensinnige Entwicklungen geben. Das leuchtet ein, denn wenn sich beispielsweise ein Regengürtel verschiebt, wird die eine Region feuchter und die andere trockener.

 

Foto: Anna Frodesiak / Lizenz: gemeinfrei