Die österreichische Webseite zukunft-skisport.at hat sich kürzlich einmal die Fakten zur Entwicklung der Alpenwinter angeschaut. Die präsentierten Temperatur-Kurven lassen keinen Zweifel: Die Winter haben sich in den letzten Jahrzehnten abgekühlt, nicht erwärmt, wie manchmal vermutet. Im Folgenden ein Auszug aus dem aufschlussreichen Artikel:
THESE: DIE WINTER WERDEN SEIT 26 JAHREN KÄLTER
„2040 werden Tirols Skilehrer Wein anbauen!“, wurde ein bekannter Tiroler Zukunftsforscher kurz nach dem Jahrtausendwechsel in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung zitiert. Und lag damit im Mainstream der medialisierten Meinung. Das Ende des Skisports in den Alpen schien nahe, und auf die Titelblätter der Zeitungen schaffte man es am nachhaltigsten mit möglichst apokalyptisch gezeichneten Bildern. Im Spiegel vom 31. März 2000 prophezeite der renommierte deutsche Klimaforscher Mojib Latif vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie: “Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben”. Das IPCC (Welt-Klimarat) schrieb in seinem dritten Klimareport, herausgegeben im Jahr 2001, dass die Klimaerwärmung „in der nördlichen Hemisphäre, auf Landflächen und im Winterhalbjahr“ am schnellsten voranschreiten würde.Die Prognosen waren und sind bisweilen wenig ermutigend für den Skisport. Wie akut ist der Skisport also gegenwärtig tatsächlich bedroht? Exemplarisch möchte ich den Lesern eine ausführliche Bandbreite an “gemessenen Daten” präsentieren, welche in den letzten 12 Monaten unter Mitwirkung von Klimaforschern, Glaziologen und Meteorologen für die Plattform www.zukunft-skisport.at ausgewertet wurde.
Die Entwicklung der Wintertemperaturen auf den Bergen der Ostalpen
Am Kitzbüheler Hahnenkamm (Station Ehrenbachhöhe, 1.790 m, Abb. 1) ist die Messreihe auf 21 Jahre begrenzt, weil 1993 die Mess-Station kleinräumig versetzt wurde. In dieser Periode sind die durchschnittlichen Wintertemperaturen im 10jährigen Schnitt von minus 2,7 auf minus 3,7 Grad Celsius gesunken, das heißt um ein Grad. Die Winter 2011/12 und 2012/13 waren am Kitzbüheler Hahnenkamm die beiden kältesten seit mindestens 21 Jahren. Fast deckungsgleiche Daten liegen von der Schmittenhöhe (1.973 m) in Zell am See vor, die sich in einer ähnlichen Höhenlage befindet.
Siehe auch Artikel "Seit 30 Jahren: Kältere Winter auf der Schmittenhöhe (1.954 m)" auf zukunft-skisport.at.