Entgegen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen beharren einige klimawissenschaftliche Schwarzmaler so sehr auf ihren Katastrophenszenarien, dass man denkt, sie wären einer Klimareligion verfallen: Ich bin der Herr die Klimakatastrophe, Du sollst keine anderen Szenarien haben neben mir. Dazu passt ganz gut ein Beitrag der Deutschen Welle vom 9. April 2013 mit dem Titel „Den Klimawandel aus religiöser Perspektive erforschen“. Hier einige Auszüge:
Wie sieht Klimaforschung an in einem religiösen Fach aus? Global Ideas stellt die Projekte dreier Promotionsstudenten der Katholischen Fakultät der LMU München vor. […] Rebecca Hofmann reist in die entlegensten Winkel der Erde, um mit Menschen zu sprechen. Denn nur so findet sie heraus, welchen unsichtbaren Schaden der Klimawandel anrichten kann: „Mit dem Klimawandel werden oft Flüchtlingströme in Verbindung gebracht. Die Bewohner kleiner pazifischer Inselstaaten sind dabei die Ersten, die ihr Land verlassen müssen: Wie gehen sie mit dieser Bedrohung um? Was bedeutet es für sie, ihre Heimat zu verlieren? Wohin würden sie im Ernstfall gehen?“
Kleine pazifische Inseln, deren Bewohner durch die Klimakatastrophe vertrieben werden? Anstatt sich auf exotische Interviewreisen zu begeben, hätte Rebecca Hofmann vielleicht zuerst die wissenschaftliche Literatur studieren sollen. Denn hieraus wird klar, dass viele der Koralleninselchen in den letzten Jahren eher gewachsen anstatt geschrumpft sind. Und andere Inselchen liegen an aktiven tektonischen Plattengrenzen und werden von den Kräften des Erdinneren nach Belieben mehrere Zentimeter nach oben und unten gedrückt. Mit dem Klima hat das nichts zu tun. Da ist bereits Klaus Töpfer einmal böse auf die Nase gefallen (siehe unsere Blogbeiträge „Bangladesch und die Pazifikinseln wachsen trotz steigendem Meeresspiegel: Klimamodellierer benötigen dringend Nachhilfe in Geologie“ und „Kiribati geht unter – oder vielleicht doch nicht?„).
Lesen wir weiter bei der Deutschen Welle über Doktorand Nummer 2:
Sebastian Kistler will Argumenten mehr Gewicht geben und herausfinden, was gerecht ist: So tragen nicht alle Menschen gleichermaßen zum CO2-Ausstoß bei, jedoch wird jedem dieselbe Menge an Emissionen zugestanden: „Durch den Klimawandel entsteht außerdem ein Gerechtigkeitsproblem in noch nie da gewesener globaler Dimension: Diejenigen Länder – vor allem Entwicklungsländer-, die am wenigsten zur Verursachung des Klimawandels beigetragen haben, leiden am stärksten unter dessen negativen Folgen. Der Dringlichkeit der Problematik steht ein sehr schleppendes Vorankommen der jährlich stattfindenden Weltklimakonferenzen gegenüber. Für mich ist offensichtlich, dass überzeugende Gerechtigkeitskonzepte fehlen, die die Weltgemeinschaft zu einer Modifizierung des ökonomischen Wachstumsparadigmas und zu wirkungsvollen Klimaschutzmaßnahmen veranlassen könnten. Hier setzt meine Dissertation an: Um die Überzeugungskraft von Gerechtigkeitsargumenten zu verbessern, hinterfrage ich Klimaschutzinstrumente vor dem Hintergrund einer aktuellen philosophischen Debatte (Egalitarismus – Non-Egalitarismus) zum Thema: „Wie viel Gleichheit ist gerecht?“. Bezogen auf die Emissionsrechte frage ich zum Beispiel, ob es wirklich gerecht ist, dass jedem Menschen eine gleiche Menge an CO2-Emissionen zusteht.“
Vor einer tiefgründigen philosophischen Debatte wäre möglicherweise eine solide naturwissenschaftliche Analyse angezeigt. Welche Klimawandel-Auswirkungen in den Entwicklungsländern sind gemeint? Bislang bewegt sich das Wettergeschehen innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite. Dürren traten stets in Zyklen auf. Man muss dazu nur etwas in die Vergangenheit schauen (siehe z.B. unsere Blogbeiträge „Neue Studie in Nature: Ostafrikanischer Dürretrend Teil eines natürlichen Zyklus„, „Deutschlandfunk mit Recherchedefizit: Zweitgrößter See Malawis trocknete schon immer zyklisch aus“ und „Alle tausend Jahre eine neue Saheldürre – lange vor dem industriellen CO2„).
Und dann wäre da noch Doktorandin Nummer 3, die Iranerin Zarrin Monajati:
Zarrin Monajati schaut viele iranische Filme – aber nicht in ihrer Freizeit, sondern für ihre Doktorarbeit. Sie will herausfinden, wie die Religionskultur die Haltung des Einzelnen zu Umwelt und Natur beeinflussen kann: „Viele Denker unterschiedlicher Religionen und Kulturen sind sich einig, dass eine gesunde Interaktion zwischen Mensch und Natur und die Lösung der Umweltkrise nur aus den religiösen und spirituellen Grundfesten einer jeden Gesellschaft entstehen kann.“
Monajatis Studie scheint noch am sinnvollsten zu sein, denn es geht um „Umwelt und Natur“, nicht explizit um das CO2. Der Schutz der Umwelt sollte uns alle angehen und wenn die Religion dabei helfen kann, warum nicht.
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