In den VDI-Nachrichten diskutiert Renate Ell unser Buch und schlägt sich dabei auf die Seite des Klima-Establishments. Die Rezension läuft nach dem üblichen Muster ab. Unsere Thesen werden präsentiert und der von uns im Buch kritisierte Georg Feulner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung darf sie dann genüsslich vernichten. Ein sehr durchsichtiges Verfahren. Dabei fällt der Autorin gar nicht auf, dass ihr jede Menge Unsinn erzählt wird. Es ist schlicht unseriös, die Kleine Eiszeit hauptsächlich mit vermehrter Vulkantätigkeit zu erklären. Es wäre schon ein Riesen-Zufall, dass diese Kältephase genau mit einer langandauernden Sonnenaktivitätsflaute zusammenfällt. Kein Wort darüber, dass es im Laufe der letzten 10.000 Jahre eine ganze Reihe dieser „Kleinen Eiszeiten“ gegeben hat, die stets mit ähnlichen Sonnenaktivitätsminima einhergingen (siehe „Die kalte Sonne“ S. 68-75). Renate Ell fällt voll auf dieses Manöver herein. Auch den Svensmark-Solarverstärker bügelt sie ganz beiläufig im Schnellverfahren ab. Ihre Argumentation dazu bleibt wirr. Svensmarks angeblicher schlimmer Fehler: Er hätte seine Argumentation im Laufe der Jahre mehrmals korrigiert! Hat er? Natürlich nicht. Er hat sein Modell weiter verfeinert, wie es in der Wissenschaft üblich ist. Man beginnt mit einer groben Idee, die man im Laufe der Jahre immer weiter ausarbeitet und überprüft (siehe S. 244 in „Die kalte Sonne“). Offensichtlich ist die Autorin von der wissenschaftlichen Arbeitsweise gänzlich überfordert.
Nicht zu erklären ist auch ihr Fehlschluss, wir hätten den Treibhauseffekt unterschlagen. Dazu unterstellt sie uns: „Es gelingt ihnen auch, den Treibhauseffekt praktisch beiseite zu lassen“. Das kann doch nicht sein. Wieder ein Rezensent, der unser Buch überhaupt nicht gelesen hat. Natürlich berücksichtigen wir das CO2 als Treibhausgas, wie leicht auf Seite 314-316 nachzuschlagen ist.
Am Ende des Artikels kommt dann zum Vorschein, worum es Forschern wie Georg Feulner möglicherweise wirklich geht. Feulner sagt: „Über solche Details können wir noch Jahrzehnte forschen, es ist eben ein hoch kompliziertes System“. Obwohl sich der Weltklimarat seiner Sache laut seinem letzten Bericht zu 99% sicher ist und laut verkündet wurde „The science is settled“, werden selbstredend noch weiterhin sehr große Mengen an weiteren Fördermitteln für die Klimawissenschaften benötigt. Aber halt. Ein kleiner Plausibilitäts-Check kann nicht schaden: Wenn im Grunde alles klar ist und es nur noch um ein paar Nachkommastellen geht, könnten wir dann nicht lieber einen Teil derKlima-Forschungsgelder für andere wichtige Wissenschaftsbereiche verwenden, z.B. die Krebsforschung? Nur so ein dummer Gedanke.
Die Augsburger Allgemeine befasste sich jetzt mit unserem Buch im Rahmen des Artikels „Ist die Sonne der Klima-Motor?“. Zu kommentieren wären hier lediglich zwei Punkte. Die AA schreibt: „Vahrenholt behauptet ferner, dass ‚trotz weiter wachsender CO2-Emissionen die Temperaturen seit 13 Jahren nicht mehr angestiegen’“ sind – angeblich eine Folge geringer Sonnenaktivität.“ Offenbar wieder ein Zeitungsgjournalist, der das Buch nicht gelesen hat. Der gegenüber seinen Vorgängern etwas schwächere letzte Sonnenzyklus ist nur die eine Hälfte, die andere Einflussgröße sehen wir in der Pazifischen Dekadischen Oszillation (PDO), die seit 2000 wieder abfällt (siehe „Die kalte Sonne“ S. 110-114 sowie Abb. 25 auf Seite 119). Auch die Aussage im Artikel „Dem steht jedoch entgegen, dass 2010 das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war.“ ist irreführend. Auch 2010 ist letztendlich Teil des Temperaturplateaus, das seit nunmehr 2000 anhält (siehe Abb. 2 auf Seite 15). Wieso nur führt der Autor Winfried Züfle seine Leser bewusst in die Irre, anstatt sie sachlich zu informieren?