Irgendwie klingt es logisch: Komponisten lassen sich vom Wetter und Klima beeinflussen. Da sitzt ein Komponist zuhause und muss endlich mal wieder etwas arbeiten. Was könnte er heute bloß komponieren? Da wütet ein heftiger Sturm draußen vor dem Fenster. Eine gute Inspiration für den Herrn Komponisten möchte man meinen, also wird er heute ein aufbrausendes, lautes Stück schreiben.
Die zwei Atmosphärenwissenschaftler Karen Aplin von der Oxford University und Paul Williams von der Reading University wollten diesen Gedanken einmal überprüfen und legten in ihrer Freizeit einen Musikkatalog an, in dem u.a. das Entstehungsjahr und mögliche Wetterbezüge festgehalten wurden. Und in der Tat, das Wetter scheint die Komponisten beeinflusst zu haben. Der Wind scheint es den Musikkünstlern besonders angetan zu haben. Der Katalog ist hier aufrufbar. Die entsprechenden Publikationen sind auf Karen Aplins Webseite verlinkt.
Auch der Berliner Meteorologe Walter Fett hatte sich bereits vor einem Jahrzehnt zu diesm Thema Gedanken gemacht. Zusammen mit zwei Mitstreitern hat er eine Liste mit Werken der klassischen Musik mit Bezug zu meteorologischen Themen erstellt, die hier einzusehen ist. Walter Fett erläutert hierzu:
„Daß meine Liste etwas länger ist, liegt auch an dem häufigeren Vorkommen jahreszeitlicher Bezüge. Erstaunlich aber ist, daß die gemeinsame Schnittmenge der Musiktitel nicht einmal ein Drittel der Gesamtheit ausmacht! Daran wird die unterschiedliche Wahrnehmung und musikalische Vorliebe der Autoren deutlich! Zusammengenommen käme man auf eine fast doppelt so lange Liste.“
Wir wünschen allen Lesern des kalte Sonne Blogs einen guten Rutsch und ein gesundes, frohes neues Jahr. Bleiben Sie skeptisch!
Siehe detaillierte Berichte auf Science Daily sowie The Hockey Schtick.
Abbildung oben rechts: Erigena / gemeinfrei