Neuer offizieller Hitzerekord stammt aus dem Jahr 1913

Lange Jahre hatte man den Hitzeweltrekord in Libyen vermutet. Am 13. September 1922 wurde im libyschen El Azizia, was etwa 55 Kilometer von der Hauptstadt Tripolis entfernt liegt, von einem italienischen Landwirt  ein Wert von 58°C gemessen. Libyen war damals eine Kolonie Italiens.

Eine Expertenkommission will nun jedoch herausgefunden haben, dass die wahre Temperatur wohl um sieben Grad tiefer lag. Somit rückt der bisherige Vizerekordhalter Kalifornien nach. Trotz Klimaerwärmung stammt auch der neue Rekordwert aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Am 10. Juli 1913 wurden im kalifornischen Death Valley 134 Grad Fahrenheit vom Thermometer abgelesen, was 56,7°C entspricht.

Wie konnte der Fehler in Libyen passieren? Die Süddeutsche Zeitung erläutert dazu:

Offenbar hatte ein unerfahrener Beobachter das Thermometer falsch abgelesen. Es handelt sich um ein U-förmiges Modell, bei dem auf beiden Seiten das Quecksilber Nadeln für die minimale und maximale Temperatur vor sich herschob. Sie blieben an einer Stelle hängen, als sich die Metallsäule zurückzog, und dann musste am unteren Ende der Nadel der Wert abgelesen werden. Womöglich hatte der Beobachter stattdessen auf das obere Ende geschaut. Danach trug er die Werte systematisch in die falsche Spalte des Messprotokolls ein.

Siehe auch Beitrag auf wetteronline.de.
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