Von Uli Weber
Prolog: Die ARD meldete am 11. Februar 2019 auf ihrer Internetseite „Die Welt hat Angst vor dem Klimawandel“ als Ergebnis einer globalen Studie. Das ist ja zunächst einmal auch kein Wunder, denn die Medien sind ja jeden Tag voll davon, also vom „menschengemachten“ Klimawandel. Diese ARD-Meldung bezieht sich nun auf eine Umfrage des „unabhängigen, überparteilichen Pew Research Centers in Washington“, das im vergangenen Frühjahr mehr als 27.000 Menschen in 26 Ländern zu unterschiedlichen Angst-Themen befragt haben will. Die befragte Gruppe steht hier also repräsentativ für die Meinung der Weltbevölkerung, also von etwa 7.500.000.000 Menschen auf dieser Erde. Damit spricht jeder Einzelne immerhin für eine Großstadt von knapp dreihunderttausend Einwohnern.
Laut Wikipedia ist das „Pew Research Center“ seit 2004 Teil der „The Pew Charitable Trusts“, Zitat aus Wikipedia:
„The Pew Charitable Trusts ist eine 1948 gegründete unabhängige US-amerikanische Non-Profit-Organisation mit Sitz in Philadelphia. Sie wurde von den Kindern des Sunoco-Gründers Joseph Newton Pew gegründet und verfügt über ein Vermögen von 5 Milliarden US-Dollar, ein Budget von 250 Millionen US-Dollar und über 600 Mitarbeiter. Die Organisation engagiert sich unter anderem für den Schutz der Meere, der Umwelt und des Klimas.“
Eine unabhängige Klimaschutz-NGO findet also mit einer repräsentativen Umfrage heraus, dass die Menschen auf dieser Welt sich vor dem Klimawandel fürchten – das ist schon eine ganzseitige öffentlich-rechtliche Meldung wert, wobei die Bezeichnung „unabhängig“ vielleicht als Inversion des Frosch-Sumpf-Paradoxons missverstanden werden könnte.
Wenn Sie übrigens auch Angst vor einem „menschengemachten“ Klimawandel haben sollten, dann können Sie jederzeit an einer aktuellen Simulation des natürlichen Klimawandels mit dem Namen „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ teilnehmen – aber Vorsicht, die örtlichen Temperaturschwankungen in dieser Simulation sind etwa um eine Zehnerpotenz höher als der befürchtete globale Temperaturanstieg durch einen „menschengemachten“ Klimawandel…
Apropos Winter, kommen wir also endlich zum Thema: Die Kältewelle in Nordamerika, über die in den Medien derzeit ausführlich berichtet wurde, soll mit dem „menschengemachten“ Klimawandel zusammenhängen. Erinnern wir uns, ein sogenannter atmosphärischer Treibhauseffekt, der das Klima auf unserer Erde bestimmt, soll sich durch den anthropogenen CO2-Ausstoß noch weiter verstärken und zur Unbewohnbarkeit der Erde führen. Ein ungelöstes Problem dieser These ist die immer noch fehlende quantitative Unterscheidung zwischen natürlichen und „menschengemachten“ Klimaveränderungen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre also eine exakte wissenschaftliche Beschreibung des atmosphärischen Treibhauseffektes. Die vorliegenden Erklärungen für diesen Treibhauseffekt bleiben nämlich auch nach fast vier Jahrzehnten klimaalarmistischer Höchstleistungscomputerforschung pauschal und völlig undifferenziert, denn es fehlen bis heute ausgerechnet diejenigen jahreszeitlichen und geographischen Bezüge, deren Kenntnis für eine qualifizierte Bewertung der aktuellen Kältewelle in Nordamerika absolut nötig wäre. Das Umweltbundesamt erklärt den atmosphärischen Treibhauseffekt beispielsweise folgendermaßen, Zitat:
„Die Erdatmosphäre enthält Gase, die kurzwellige Sonnenstrahlung zum großen Teil passieren lassen, (langwellige) Wärmestrahlung jedoch absorbieren und damit das System erwärmen. In Analogie zu einem Treibhaus – das Sonnenstrahlung durchlässt und Wärmestrahlung „festhält” – werden diese Gase auch als Treibhausgase bezeichnet. Vor allem Wasserdampf und Kohlendioxid absorbieren einen Teil der von der Erdoberfläche abgegebenen Wärmestrahlung und verringern deshalb den Anteil der in den Weltraum abgegebenen Wärmestrahlung. Dieser – natürliche – Treibhauseffekt bewirkt, dass das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur 15°C beträgt. Ohne Treibhausgase in der Atmosphäre läge die Mitteltemperatur bei -18°C und die Erde wäre vereist.“
Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur von minus 18°C (entsprechend einer global gemittelten temperaturwirksamen Sonneneinstrahlung von 235 W/m²) auf plus 15°C (entsprechend einer Strahlung von 390 W/m²), also um 33°C, erfordert einen zusätzlichen Strahlungsantrieb von 155 W/m², der den sogenannten Treibhausgasen zugeschrieben wird. Vom absoluten Nullpunkt aus gerechnet entspricht dieser zusätzliche Strahlungsantrieb nun einem Temperaturäquivalent von etwa 229 Kelvin. Ein konstanter natürlicher Treibhauseffekt müsste also verhindern, dass es irgendwo auf der Erde kälter als diese etwa 229 Kelvin oder minus 44 Grad Celsius werden kann, was aber wiederum dem Kälterekord in der Antarktis von minus 98,6 Grad Celsius widerspricht.
Der atmosphärische Treibhauseffekt ist nun aber der entscheidende Faktor für die Angst vor einem „menschengemachten“ Klimawandel. Die Lösung dieses Kälte-Paradoxons wäre somit eine verdienstvolle Aufgabe für eine wohlalimentierte Klimaforschung mit dem Ziel einer wissenschaftlich exakten Beschreibung dieses natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes. Und diese Beschreibung wäre dann wiederum ein erster Schritt auf dem Weg zu einer finalen Trennung zwischen natürlichen und „menschengemachten“ Klimaveränderungen. Aber anstatt diesen Weg endlich konsequent zu beschreiten, werden in der Klimaforschung einfach alte Narrative durch neue ersetzt, um den Klimawandel weiterhin in seiner Gesamtheit für eine globale Klimapropaganda vereinnahmen zu können.
„t-online“ erklärt den Zusammenhang zwischen der gegenwärtigen Kältewelle in Nordamerika und dem Klimawandel beispielsweise folgendermaßen, Zitat:
„Bekannt ist, dass sich die Arktis im Zuge des Klimawandels doppelt so schnell erwärmt wie der übrige Planet. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass dadurch die Temperaturdifferenz zwischen Polen und Tropen sinkt. Das könnte zu einer Abschwächung des Jetstreams führen und diesen anfälliger für Schwankungen machen. In der Folge könnte es zu häufigeren oder weitreichenderen Polarlufteinbrüchen in südlicheren Regionen kommen.“
Eine mögliche Abschwächung des Jetstreams stellt eine völlig neu konstruierte Erklärung für das Wettergeschehen in Nordamerika dar, und dient damit wiederum als Argument für einen „menschengemachten Klimawandel“.
Apropos „Abschwächung“ – klingelt da vielleicht irgendetwas bei Ihnen? Der Golfstrom war es doch, der von Klimaalarmisten als Beweis eines „menschengemachten“ Klimawandels so lange medienwirksam zu Grabe getragen worden war, bis sich, durch sein nicht mehr zu leugnendes Überleben, diese Argumentation schließlich von selbst totgelaufen hatte. Nun ist es also ein „abgeschwächter“ Jetstream, der sich, bis auf weiteres, ganz hervorragend als Beweis für den „menschengemachten“ Klimawandel eignet.
Bisher galt allerdings die geographische Oberflächenstruktur Nordamerikas als wetterbestimmend, wie das bereits seit vielen Generationen im Erdkundeunterricht an unseren Schulen vermittelt worden war und offenbar auch weiterhin vermittelt wird. Denn auf aktuellen Lernplattformen findet man immer noch diesen herkömmlichen geographischen Bezug, Zitat von „lernhelfer.de“:
„Im Unterschied zu Europa gibt es [in Nordamerika] keine den Kontinent querende Gebirge. Das hat zur Folge, dass zwischen Rocky Mountains und Appalachen ein ungehinderter Austausch kalter Polarluft und warmer tropischer Luft stattfinden kann, was in allen Jahreszeiten schroffe Witterungs- und Temperaturwechsel verursacht. Im Sommer führt weit nach Norden vordringende feuchtwarme tropische Luft vom Golf von Mexiko (Southers) häufig bis nach Kanada hinein zu großer Schwüle und heftigen Gewittern. Umgekehrt wird der Süden oft von aus subarktischen Breiten stammender Kaltluft heimgesucht, die der Landwirtschaft schwere Schäden zufügen kann. Arktische Kaltluftwellen, die Northers, mit heftigen, Blizzards genannten Schneestürmen gefährden im Winter nicht selten die Zitruspflanzungen in Florida und an der Golfküste. Oder sie legen den Straßenverkehr in Großstädten tagelang lahm.“
Offenbar besitzen konstruierte klimareligiöse Scheinargumente, die alarmistisch in den Medien breitgetreten werden, in unserem Lande eine deutlich höhere Autorität als selbständig erworbenes Schulwissen; denn solche klimamedialen Fehlleistungen erzeugen bei uns nicht etwa überwältigende Heiterkeitsausbrüche, sondern festigen im Gegenteil den Klimaaberglauben. Und im Zeichen einer solchen „menschengemachten“ Klimakatastrophe gilt inzwischen eigentlich fast jeder Sommer als „der heißeste“ und fast jeder Winter als „der kälteste“, und das geht nun schon seit vielen Jahren so:
Winter 2017/2018, Winter 2015/2016, Winter 2014/2015, Winter 2013/2014, Winter 2009/2010.
Das globale Wetter soll durch den „menschengemachten“ Klimawandel also immer extremer werden, wie man das ja inzwischen täglich den Nachrichten über Extremwetterereignisse in aller Welt entnehmen kann. Schaunmeralsomal ganz genau hin:
Nach Aussage der seriösen Klimaforschung hat der Mensch seit Beginn der Industrialisierung die globale Durchschnittstemperatur bereits um ein Grad Celsius erhöht, und eine weitere Erwärmung darf höchstens noch weitere eineinhalb Grad zusätzlich betragen, um den „amtlich zugelassenen“ Temperaturkorridor von 2,5°C nicht zu verlassen und einen Wärmetod unserer Erde zu verhindern. Die zugrunde liegenden Fakten lauten:
Die momentane globale Durchschnittstemperatur von 14,8°C liegt mit plus 1°C knapp unterhalb der Mitte eines vorgeblich zulässigen Temperaturkorridors zwischen 0 und plus 2,5 Grad Celsius, definiert zu einer sogenannten vorindustriellen Durchschnittstemperatur.
Klima ist per Definition das 30-jährige Mittel von Wetter.
Und: Uns liegen seit etwa 1850 umfangreiche Wetteraufzeichnungen vor.
Daraus folgt, dass wir aus der Vergangenheit ausreichend Daten zur Verfügung haben sollten, um die Entwicklung von Extremwetterereignissen durch einen „menschengemachten“ Klimawandel konkret und eindeutig in einem gleitenden 30-jährigen Klimafenster über einen Zeitraum von mehr als 150 Jahren zu verfolgen. Das IPCC stützt sich mit seinen Aussagen über Extremwetterereignisse nun allerdings nicht etwa auf diese vorliegenden Zeitreihen, sondern sagt lediglich für die Zukunft einen Anstieg von Extremwetterereignissen aus hochgerechneten Klimamodellen von klimagerecht betriebenen Supercomputern voraus, Zitat aus dem „Summary SPM for Policymakers“ unter Punkt B.1 auf Seite 7:
“Climate models project robust differences in regional climate characteristics between present-day and global warming of 1.5°C, and between 1.5°C and 2°C. These differences include increases in: mean temperature in most land and ocean regions (high confidence), hot extremes in most inhabited regions (high confidence), heavy precipitation in several regions (medium confidence), and the probability of drought and precipitation deficits in some regions (medium confidence). {3.3}”
Inhaltliche Übersetzung: Klimamodelle sagen robuste Unterschiede zwischen heute und einer Erwärmung von 1,5°C und 1,5°C-2°C voraus. Diese Differenzen schließen einen Anstieg der Durchschnittstemperaturen, Hitzeextreme, Starkregen und Trockenheit ein.
Das ist nun aber wirklich eigenartig, eine Häufung von Extremwetterereignissen durch einen „menschengemachten“ Klimawandel wird vom IPCC mittels „menschengemachter“ Klimamodelle erst für einen zusätzlichen Anstieg der Globaltemperaturen um weitere 1,5°C prognostiziert. Und die besagten 1,5°C bezeichnen exakt das Klimaziel von Paris, das zu einer globalen Dekarbonisierung der Welt bis zum Jahre 2100 herhalten muss. In Wirklichkeit fürchten wir uns also gar nicht vor dem Hitzetod unserer Erde, sondern vor dem, was hinten aus Computern herauskommt – und was anhand exakter Wetteraufzeichnungen über mehr als 150 Jahre wissenschaftlich gar nicht nachzuweisen ist.
Fazit: Ganz offensichtlich lässt sich eine Häufung von Extremwetterereignissen aus den bisher vorliegenden gemessenen Wetterdaten gar nicht herleiten und wird daher in eine hochspekulative Zukunft verlegt. Allein die Zunahme von Medienberichten über weltweite Extremwetterereignisse scheint damit unserer gegenwärtigen Klimarealität zu entsprechen.
Wann also merken die EEG-geschröpften Stromsteuerzahler endlich, dass von den Klimaalarmisten ständig und immer wieder dieselbe Extremwettersau in unterschiedlichen Verkleidungen durchs Mediendorf getrieben wird?
Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten, denn sie hängt im Wesentlichen von Intelligenz und Leidensfähigkeit der Betroffenen ab, aber es gibt noch Hoffnung, denn beides ist nicht unbegrenzt.
Und wann merken sogenannte „Klimaforscher“ endlich, dass Klima der Durchschnitt von 30 Jahren Wetter ist und, rückblickend gesehen, bereits mehr als 150 Jahre Wetterdaten für jedweden wissenschaftlichen Beweis von zunehmenden Extremwetterereignissen in den Archiven vorhanden sind?
Die Antwort auf diese Frage ist recht einfach: Gar nicht, die Frösche werden doch ihren Sumpf nicht trockenlegen, denn am Ende stehen hier Arbeitsplätze gegen Arbeitsplätze, also die subventionierten Arbeitsplätze in der Klimaindustrie gegen wertschöpfende Arbeitsplätze in den Braunkohlerevieren. Und somit ist es menschlich durchaus verständlich, wenn vermehrt innovative Klimazusammenhänge medialisiert werden, damit die Arbeitsplätze in der Klimaindustrie auch weiterhin sicher bleiben. Allerdings stellt sich abschließend dann wiederum die Frage, wer denn diese subventionierten Arbeitsplätze später finanzieren soll, wenn alle wertschöpfenden Arbeitsplätze zwecks Klimarettung „endlich“ abgeschafft worden sind…