Greenpeace hat sich im Laufe der Zeit zu einem Unternehmen entwickelt, das pro Jahr eine dreistellige Millionensumme umsetzt. Ein kürzlicher Bericht einer Gruppe um Willie Soon sowie den ehemaligen Greenpeace Mitbegründer Patrick Moore hat nun ein Portrait von Greenpeace zusammengestellt, das das „Geschäftsmodell“ der Organisation durchleuchtet, welches auf dem Faktor „Angst“ basiert. In einer Übersicht auf heartland.org beschreiben die Autoren die Strategie wie folgt:
Greenpeace is a very successful business. Their business model can be summarized as follows:
1) Invent an “environmental problem” which sounds somewhat plausible. Provide anecdotal evidence to support your claims, with emotionally powerful imagery.
2) Invent a “simple solution” for the problem which sounds somewhat plausible and emotionally appealing, but is physically unlikely to ever be implemented.
3) Pick an “enemy” and blame them for obstructing the implementation of the “solution”. Imply that anybody who disagrees with you is probably working for this enemy.
4) Dismiss any alternative “solutions” to your problem as “completely inadequate”.
Das pdf des Berichts können Sie hier herunterladen. Deutsche Zusammenfassung auf EIKE hier. Einen dazugehörigen Beitrag von Andy May gibt es hier. Passend dazu kam Ende Dezember 2018 ans Licht, dass Greenpeace seine ausgemusterten Schiffe in Bangaldesch am Strand auseinanderschweißen lässt, eine Praxis, die die Organisation jahrenlang aufs heftigste bekämpft hat. Ein schönes Beispiel dafür, wie hier wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen wird.
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Weltwoche am 23. Januar 2019:
Wir basteln uns eine Klima-Ikone
Am WEF wird das 16-jährige Poster-Girl des Klimaschutzes, Greta Thunberg, umschwärmt. Ihre schwedische Kollegin Izabella Nilsson Jarvandi, 15, findet kaum Gehör. Warum wohl?
Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die sechzehnjährige Schwedin Greta Thunberg eine der prominentesten Klimaschutzaktivistinnen unserer Zeit ist. Sie hat rasch weltweit Bekanntheit erlangt und ist inzwischen so etwas wie eine Expertin auf diesem Gebiet. Kein Wunder, dass sie am diesjährigen Weltwirtschaftsforum teilnimmt – aus Gründen des Klima- und Umweltschutzes fährt sie aus Skandinavien mit der Bahn nach Davos. Thunberg hat es auch geschafft, ihre Eltern dazu zu bringen, künftig auf Flugreisen zu verzichten, wie sie kürzlich in der Talkshow «Skavlan» erzählte, die in Schweden und Norwegen ausgestrahlt wird. Kaum jemand weiss, dass sie ihre Bekanntheit einer PR-Kampagne verdankt. Gleichzeitig kämpfen andere Teenager, wie etwa die fünfzehnjährige Izabella Nilsson Jarvandi, gegen die Globalisierung und den Uno-Migrationspakt. Doch in den Mainstream-Medien finden nur politisch korrekte Stimmen Gehör.
Weiterlesen in der Weltwoche.
Am selben Tag erschien in der Weltwoche ein lesenswerter Beitrag von Jörg Kachelmann:
Essay der Woche: Jörg Kachelmann
Nachrichten aus dem ParalleluniversumBei manchen Dingen weiss man nicht, wann sie begonnen haben. Aber irgendwann hat es angefangen, das mit der faktenfreien Wetterberichterstattung.
Ältere Menschen erinnern sich noch, wie es war, als das Wetter sich noch einigermassen normal verhielt. Es hat im Winter geschneit, manchmal und ausnahmsweise noch in den Frühling hinein. Der Sommer zeigte sich mal nass, zuweilen trocken, mal kühl und zwischendurch auch heiss. Es schien uns nicht ungewöhnlich, wir kleideten uns entsprechend und wurden durch das Auftreten der Jahreszeiten nicht weiter überrascht. Es gab Kalender, und wir ahnten, was es bedeutete, wenn wir uns im Januar befanden.
Disentis als «Geisterstadt»
Heute sind diese früheren Selbstverständlichkeiten («Was das Grosi noch wusste») verlorengegangen. Herrschen völlig jahreszeitengemässe 5 Grad unter null am Morgen, erschreckt einen ein grosser Aufmacher im Online-Teil der früher ehrwürdigen Frankfurter Allgemeinen Zeitungmit dem Titel «Deutschland muss frieren». Die kürzlich in den Wintersportgebieten sehr willkommenen Schneefälle erfuhren ein Upgrade zur Schneekatastrophe, ein Schweizer Gratisblatt machte Disentis, das wegen Lawinengefahr für sehr kurze Zeit von aussen nicht mehr erreichbar war, zur «Geisterstadt», und wer regelmässig Radio hört, wird von sturzbetroffenen jungen Menschen an milden Wintertagen vernehmen, dass es draussen «frostige [plus] 10 Grad» kalt sei.
Vor allem Online-, immer häufiger auch Printmedien kreieren so ein Paralleluniversum, das wir jeden Tag bewundern dürfen. Zuletzt, als den staunenden Deutschen am vergangenen Wochenende beschieden wurde, sie würden vor einer vier Wochen dauernden Periode «sibirischen Winters» stehen. Das war von Anfang an frei erfundener Blödsinn, nur für den Klick, für den Augenblick.
Die moderne Medienwelt, in welcher das Anklicken einer Geschichte zum Mass aller Dinge und zur Basis der Bezahlung durch Werbekunden geworden ist, hat bei den meisten Journalisten jegliche Hemmungen fallen lassen, was den Umgang mit der Wahrheit angeht. Es gibt keinen Tag, an dem nicht im Zusammenhang mit Wetter und Klima völliger Humbug zu lesen ist. Die Spannweite reicht von grotesken Übertreibungen über falsche Einordnungen eines Ereignisses bis zu – wie bei den «sibirischen Wochen» – freien Erfindungen von Nachrichten. Diese werden häufig mit alliterationsaffinen Attributen garniert, die mit der Gründung des medialen Paralleluniversums einhergehen: «Russenpeitsche», «Kältekeule», «Schneeschelle».
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