WWF schickt den Eisbär in Rente: Jetzt muss das Rentier als Spendeneintreiber ran

Unser täglichen Klimaalarm gib uns heute… Die Tageschau fährt weiter Klimadauerberieselung. Am 8. Dezember 2018 legte uns die Tagesschau-Redaktion nahe, in möglichst engen und unbequemen Flugzeugen zu reisen, da diese klimafreundlicher seinen. Alternativ könnte man durch Ablasszahlung an Atmosfair aber auch etwas komfortabler reisen:

Ranking von Atmosfair TUI Airways schont Klima am meisten

Zwei deutsche Fluglinien gehören laut einer Studie zu den zehn am wenigsten klimaschädlichen Airlines der Welt: TUIfly und Condor. Als Siegerin ermittelte die Umweltorganisation Atmosfair die britische TUI Airways.

[…] In die Bewertung fließen insbesondere der CO2-Ausstoß pro Nutzlastkilometer und dessen Vergleich mit dem bestmöglichen Flug ein. Vergeben werden dabei „Effizienzpunkte“. Die besten Werte erreichen Airlines mit modernen Flugzeugen und vielen Sitzen darin, die zusätzlich sowohl die Sitze als auch den Frachtraum gut auslasten. […] Oft gewinnen diese Airlines Punkte durch eine überdurchschnittliche Bestuhlung und Auslastung. Atmosfair bietet Fluggästen ebenso wie auch Nutzern anderer Verkehrsmittel an, den durch ihre Mobilität verursachten CO2-Ausstoß durch Zahlungen zu kompensieren, die dann in Klimaschutzprojekte fließen.

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Die Effektivität etlicher durch CO2-Ablassbriefe finanzierter Klimaschutzprojekte ist allerdings fraglich. Siehe unseren Beitrag „University of Washington: Holzkocher der CO2-Kompensationsprojekte bringen keinen Nutzen für Klima und Umwelt„.

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Kurios auch die Vielfliegerei des höchsten UN-Umweltschützers. Anstatt mit gutem Vorbild voranzugehen, hat Erik Solheim tief in die UNO-Reisekasse gegriffen und sein jährliches CO2-Budget deutlich überzogen. Die Deutsche Welle fand am 22. November 2018 deutliche Worte:

Kommentar: Erik Solheims Klimaheuchelei
Der Leiter des UN-Umweltprogramms ist zurückgetreten, weil er eine halbe Million Dollar für Flüge in alle Welt ausgegeben hat. Aber fatal ist nicht nur der gigantische CO2-Ausstoß des UNEP-Chefs, meint Sonya Diehn.

Der Grund für den Rücktritt des Leiters des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) ist ein kleiner Schock. In nur 22 Monaten gab er fast eine halbe Million Dollar für Jet-Setting auf der ganzen Welt aus. Das war das Letzte, was man von Erik Solheim erwartet hätte, einem Mann, der stets über die Dramatik von Umweltproblemen wie dem Artensterben, dem Plastikmüll in den Weltmeeren sowie dem Klimawandel sprach.

Doch eine UN-interne Untersuchung zwang ihn nun genau deshalb zum Rückzug. Sicher, Führungskräfte müssen reisen, um ihren Job zu erledigen. Aber Solheim hat offenbar alle Regeln und Vorschriften der UN für Dienstreisen missachtet. Und nachdem deswegen einige Länder damit gedroht haben, kein Geld mehr an die UNEP zu zahlen, stand eine Haushaltskrise unmittelbar bevor. Doch in Zeiten schwindenden Vertrauens in öffentliche Einrichtungen ist es wichtig, die Legitimität einer solch bedeutenden Umweltinstitution zu erhalten.

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In der Welt kann man weitere pikante Details lesen:

Das Blatt „The Guardian“ hatte im September berichtet, dass Solheim laut einem UN-internen Rechnungsprüfungsentwurf in nur 22 Monaten rund 424.000 Euro für Flugtickets und Hotelübernachtungen ausgegeben habe. Zu 80 Prozent seiner Arbeitszeit sei er zudem nicht am Hauptquartier des UN-Umweltprogramms (UNEP) in Nairobi anzutreffen.

Seinen Dienstsitz Nairobi mochte der Norweger offenbar nicht, vermied die kenianische Stadt so oft er nur konnte. Von insgesamt 668 Diensttagen, verbrachte Solheim satte 529 Tage auf Reisen. Die Reisen wurden Solheim von einem seiner eigenen, ihm unterstellten Mitarbeiter „genehmigt“. Wie oft die „Dienstreisen“ den Norweger in seine norwegische Heimat führten, ist unklar.

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Lukasz Dziubyna versuchte auf Kickstarter die Summe von 13.000 US$ für ein klimaskeptisches Filmprojekt einzuwerben. Allerdings kamen bis zum Ende der Spendenaktion nur knapp 500 US$ zusammen, so dass die Finanzierung scheiterte.

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Sie erinnern sich vielleicht an die eindrucksvollen Bilder von im Polarmeer schwimmenden Eisbären. Aktivisten suggerierten mit diesen Bildern, dass der Klimawandel die Eisbären töten würde. Allerdings wurde es in letzter Zeit recht still um die Eisbären. Das überrascht nicht, denn offizielle Zählungen zeigen, dass die Eisbärepopulation viel stabiler ist als von den Klimaaktivisten behauptet.

Erfinderische Aktivisten fackelten nicht lange und tauschten den Eisbären einfach gegen ein Rentier. Auf der Webseite des WWF schwimmt ab jetzt ein Rentier um sein Leben (Bild hier) und wirbt um WWF-Spenden:

Klimawandel und Wilderei: Rentiere schwimmen um ihr Leben
Eine Rentierherde durchschwimmt die Chatanga, ein Fluss im Norden Sibiriens. Der Strom ist breit und eisig. Die Tiere sind erschöpft, es ist bereits ihr dritter Anlauf. Besonders die frisch geborenen Kälber kämpfen gegen das Ertrinken. Früher überquerten die Rentiere nach der Kalbung die zugefrorenen Flüsse zu Fuß auf ihren langen Wanderungen von den Winter- zu den Sommerweiden in der Russischen Arktis. Doch nun schmilzt das Eis eher. „Es ist ein ganz neues Problem und niemand weiß bislang, ob und wann die Art sich anpassen kann.“ WWF-Arktisexpertin Eva Klebelsberg ist besorgt. Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für die Rentiere und öffnet auch Wilderern Tür und Tor.

Früher wäre doch alles so perfekt gewesen, und nun habe der Mensch alles kaputt gemacht. Das meint jedenfalls der WWF. Weit gefehlt. Ein einziger Blick in die Klimageschichte hätte den WWF-Aktivisten ihren Denkfehler schnell aufgezeigt. In Wirklichkeit war das vorindustrielle Klima im Norden Sibiriens viel variabler als vom WWF vorgegaukelt. Naurzbaev et al. 2002 rekonstruierten die Temperaturgeschichte der Eastern Taimyr Peninsula und fanden mehrere vorindustrielle Warmphasen, zu deren die Rentiere genau die gleichen Herausforderungen zu meistern hatten:

Summer temperatures in eastern Taimyr inferred from a 2427-year late-Holocene tree-ring chronology and earlier floating series
A brief review is presented of the progress, to date, in constructing a long, continuous ring-width chronology from living and subfossil Siberian larch (Larix gmelinii) in the eastern part of the Taimyr peninsula. A near 2500-year chronology running up to the present has been assembled and several shorter, earlier series have been produced that are dated approximately on the basis of radiocarbon dates. A description is given of the production of separate early summer and annual mean temperature histories based on the recent chronology, spanning more than 2000 years. These two reconstructions are based on alternative methods of statistical processing of the measured tree-ring data. The early summer and annual reconstructions agree well in the long-term components of their variability, providing evidence for anomalous warmth in the third, tenth to twelfth, and twentieth centuries, and a prolonged cool period throughout the sixteenth and seventeenth, and in the early nineteenth centuries. The mean growth and other statistical parameters of the earlier chronologies also suggest that conditions for tree growth were very favourable in the earlier Holocene, particularly in the fourth millen nium bc. This is strongly indicative of an early Holocene Climatic Optimum in Taimyr at that time. Other material in hand, and earlier published radiocarbon dates, demonstrate the feasibility of constructing continuous ring-width chronologies and temperature estimates extending throughout all of the last 8000 years.