Aktivistendreiviertelstunde am 26. September 2017 im Deutschlandfunk:
Die Ölindustrie auf der Anklagebank: Smoke and Fumes
Der Ölmulti ExxonMobil wusste schon seit Ende der 1970er-Jahre sehr genau, was die Ausbeutung fossiler Rohstoffe für das Klimasystem der Erde bedeutet. Um das Geschäftsmodell der Ölindustrie nicht zu gefährden, wurde deshalb gezielt an einer pseudowissenschaftlichen Narration gearbeitet, die jede Verantwortung des Menschen beim Klimawandel in Frage stellt.
Die Radiosendung können Sie hier online nachhören oder auch als Script nachlesen. Die Kalte-Sonne-Redaktion hat sich das gesamte Radiofeature angetan. Leider vertane Zeit. Autor Harald Brandt fühlt sich strikt der Alarmseite verpflichtet, erzählt von Jugendlichen die die US-Regierung wegen des Klimawandels verklagen. Dabei plappern die Jungs und Mädels vor allem nach, was ihnen interessierte Aktivistenkreise ins Ohr flüstern. Einen Durchblick in die komplizierte Materie haben sie nicht. Eine instrumentalisierte Jugend, die sich auf der richtigen Seite wähnt, jedoch vermutlich nicht einmal das Konzept der CO2-Klimasensitivität kennt, geschweige denn die Temperaturgeschichte des Holzäns.
Harald Brandt interessiert es auch nicht, dazu verliert er in seiner Radiosendung kein Wort. Lieber bringt er angebliche Enthüllungsstories. Exxon hat vor einigen Jahrzehnten eine eigene Klimastudiengruppe gehabt, die das CO2 als Klimagas identifiziert haben soll. Ok, aber was ist jetzt die Sensation? Die Klimawissenschaften standen in den 1970er Jahren noch ganz am Anfang. Damals prognostizierte der spätere CO2-Hardcoreaktivist Stephen Schneider noch eine bevorstehende Erdabkühlung, bevor er dann nach einer abrupten 180-Gradwende wenige Jahre später das Gegenteil behauptete. Hätte man ihn dafür verklagen sollen?
Im Prinzip ist es ziemlich egal und beliebig, was die Exxonforscher damals glaubten zu wissen. Die Klimawissenschaften standen damals noch ganz am Anfang. Heute, etliche Jahzehnte später, ist klar, dass die Klimamodelle viel zu heiß laufen, sich in der Realität nicht an die heftigen theoretischen Erwärmungsraten gehalten haben. Stichwort Hiatus. Der kam gänzlich unerwartet. Sollte man im Gegengzug nun die Klimaalarmisten wegen dieser quantitativen Fehlprognose verklagen? Wo ist die Jugendgruppe, die genug von der ständigen Klimapanikmache hat und stattdessen wissenschaftich realistische, ausgewogene Aussagen fordert? Sollten die finanziellen Ressourcen nicht vernünftig auf alle Probleme der Welt verteilt werden? Wie sieht es mit sauberem Trinkwaser für alle aus? Nahrung, Schulbildung für alle? Gleichberechtigung und Schutz von Mädchen und Frauen in problematischen Kulturkreisen?
Inhaltlich plappert Radiomacher Brandt den Klimaapokalyptikern einfach nach, hat keine Möglichkeit, die Aussagen inhaltlich selber zu durchdenken. Er ist ausgebildeter Philosoph, Schauspieler und Tänzer. Von ihm lassen wir uns natürlich besonders gerne die komplexe Welt der Klimawissenschaften erklären. Unbelastet von unnötigem naturwissenschaftlichem Ballast kann er seinem Glauben an die Klimakatastrophe im öffentlichen deutschen Radio frei ausleben. Niemand hält ihn davon ab. Aktivisten unter sich, dem Deutschlandfunk sei Dank. Hier Harald Brandts Lebenslauf von der Webseite auditorium mundi:
–Philosophiestudium an der Universität Hamburg.
–Theater-und Tanzausbildung an der Universität der Provence, Aix-Marseille I.
–Diplom Recherches et Animations Théâtrales, Niveau Supérieur. Arbeit als Schauspieler und Regisseur in Marseille und Aix-en-Provence.
–Seit 1986 Tätigkeit als freier Autor und Regisseur für deutsche und französische Rundfunkanstalten. Zahlreiche Auslandsreportagen und Features in Afrika, Asien, Europa und Nordamerika.
–2003 erstes Konzept für „auditorium mundi“, 2006 erste Planungen für den Klangraum im NONAM, Zürich.