Deutschlandfunk löscht: Mehr Aufmerksamkeit für Klima-Skeptiker gefordert

Am 17. April 2017 überraschte der Deutschlandfunk mit einer ungewohnt ausgewogenen Schlagzeile:

Mehr Aufmerksamkeit für Klima-Skeptiker gefordert

Der Ethnologe Werner Krauß hat den Umgang mit Klimaskeptikern in Deutschland kritisiert.

Es sei falsch, die Kritik am Klimawandel und an der Energiewende bloß als Exotenmeinung abzutun, sagte er im Deutschlandfunk. Der Klimawandel sei zwar ein wissenschaftlicher Fakt, doch der Umgang damit brauche eine kontroverse Diskussion. Die gebe es in der Öffentlichkeit in Deutschland aber kaum. Die AfD sei die erste Partei, die ein klimaskeptisches Programm habe. In allen anderen Parteien von der CSU bis zur Linken bestehe Konsens, betonte Krauß. Dadurch sei man in der Bundesrepublik in eine Situation gekommen, in der Klimawissenschaftler mehr oder weniger gezwungen würden, politische Entscheidungen zu legitimieren: wie man die Energiewende mache, ob man die Kohle fördere, ob es sinnvoll sei, massenhaft Windräder aufzustellen und sich vegetarisch zu ernähren. Das alles seien aber sehr komplizierte Fragen, die kontrovers diskutiert werden müssten.

Die ursprüngliche DLF-Seite, auf der diese Nachricht erschien existiert jedoch offenbar nicht mehr. Unter http://www.deutschlandfunk.de/umweltpolitik-mehr-aufmerksamkeit-fuer-klima-skeptiker.1939.de.html?drn:news_id=734311 gelangt man heute nur noch zur DLF-Startseite. Aus politischen Gründen gelöscht? Die WaybackMachine hat die Seite leider nicht gespeichert. Zum Glück hat das Brights-Blog und Vernunftkraft den Anfang der Meldung erhalten.

Eine stark abgeschwächte Variante des Artikel gibt es noch auf dieser DLF-Seite. Dort heißt es in der Überschrift jetzt plötzlich:

„Der Klimawandel ist ein wissenschaftlicher Fakt“

Wer hat es hier mit der Angst bekommen? Das DLF-Leitungsgremium? Krauß selber? Eine Anordnung zur Löschung aus der Politik? Alles denkbar. Auf jeden Fall hochmysteriös. Das Krauß-Interview können Sie als Podcast hier hören.

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Lust auf ein bisschen Ärgern? Dann auf jeden Fall die Phoenix-Runde vom 30. März 2017 it Latif Kemfert & Co. anschauen. 45 garantiert haarsträubende Minuten.

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Einfach genial:

Climate Change Coloring Book: Der Klimawandel zum Ausmalen
Auf Kickstarter gibt es jetzt ein Malbuch, das nachdenklich macht: Das „Climate Change Coloring Book“ verdeutlicht die Folgen des Klimawandels.

Weitere Infos bei Computerbild. Hoffentlich ist keine Sonne dabei. Das wäre ketzerisch.

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Der ORF berichtet in seiner Nachrichtensendung ZiB 1 am 20. April 2017 davon, dass die Winterreifenpflicht verlängert bzw. zeitlich ausgedehnt werden soll (derzeit gilt sie vom 1. November bis zum 15. April). NÖN.at konkretisiert: Die Winterreifenpflicht soll für LKW um einen Monat (bis 15. Mai) verlängert werden.

Wintereinbruch: Leichtfried will längere Winterreifenpflicht für Lkw
Der heftige Wintereinbruch hat seit Mittwoch insbesondere auf der Wiener Außenring- (A21) und Westautobahn (A1) zu Sperren und zahlreichen Behinderungen geführt. Immer wieder blieben Lkw, die bereits mit Sommerreifen unterwegs waren, liegen. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) will daher die Winterreifepflicht für Lkw über 3,5 Tonnen um einen Monat bis 15. Mai verlängern.

Weiterlesen bei NÖN.at

Es ist schon äußerst auffällig, dass man sich nun urplötzlich genötigt sieht, die Winterreifenpflicht trotz angeblich rasch voranschreitender Erderwärmung zu verlängern. Sollte nicht eher eine Verkürzung sinnvoll sein, wenn die Erwärmungstheorie stimmt? Und einzig und alleine am derzeitigen Wintereinbruch wird die angestrebte Verlängerung wohl auch nicht festgemacht werden können, sondern eher an einer Reihe ähnlicher Vorkommnisse in den letzten Jahren.

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Die Versicherungen können es nicht lassen und betreiben weiter Werbung in Sachen Extremwettergefahr. Lokalinfo.ch meldete am 18. Aoril 2017:

Zurich-Versicherung sponsert Wetter-Lehrmittel
Zurich Schweiz stellt das erste neue Lehrmittel zur Verfügung, das im Einklang mit der neuen Charta zum Bildungssponsoring durch Firmen entstanden ist. Das Bildungsmodul »Wetterfroscher» sensibilisiert Primarschülerinnen und -schüler für die Themen Klima und Naturgefahren.
Die neue Charta des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) verändert das Sponsoring von Schulen und Unterrichtsmaterial durch Firmen. Neu verpflichten sich Unternehmen, weder für Produkte zu werben noch ihr Logo aufdringlich auf dem Deckblatt von Lehrmitteln zu platzieren. Die kommerzielle Verwendung von Personendaten, welche die Firmen an den Schulen sammeln, ist untersagt.

Sehr putzig, liebe Eltern. Eine Versicherung sponsort Lehrmaterial, das den Kleinen Angst vor dem Klimawandel machen soll. Die kommen dann Hause, erzählen davon, woraufhin der besorgte Vater sogleich neue Hagel-, Sturm-, und Überschwemmungsversicherung abschließt. Die neue Charta ist hier ziemlich wirklungslos, der Lobyyismus in der Schule greift knallhart durch.

Siehe auch Beitrag auf Moneycab.