Die American Geophysical Union (AGU) richtet alljährlich mehrere große Konferenzen aus, bei denen die Klimawissenschaften eine wichtige Rolle einnehmen. Die AGU bietet einige Vorträge nun als kostenfreien view-on-demand-Dienst an. Eine Übersicht der entsprechenden Vorträge von der Herbst 2016-Tagung gibt es hier. Registrierung und Erläuterungen zum Service hier.
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Umweltschutz liegt uns allen am Herzen. Während man früher seinen Müll einfach in den Wald kippte, gibt es heute gut funktionierende Abfallrücknahmesysteme. Leider gibt es aber auch heute noch immer einige Schwarze Schafe, die die Umwelt mit Füßen treten. Für diese wurden umfangreiche Umwelt-Bußgelder entworfen, die von Fehlverhalten abschrecken sollen. Die Internetplattform bussgeldkatalog.net bietet eine Übersicht über die Umwelt-Bußgelder in Deutschland an:
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Allmählich stellt sich Routine ein. Wenn ein Winter warm war, war es der Klimawandel. Wenn ein Winter kalt war, war es ebenso der Klimawandel. Ein tolles System, ausgedacht von Potsdamer Klimaforschern, in Kooperation mit der örtlichen Presse. So berichtete die Potsdamer Neueste Presse am 11. Januar 2017:
Klimaforschung in Potsdam Eisverlust am Nordpol führt zu Kälteeinbrüchen in Mitteleuropa
Ok, kennen wir schon, langweilig. Fachkollegen sind angesichts des wilden Potsdamer Treibens entsetzt. Siehe:
- Hypothese gefloppt: Kalte Winter keine Folge des schrumpfenden arktischen Meeereises
- Hochkurios: Stefan Rahmstorf interpretiert verheerende Kältewelle an der US-Ostküste als Folge der Klimaerwärmung
- Studie der Colorado State University findet keinen Zusammenhang zwischen Kälte- oder Hitzewellen und schrumpfendem Meereis
- Absurdes PIK-Konstrukt vor dem Aus: Nordamerikanische Kältewelle im Januar 2014 war keine Folge der Klimaerwärmung
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Krampfhaft versuchen Wissenschaftler aller Disziplinen in ihren Projektanträgen einen Bezug zum Klimawandel zu konstruieren, denn nur dann fließen die üppigen Forschungsgelder. Einer der skurrilen Höhepunkte ist sicher diese Studie von Abraham Miller-Rushing und Kollegen, die 2012 in PLOS One erschien:
Effects of Warming Temperatures on Winning Times in the Boston Marathon
It is not known whether global warming will affect winning times in endurance events, and counterbalance improvements in race performances that have occurred over the past century. We examined a time series (1933–2004) from the Boston Marathon to test for an effect of warming on winning times by men and women. We found that warmer temperatures and headwinds on the day of the race slow winning times. However, 1.6°C warming in annual temperatures in Boston between 1933 and 2004 did not consistently slow winning times because of high variability in temperatures on race day. Starting times for the race changed to earlier in the day beginning in 2006, making it difficult to anticipate effects of future warming on winning times. However, our models indicate that if race starting times had not changed and average race day temperatures had warmed by 0.058°C/yr, a high-end estimate, we would have had a 95% chance of detecting a consistent slowing of winning marathon times by 2100. If average race day temperatures had warmed by 0.028°C/yr, a mid-range estimate, we would have had a 64% chance of detecting a consistent slowing of winning times by 2100.
Hätte, hätte, Fahrradkette.
Hier die Gewinner-Zeiten zum Überprüfen: Männer, Frauen
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Vermeintliche Sensation auf focus.de am 22. November 2016:
Mysteriöse Strukturen: Schneepyramiden in der Antarktis entdeckt – muss die Geschichte umgeschrieben werden?
Die Entdeckung einer Reihe von pyramidenartigen Strukturen in der Antarktis verblüfft Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Die schneebedeckten Strukturen ähneln stark den berühmten ägyptischen Pyramiden von Gizeh.
Während die größte Pyramide in Gizeh eine durchschnittliche Basislänge von 230 Metern hat, beträgt die Seitenlänge des Gebildes in der Antarktis im Satellitenbild ca. 400 Meter. Es lassen sich ähnliche Winkelverhältnisse wie bei den Pyramiden in Gizeh vermuten.
Auf Google Earth sind die mysteriösen Strukturen unter dem Längengrad -79.977277 und dem Breitengrad -81.961749 zu bestaunen.
Weiterlesen und Video auf focus.de
Natürlich wird dann noch schnell der Klimawandel hineingemischt, fertig ist die perfekte Story. Tja, das Problem dabei ist leider, dass die meisten Naturkommentatoren die Natur nur noch aus dem Computer und der Zeitung kennen und sich regelrecht vor ihr fürchten. Anstatt in Wäldern und an den Küsten zu wandern, geht man lieber gegen seinen Lieblings- und Universalgegner an, das böse CO2. Im Gegensatz hierzu hat sich Kalte-Sonne-Coautor Sebastian Lüning in die Welt hinaus gewagt. Im Zuge zahlreicher Sahara- und anderer Wüsten-Expeditionen hat er ebenfalls pyramidenähnliche Bergkuppen angetroffen, z.B. auf dem Sinai. Die Pyramidenstruktur ist ein natürliches Phänomen der Verwitterung, eine Funktion von Gesteinstyp und Verwitterungsprozessen. Da wundert die Aufregung über die Pyramidenberge in der Antarktis schon sehr. Wenn Couchpotatoes uns die Natur erklären, weiß man, dass im Bereich der Naturwissenschaften und ihrer medialen Berichterstattung etwas falsch läuft.