Von Uli Weber
Die Medien meldeten vor einigen Tagen ein massives Mangrovensterben in Australien, z.B. Bildzeitung am 11. Juli 2016:
Klima: Massives Mangroven-Sterben in Nordaustralien entdeckt
Ein massives Mangrovensterben im Norden Australiens hat Wissenschaftler alarmiert. Am Golf von Carpentaria an der Nordküste wurde bei Überflügen eine Fläche von bis zu 10 000 Hektar toter Mangrovenpflanzen entdeckt. Das Ausmaß sei beispiellos und besorgniserregend, sagte Mangrovenexperte Norm Duke von der James Cook-Universität am Montag im Fernsehen. Er sei schockiert. Er machte den Klimawandel dafür verantwortlich. Die höheren Wassertemperaturen und spärlicheren Regenfälle hätten die Toleranzgrenze der Mangroven überschritten.
Textlich ziemlich gleichlautend zu finden beispielsweise auf sott.net, wetter.de oder stern.de. Immerhin erfährt man in diesen Artikeln auch noch Folgendes:
„…Nachträglich ausgewertete Satellitenaufnahmen zeigten, dass sich die Landschaft innerhalb von vier Wochen im September und Oktober vergangenen Jahres dramatisch verändert hat…“
Bereits am 20.07.12:55 Uhr ergibt dann eine Google-Suche mit den Stichworten „mangrovensterben australien“ ungefähr 90.100 Ergebnisse (0,47 Sekunden), aber keinen Hinweis auf die zugrundeliegenden Ursachen. Da die Abbildungen zum Mangrovensterben unter Copyright stehen, muss sich der interessierte Leser dort bitte selbst ein Bild machen. Die zugehörigen Bilder im Artikel sehen sehr eigenartig aus. Eigentlich ist der abgebildete Mangrovenwald eher atypisch, aber das mag ja in Australien ganz anders sein.
Ein weiteres Bild zeigt offenbar abgestorbene Mangroven auf einer (vorgelagerten?) Sandbank, während auf dem Festland (?) anscheinend noch alles grün ist. Es ist zunächst einmal sehr erstaunlich, dass auf beiden Seiten eines (Gezeiten?)-Stroms ganz unterschiedliche Vegetation vorherrscht, tote Mangroven auf der einen und lebendige Bäume auf der anderen – und die toten Mangroven sind lt. Satellitenbildern erst im September/Oktober 2015 innerhalb von 4 Wochen abgestorben?!
Wie kann’s kommen? Das Klima hatte sich in Australien doch gar nicht so schlagartig geändert.
Abbildung: Temperaturentwicklung in Australien während der vergangenen 100 Jahre. Quelle: bom.gov.au.
Wenn es in dieser Abbildung überhaupt ein herausragendes Temperaturereignis gibt, dann wäre das eine Abkühlung in den Jahren 2011/2012 gewesen, aber schon gar nicht ein einzelnes herausragendes Ereignis im vergangenen September 2015.
Fassen wir zusammen: Eine Flugzeugbeobachtung über ein Mangrovensterben an der Bay of Carpentaria wird mit ein paar Schnappschüssen dokumentiert und sofort mit dem Klimawandel erklärt. Es macht in den berichtenden Medien auch niemanden stutzig, dass dieses Ereignis nicht etwa schleichend aufgetreten ist, was ja für den Klimawandel ausgesprochen typisch sein soll. Vielmehr stellt sich nach einer Auswertung von Satellitendaten heraus, dass dieses Gebiet von 100 qkm innerhalb von 4 Wochen abgestorben ist. Eine nähere Lokalisierung des Schadengebietes findet man dann auf ABC News, Zitat:
“…With the support of the NT Parks and Wildlife Commission he flew in a helicopter between the mouths of the Roper and McArthur Rivers.…”
Wenn man dann die dort genannten Flüsse als Suchbegriffe im Internet eingibt, findet man beispielsweise auch diesen Link auf mineralienatlas.de. Wikipedia sagt zu Arsenkies:
„…Arsenkies ist das wichtigste Ausgangsmineral zur Arsen-Gewinnung. Es enthält in reinem Zustand etwa 46 % Arsen, 34.3 % Eisen und 19,7 % Schwefel…“
Gibt es etwa Arsenopyritabbau am McArthur River? Die McArthur Mining sagt dazu jedenfalls gar nichts. Am Ende wird man wohl wieder einmal ganz erhebliche Klima-Forschungsgelder benötigen, um Genaueres herauszufinden. Aber wenn’s dann gar nicht der Klimawandel gewesen sein sollte, werden wir darüber wohl auch nichts mehr erfahren…
Die für die Alarmmeldung verantwortliche James Cook Universität ist uns übrigens aus der Vergangenheit bestens bekannt:
- Wissenschaftler der australischen James Cook University darf klimaalarmistische Ergebnisse seiner Kollegen nicht kritisieren, sonst verliert er seinen Job
- Süddeutsche Zeitung warnt vor Klimawandelgefahr durch Korallenbleiche – ignoriert aber ermutigende neue Ergebnisse der University of Melbourne
- Säuberungswelle an australischen Universitäten: Zwei klimaskeptische Professoren vor die Tür gesetzt