Um Antwort wird gebeten: Werden die Grünen ihre Ernährungsempfehlungen angesichts des schlechten Klimafussabdrucks von vegetarischem Essen ändern?

Am 20. Januar 2016 berichteten wir an dieser Stelle über eine neue wissenschaftliche Studie, die der vegetarischen Kost ein denkbar schlechtes Klimazeugnis ausstellte (siehe „Grüne Kantinenpläne von neuer Studie ad absurdum geführt: Vegetarische Ernährung klimaschädlicher als Normalkost„). Wir fragten daher bei der Grünen-Spitzenpolitikerin Katrin Göring-Eckardt nach, ob sich ihre Ernährungempfehlungen nun ändern würden.

Von: Sebastian Lüning
An: Karin Göring-Eckardt

Gesendet: 18.1.2016

 

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

Vor einiger Zeit schlugen Sie vor, vegetarische Tage in Kantinen einzuführen, um das Klima zu schützen. Eine neue Untersuchung hat jetzt aber gezeigt, dass vegetarische Kost zu deutlich höheren CO2-Emissionen führt als Normalkost.

http://www.cmu.edu/news/stories/archives/2015/december/diet-and-environment.html

Inwieweit ändert sich nun Ihre Ernährungs-Empfehlung? Ist die vegetarische Lebensweise angesichts der erhöhten CO2-Belastung überhaupt nachhaltig?

Ich würde Ihre Antwort gerne im Blog www.kaltesonne.de bekanntgeben.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Lüning

Frau Göring-Eckardt antwortete dankenswerterweise auf die Anfrage, über den Info-Service der Bundestagsfraktion:

Von: Info-Service der Bundestagsfraktion
An: Sebastian Lüning

Gesendet: 29.1.2016

Sehr geehrter Herr Lüning,

danke für Ihre Anfrage. In dem unten aufgeführten Link finden Sie eine ausführliche Bewertung des von Ihnen gesendeten Ergebnisses.

http://munchies.vice.com/de/articles/salat-ist-nicht-umweltschaedlicher-als-bacon-354

Wir werden also unsere Ernährungsempfehlung nicht ändern. Neben dem verursachten CO2-Ausstoß und dem großen Leid für die Tiere ist billiges Fleisch auf Grundlage massiven Antibiotikamissbrauchs eine Gesundheitgefährdung für die Bevölkerung. Antibiotika für die Humanmedizin drohen unwirksam zu werden, weil der massive Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu Resistenzbildungen führt. Wissenschaftler warnen bereits vor einer Rückkehr in die „präantibiotische Ära vor 1945“. Massentierhaltung fördert Artensterben und Klimawandel. Für den Anbau von zumeist gentechnisch verändertem Soja und Mais, Grundlage für die billige Fleischproduktion, wird Regenwald gerodet und Grünland umgebrochen – mit verheerenden Folgen für die biologische Vielfalt und das Klima durch steigende CO2-Emissionen.

Mit freundlichen Grüßen

Caroline Ilawa

Info-Service der Bundestagsfraktion

Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
11011 Berlin
Mehr Infos: www.gruene-bundestag.de