Der „Klimaschutz“ treibt immer dollere Blüten, wie in der Frankfurter Rundschau am 22. Dezember 2015 zu lesen war:
Klimaschutz: Vertreibung als Umweltprojekt
In Uganda bedrohen Waldprojekte für den Klimaschutz sowohl die Kleinbauern als auch die Biodiversität. So rücken die Kieferplantagen des Unternehmens Green Resource immer näher an Siedlungen.
Wer einen Baum pflanzt, ist ein guter Mensch. In Zeiten des Klimawandels gibt es wohl kaum etwas Verdienstvolleres, als sich für Aufforstung zu engagieren. Wald bedeutet frische Luft, Tiergewimmel, Vogelgezwitscher – kurz: Leben. Dafür kann man beruhigt Geld spenden, damit kann man ruhigen Gewissens werben. So ist es jedenfalls in Deutschland. Für die Bewohner des Dörfchens Nakalanga im ugandischen Busch, 100 Kilometer westlich der Hauptstadt Kampala, ist es genau umgekehrt.
Weiterlesen in der Frankfurter Rundschau
—————–
Der „Green Climate Fond“ soll demnächst jährlich 100 Milliarden Dollar an Klimaschutzgeldern aus der Ersten in die Dritte Welt umverteilen. Eine nicht ganz triviale Aufgabe, wenn man die bereits jetzt schon existierenden Transparenzprobleme in den Nehmerländern kennt. Transparency International gibt alljährlich eine Rangliste der korruptesten Länder heraus. In der unten stehenden Karte führen die schwarz und rot gefärbten Länder das Feld (von hinten) an, sind durch die größten Verfehlungen aufgefallen. Leider sind es vor allem diese schlecht geführten Länder, die nun auf die umgehende Auszahlung der Klimaschutzgelder drängen. Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass ein großer Teil der Gelder wohl in den Taschen der herrschenden Kleptokraten landet.
Abbildung: Corruption Perceptions Index (2014) von Transparency International.
Allmählich dämmert den Klimabeamten, dass es hier wohl doch ein Problem geben könnte. Was zunächst nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, hat jetzt sogar Eingang in das Fachmagazin Nature gefunden, wo am 20. November 2015 zu lesen war:
Green Climate Fund faces slew of criticism
First tranche of aid projects prompts concern over operations of fund for developing nations.
Major questions are swirling around the operations of a United Nations fund that is supposed to channel billions of dollars to help developing nations adapt to climate change and slow its pace. The Green Climate Fund (GCF) was established at UN talks in Cancún, Mexico, five years ago, and developing nations see it as one of their prime hopes for financial assistance in tackling a warming world. Yet the fund, which is administered by a small team in Incheon, South Korea, is struggling to raise cash from rich nations.
[…] “We are worried about the fund’s social and environmental safeguards, consultation processes, accountability mechanisms and transparency,” says Brandon Wu, a policy analyst who focuses on climate finance at the non-governmental organization (NGO) ActionAid in Washington DC and who attended the Zambia meeting. […] There are also concerns about how the GCF is run, says Wu, who attended the Zambia meeting as a permitted ‘civil society observer’. Wu is worried that indigenous communities were not adequately consulted before the approval of $6.2 million for the Peruvian wetlands programme, for example. GCF documents say that a consultation was carried out, but for this and for other projects, the fund has no independent verification of its claims, says Andrea Rodríguez Osuna, who works in Mexico City for the non-profit environmental law organization AIDA and was also present in Zambia. Nor is the GCF transparent about its processes, Rodríguez Osuna adds. “The fund has no information disclosure policy and no accountability mechanism, yet the board is approving project proposals,” she says. For the eight projects approved at the board meeting, for example, only proposal documents were publicly available (and in the case of two private-sector projects, only a summary). “These are hardly the unbiased sources of information needed to evaluate a project’s merits or any potential negative impacts,” Wu says. Project reviews made by the fund’s board and by an independent technical advisory panel are not publicly released, and GCF officials repeatedly failed to answer questions asked by Nature for this article.
Ganzen Artikel auf nature.com lesen.
—————–
Der klimaskeptische Kalender 2016 von Josh. Vielleicht auch etwas für Sie? Bestellungen hier.
—————–
Versuch einer psychologischen Analyse der Klimadiskussion von Annett Stein in der Welt vom 27. November 2015:
Warum der Klimawandel so polarisiert
Der Streit zwischen Alarmisten und Skeptikern wird zur Glaubensfrage. Fakten werden da ignoriert. […] „Es ist kein rein naturwissenschaftliches Phänomen“, sagt der Ethnologe Werner Krauß. „Es gibt keinen einzigen neutralen Standpunkt, alle haben Interessen, sind Teil einer Gruppe.“ Viele Klimaforscher seien extrem redefreudig und hätten zumindest vor einigen Jahren noch oft biblische Katastrophengemälde zu den Folgen des Klimawandels entworfen, nennt Krauß, Wissenschaftler an der Universität Hamburg, einen weiteren Faktor für die Intensität der Debatten. „Es wird wärmer, ohne Zweifel, aber muss das zwingend immer und überall sofort eine Katastrophe sein?“
Korrekt. Es ist vor allem der Katastrophismus, der viele Menschen ärgert. Die Schwarz-Weiß-Malerei scheint so gar nicht in die heutige Zeit zu passen, erinnert eher an die biblischen Weltuntergangspropheten. Im Artikel heißt es dann weiter:
„Sobald Wissenschaft Unsicherheiten zeigt, wird sie hinterfragt – das ist ja auch gut so“, erklärt Umweltpsychologin Hübner. Generell steckt die Wissenschaft nach ihrer Ansicht zumindest in bestimmten Teilen der Bevölkerung in einer Glaubwürdigkeitskrise. Eine Ursache seien falsche oder zumindest deutlich übertriebene Prognosen . „Zum Beispiel wurde die Atomkraft von vielen Experten zunächst als komplett sicher hingestellt.“ „Einige Klimaforscher sehen die Existenz der Menschheit durch die Erwärmung bedroht und fordern daher alternativlos den Stopp aller Treibhausgasemissionen. Die Klimaskeptiker vermuten dagegen, dass die Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung letztlich das Ende der Industriegesellschaft bedeuten.“
Am Ende tappt Frau Stein dann doch in eine vermeidbare Falle. Der Großteil der Klimaskeptiker billigt dem CO2 nämlich durchaus eine klimaerwärmende Wirkung zu. Der Schlußsatz des Artikels macht daher wenig Sinn:
Ganz wichtig sei darum, immer wieder klarzustellen: Die weit überwiegende Mehrheit der Klimawissenschaftler geht davon aus, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt. „Politisch sind die Skeptiker inzwischen deutlich unwichtiger geworden“, betont auch Krauß.