Radio Bremen berichtete am 4. Juni 2015 über eine neue Studie des Alfred-Wegener-Instituts:
Königskrabben leiden unter dem Klimawandel
Je wärmer das Wasser ist, desto schneller schlagen die Herzen des Nachwuchses der Königskrabbe. Das hat Meeresbiologin Daniela Storch herausgefunden. Die Wissenschaftlerin erforscht am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, welche Folgen der Klimawandel für die Meeresbewohner hat. Fest steht: Die Erwärmung der Meere stresst und schwächt die Tiere.Weiterlesen bei Radio Bremen.
Die arme Königskrabbe, möchte man meinen. Dabei wäre aus ökologischer Sicht ein Schrummpfen der Königskrabben-Population sicher durchaus wünschenswert. Der WWF sieht die Art durchaus kritisch:
Vor Jahrzehnten wurde die Königskrabbe aus der fernen Region Kamtschatka vor der Stadt Murmansk in der Barentssee ausgesetzt. Seitdem ist sie auf ihrem Vormarsch, unter anderem entlang der norwegischen Küste, frisst anderen wertvolle Bodenlebewesen weg und zerstört sogar Fischernetze.
Diese Kleinigkeit hat Radio Bremen doch in der Tat in seinem Bericht ausgelassen. Eine solche Aussage geht anscheinend nicht, weil die Erderwärmung nur negative Folgen haben darf.
Auch der Deutschlandfunk berichtet immer wieder gerne über tierische „Klimaflüchtlinge“, zuletzt erst weder am 5. Juni 2015:
Klimawandel zwingt Ozeanbewohner zum Auswandern
Für Meerestiere wird es immer schwieriger, ihren Sauerstoffbedarf zu decken. Deutsche und US-Forscher haben nun untersucht, wie sich die abnehmende Sauerstoffkonzentration auf die Ozeanfauna genau auswirkt. Der beteiligte Forscher Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung erläuterte im Deutschlandfunk die Hintergründe.Hans-Otto Pörtner im Gespräch mit Jochen Steiner
Es geht um ein Paper in Science von Deutsch et al., das auch in einer AWI-Pressemitteilung beworben wird. Immer weniger Sauerstoff wegen des Klimawandels? Wie sieht dieser Langzeittrend aus? Aufgrund der starken natürlichen Variabilität konnte man den postulierten Trend einer Sauerstoffabnahme noch immer nicht verlässlich nachweisen. Carl Zimmer fasst das Problem in einem Artikel auf Environment 360 wie folgt zusammen:
Because the records of oxygen levels in the past are so incomplete, many scientists are calling for a push for more research. An international collaboration started in 1995, the Climate Variability and Predictability Repeat Hydrography Program — CLIVAR for short — is beginning to gather better data. But in the latest issue of Annual Review of Marine Science, Ralph Keeling of Scripps Institution of Oceanography and his colleagues warn that the CLIVAR program may need 20 to 30 years to establish long-term trends of oxygen levels.
Wundert es Sie, dass die AWI-Pressemitteilung dieses kleine Datenproblem mit keinem Wort erwähnt?