Von Dr. Dietrich E. Koelle
Aber zunächst gilt es, mit aller Kraft die Voraussetzungen für ein wirksames Beyond-Paris-Klimaschutzsystem zu schaffen und dies auch durchzusetzen. Sollte es nicht dazu kommen können, trügen die Verweigerer die Verantwortung dafür, dass durch den Klimawandel die Lebensgrundlage von Milliarden Menschen zerstört wird, für neue Flüchtlingsströme und Konflikte mit unzähligen Opfern. Noch muss es nicht so weit kommen – auch wenn es fast schon zu spät ist.
So zu lesen in der Süddeutschen Zeitung vom 27.5.2015, die allerdings schon gut bekannt ist durch ihre klimahysterischen Beiträge. Mehrfach wurde dort z.B. in den letzten 10 Jahren eine „rasante Erwärmung“ als Titelschlagzeile angekündigt – aber wir warten noch heute darauf. Hier ist wieder von einem Rekord-Temperaturanstieg von 5 bis 6° C bis zum Jahr 2100 die Rede – womit auch noch der IPCC weit übertroffen wird.
Und wer ist der Autor dieser erneuten, wenn auch nicht neuen dramatischen Weltuntergangs-Prognose? Es ist der „Umweltökonom“ Lutz Wicke, ehemaliger Wissenschaftlicher Direktor beim Umweltbundesamt in Berlin“. Das bedeutet, er ist Mitglied des klimapolitischen Establishments, das mit allen Mitteln die berühmte „Klimakatastrophe“ am Leben zu erhalten versucht. Und er beklagt auch, dass “ die Kassandras leise geworden sind”…. Das heißt, es muss wieder dringend etwas getan werden.
Ursprünglich handelte es sich beim Klima um ein naturwissenschaftliches Thema, aber inzwischen ist es – speziell auch in Deutschland – zu einem Politikum erhoben worden. Realität und Fakten zählen nicht mehr, nur noch das politische Dogma. Klima ist zur Klimapolitik degeneriert. Damit kann man sich wunderbar zum „Retter der Welt“ stilisieren und neue Abgaben und Reglementierungen erfinden. Es werden von der Politik „Klimaziele“ gesetzt und daran hat sich die Natur zu halten. Warum werden nicht auch Vulkanausbrüche oder Erdbeben durch einen entsprechenden Beschluss limitiert?
Wicke macht sich große Sorgen, dass es nicht etwa dieses Jahr in Paris mit den alljährlichen Massen-Klimakonferenzen zu Ende geht (wie es viele für sinnvoll halten würden, darunter der französische Veranstalter selbst), sondern dass jetzt schon – unabhängig vom Ergebnis der Konferenz in Paris – die Konferenzen auch „Beyond-Paris“ fortgesetzt werden müssen.
Nur in einem Punkt hat Wicke recht: er schreibt tatsächlich
Da der deutsche Beitrag gegenüber den Mehremissionen anderer Staaten fast belanglos ist, wird gelten müssen: Höhere Aufwendungen für die nationale Vorsorge gegen klimabedingte Extremwetterereignisse haben eindeutig Vorrang vor Ausgaben und Subventionen zur Senkung deutscher Emissionen.
Leider hat Herr Wicke zwei Dinge offenbar noch nicht erkannt (und das ist tragisch für einen ehemaligen Leitenden Mitarbeiter des Bundesumweltamtes):
(1) Es gab in den letzten 18 Jahren keinen globalen Temperaturanstieg trotz der erheblich gestiegenen CO2-Emissionen, genauso wenig wie einen Anstieg” klimabedingten Extremwetters“.
(2) Die deutschen CO2-Emissionen haben heute einem weltweiten Anteil von nur 2,5 % und werden beim Anstieg in China und Indien auf 1,5 bis 2 % fallen. Da hätte eine beliebig große Reduktion, z.B. durch Abschaltung aller konventionellen Kraftwerke und Einstellung des Verkehrs bis zum Jahr 2100 auf das globale Klima nur eine Auswirkung im praktisch nicht messbaren Bereich von 0,01° C, selbst nach den extrem hohen Annahmen des IPCC für die CO2-Sensitivität.
Aber dafür werden von der Politik in Deutschland Milliarden Euro ausgegeben – jedes Jahr !