Das schweizerische Boulevardblatt Blick brachte am 25. April 2015 einen Artikel, der einen klassischen Denkfehler enthält:
Arktis-Staaten beraten über Klimawandel
[…] Der Klimawandel sei eine der grössten Herausforderungen überhaupt, sagte US-Aussenminister John Kerry. „Wir tun die notwendigen Schritte, um uns auf den Klimawandel vorzubereiten, aber wir teilen auch eine Verantwortung, um alles uns Mögliche zu tun, um die Erwärmung zu verlangsamen“, fügte er hinzu. Die Arktis erwärmt sich zweimal schneller als der Rest der Welt. Im vergangenen Winter war das Packeis nach US-Angaben so stark geschmolzen wie seit Beginn der Satellitenbeobachtung Ende der 70er Jahre nicht. Das Schmelzen des Packeises lässt den Meeresspiegel dramatisch ansteigen, öffnet aber auch neue Handelsrouten zwischen Asien und Europa. Zudem weckt es Begehrlichkeiten wegen freiwerdender riesiger Erdöl- und Erdgasvorkommen.
Mit Packeis ist das Meereis gemeint. Die gute Nachricht: Wenn das Meereis schmilzt, steigt der Meeresspiegel nicht nennenswert an. Das Meereis verdrängt so viel Wasser, wie es selber an Volumen beisteuert, wenn es schmilzt. Sehr peinlich. Aber auch die Behauptung, die Arktis erwärme sich zweimal schneller als der Rest der Welt ist irreführend. Hier werden zyklische Entwicklungen, Datenlücken und Temperaturkorrekturen einfach übersehen. Siehe unseren Blogbeitrag „Arktische Turboerwärmung auf dem Prüfstand: Ein Konzept auf wackeligen Beinen„.
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Auf dem historischen Höhepunkt des Klimaalarms, im Jahr 2007, vermeldete Der Standard einen vermuteten Klimawandelschaden von den Great Lakes in den USA:
Größter See Nordamerikas auf tiefstem Wasserstand seit 81 Jahren: Zusammenhang mit Klimawandel wird befürchtet
Der Obere See, der größte der fünf großen Seen zwischen den USA und Kanada, ist einem Zeitungsbericht zufolge auf den tiefsten Wasserstand seit 81 Jahren gesunken. Der Wasserspiegel liegt laut „USA Today“ 50 Zentimeter unter dem Durchschnitt und 30 Zentimeter unter dem Tiefststand vom vergangenen Jahr. Wissenschafter der Universität von Minnesota untersuchten derzeit, ob der Wasserverlust mit der globalen Erwärmung zusammenhängt. Die Durchschnittstemperatur des Wassers sei seit 1979 um ungefähr zwei Grad gestiegen.
Man konnte sich damals vor acht Jahren einfach nicht vorstellen, dass es eine natürliche Klimavariabilität gibt, die den Wasserstand beeinflussen könnte. Jede Veränderung schlug man automatisch dem menschengemachten Klimawandel zu. Geologen konnten zwischenzeitlich jeoch die natürliche Zyklik des Wasserstands eindrucksvoll dokumentieren (siehe unseren Blogartikel „Wasserstand der Großen Seen in Nordamerika schwankte die letzten 70 Jahre im 12-Jahrestakt: Steckt die Sonne dahinter?„).
Mittlerweile sind auch die letzten Klimaalarmisten verstummt, wenn es ums Thema „Große Seen“ geht. Denn der Wasserstand der Great Lakes ist in den vergangenen Jahren raketenhaft nach oben geschossen und liegt nun deutlich über dem langjährigen Durchschnittswert. Nun macht man sich nicht mehr Sorgen über Wassermangel, sondern Überflutungen. Die Internetplattform Capcon fasste die für IPCC-Anhänger peinliche Thematik sehr schön im folgenden Artikel zusammen:
Low or High, Great Lakes Water Levels Always Blamed on Global Warming
Michigan legislators once tried restricting the sale of bottled water for fear of running out. Today, water levels are once again high and rising. Last spring, Great Lakes water levels rose above what’s considered average, based on the brief 97-year period that they have been continuously measured. Since then, the lakes have risen enough to cause the sort of concerns associated with high-water periods of the Great Lakes cycle. Those concerns include disappearing beaches, flooding near waterfront dwellings, menacing waves, and even trouble for rescue teams. Great Lakes water levels rose so quickly compared to other periods that numerous claims – posted on various websites during the most recent trough of the cycle – that low-water levels were evidence of man-made global warming still reside on the Internet. Other residue from the low water level period includes echoes of the political clamor it caused in the mid-2000s. The 2000 to 2013 low-water level period of the Great Lakes cycle lasted a few years longer than the declines that began in 1926 and 1964. It also became politicized. Former Gov. Jennifer Granholm seized the issue and made it her own.
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