Norwegens Finanzministerin Siv Jensen hat im April 2015 in einem Interview mit der Zeitung Aftenposten Zweifel angemeldet, dass der Mensch als Haupttreiber hinter dem Klimawandel des 20. Jahrhunderts steckt. Die ABC News (via WUWT) berichteten:
Norway’s finance minister says she doubts that global warming is man-made, seemingly contradicting the country’s official position in U.N. climate talks. In an on-camera interview posted on the Aftenposten newspaper’s website on Tuesday, Siv Jensen answered “no” to a question about whether she was convinced that climate change was caused by humans. Asked to clarify whether she was in doubt about man-made warming, she said “yes.”
Die mutige Positionierung der norwegischen Ministerin passt gut in die realistische Sichtweise der Forschungsinstitutionen Norwegens, die wir an dieser Stelle bereits mehrfach thematisiert haben:
- Größte unabhängige Forschungsorganisation Norwegens: Es gibt keinen wissenschaftlichen Konsens in den Klimawissenschaften
- Internationale Evaluierungskommission empfiehlt dem Norwegischen Forschungsrat eine intensivere Erforschung der natürlichen Klimafaktoren
- Die Lawine rollt weiter: Norwegische Forschungsbehörde geht von einer stark reduzierten Klimawirkung des CO2 aus
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Das SRF vermeldete am 23. April 2015 eine schlimme „Klimapanne“ aus der Schweiz:
Klimawandel: Warum es in den Bergen trotzdem kälter wurde
Im Winter 2011/12 mass man auf dem Jungfraujoch den kältesten Winter seit über 40 Jahren. Und in den vergangenen 20 Jahren wurden die Winter in den Schweizer Bergen deutlich kühler – trotz Klima-Erwärmung. Deutsche Forscher erklären nun, dass gerade der Klimawandel die Ursache sei.
Winter immer kälter. Wie passt das zu den Warnungen an die Skiliftbetreiber in den Alpen, dass ihnen demnächst wohl der Schnee ausgehen wird? Die Schweizer sind verzweifelt:
«Das ist eine signifikante Abkühlung», erklärt Stephan Bader vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie ( MeteoSchweiz), «seit Anfang der 90er-Jahre stellen wir in den Gebirgsregionen einen Abwärtstrend fest. Heute sind wir wieder ungefähr im gleichen Bereich wie vor dem Temperatursprung Ende der 80er-Jahre.»
Wird der IPCC jetzt den Schweizern die Weltklimaratszentrale in Genf wegnehmen? Deutsche IPCC-Freunde springen den Nachbarn zur Seite:
Einen Erklärungsversuch präsentierten Klimaforscher des deutschen Alfred-Wegener-Instituts. Kältere Winter, so die Fachleute, gebe es nicht trotz Klimaerwärmung, sondern gerade wegen ihr. Die Ursache für die Abkühlung in West- und Mitteleuropa sehen sie in der fernen Arktis: Der Temperaturunterschied zwischen der kalten Arktis und den warmen Tropen verursache Westwinde, die im Winter eher mildere Luft zu uns bringen.
Eine nett gemeinte Hilfestellung. Allerdings hatte sich die renommierte ETH-Zürich bereits mit dieser Idee beschäftigt und sie als untauglich verworfen (siehe unseren Blogbeitrag „Neue Studie der ETH Zürich lehnt schwindendes arktisches Meereis als Hauptauslöser für kalte europäische Winter ab„). Es wird daher allmählich brenzlig im Alpenlande. Ganz offensichtlich boykottiert die heimische Bergwelt die Erwärmungsvorgaben des Weltklimarats. Reise in eine ungewisse Zukunft…
Eine ganz andere Strategie als das SRF scheint das Boulevardblatt Blick zu fahren. Hier ignoriert man einfach die wissenschaftlichen Fakten und behauptet frech das Gegenteil. Offenbar fühlt man sich ziemlich sicher, dass niemand aus der Leserschaft die Fachliteratur und wahren Daten kennt. Blick.ch behauptete am 24. April 2015 frech:
Klimawandel: In den Bergen wird es schneller warm
In Hochgebirgen wie den Alpen, den Rocky Mountains und dem Himalaya schreitet der Klimawandel schneller voran als in Tiefländern. Wassermangel könnte schnell zum Problem werden.
Siehe auch unseren Beitrag "Bald kein Schnee mehr in den Schweizer Alpen? MeteoSwiss-Studie widerspricht und belegt Zunahme der Schneemengen seit 2000".
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Es ist schon kurios: Keines der IPCC-Klimamodelle hat die Erwärmungspause der letzten 17 Jahre vorhergesagt. Eine böse Panne. Forscher wie Stefan Rahmstorf waren bestürzt und stritten öffentlich ab, dass es überhaupt eine Pause im Temperaturanstieg gäbe. Diese Strategie konnte auf lange Sicht natürlich nicht erfolgreich sein. Am 23. April 2015 publizierte eine Forschergruppe um Matthew England einen Artikel in Nature Climate Change, in dessen Titel der Erwärmungshiatus nun auch endlich offiziell eingeräumt wird:
Robust warming projections despite the recent hiatus
In der Kurzfassung der Arbeit heißt es:
The hiatus in warming has led to questions about the reliability of long-term projections, yet here we show they are statistically unchanged when considering only ensemble members that capture the recent hiatus. This demonstrates the robust nature of twenty-first century warming projections.
Eine tolle Strategie. 95% aller Modelle liegen falsch (siehe Abbildung von Roy Spencer). Also nimmt man einfach die verbliebenen 5% der Modelle und erklärt sie kurzerhand als „robust“ und verlässlich prognosefähig. Eine echte Witznummer.