Winter in Deutschland immer milder? Februar-Temperaturen sind während der vergangenen 28 Jahre immer weiter abgesackt

Am 14. März 2015 wandten wir uns im Rahmen unserer Serie „Um Antwort wird gebeten“ an den Tagesspiegel aus Berlin. Die Zeitung hatte 2007 über angebliche Folgen des Klimwandels in der Mongolei berichtet. Neue Studien konnten nun jedoch zeigen, dass weniger der Klimawandel, sondern vielmehr Bergbau und Landwirtschaft zur Versteppung des Landes geführt haben. Wir fragten an, ob der Tagesspiegel über diese neue Erkenntnis berichten werde. Freundlicherweise antwortete uns die Redaktion zehn Tage später und ergänzte im angesprochenen Online-Artikel eine Anmerkung:

Anmerkung vom 23. März 2015: In einer aktuellen Studie im Fachblatt „PNAS“ haben Forscher um Jingyun Fang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften die Ausbreitung der Steppe erneut begutachtet. Sie kommen zu einem anderen Schluss. Ihren Untersuchungen zufolge wurde der Wasserverlust – markiert durch den Schwund von Seen auf dem Mongolischen Plateau – vorrangig durch Bergbau und Landwirtschaft verursacht.

Den genauen Wortlaut des Antwortschreibens der Zeitung finden Sie hier. Wir danken dem Tagesspiegel für die Ergänzung. Vielleicht wäre dies sogar Thema für einen neuen, aktuellen Artikel?

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Am 9. März 2015 startete eine historische Flugmission, die angeblich ohne einen Tropfen Sprit die Welt umrunden soll. Die Welt meldete an jenem Tag:

Solar-Flieger zu historischer Mission aufgebrochen
„Solar Impluse 2“ soll in fünf Monaten 35.000 Kilometer zurücklegen – mit nur einem Piloten und ohne einen Tropfen Kerosin an Bord. Bei der Weltklimakonferenz in Paris wird Bilanz gezogen.

Weiterlesen in der Welt.

Kein Tropfen Kerosin? Naja, das Solarflugzeug selber benötigt in der Tat keinen Sprit, die Gesamtmission hingegen verschlingt gleich tonnenweise fossilen Treibstoff. Eine Riesen-Mogelpackung. Tatsächlich müssen nämlich der jeweilige Ersatz-Pilot, die mehrköpfige technische Boden-Crew und Tonnen von mechanischen und logistischen Material mit konventionellen Charterflugzeugen hinterher fliegen, um die Reise des Solarfliegers überhaupt zu ermöglichen, was ohne grosse Mengen fossiler Treibstoffe ein Ding der Unmöglichkeit wäre. Dieser offenkundige Widerspruch wird freilich in den üblichen Berichten geflissentlich übersehen, und es ist schwierig hierfür Belege im Internet zu finden. Allerdings wurde dieser Schwachpunkt in einem Schweizer Radiobericht versehentlich ganz locker ausgeplaudert (siehe vorletzter Beitrag hier). Und auch auf der Homepage des Projekts findet man Belege hierfür, siehe z.B. die Vorstellung der Boden-Crew, die sich sicher nicht einfach „hinterher-Beamen“ kann.

 

Siehe auch Beitrag auf notrickszone.com.

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In Deutschland wird es immer heißer und heißer. Unsere Kinder werden nicht mehr wissen, was Schnee ist. Schon bald können wir ganzjährig in kurzen Hosen herumstapfen. So oder so ähnlich erklären uns die Experten die Lage. Nur seltsam, dass in den seltensten Fällen Temperaturkurven gezeigt werden. Will man die Bevölkerung nicht mit langweiligen Graphiken überfordern?

Gerne helfen wir hier im Blog aus und füllen die Lücke. Josef Kowatsch hat sich die offiziellen Februar-Temperaturen für Deutschland vom Deutschen Wetterdienst (DWD) besorgt und in der folgenden Kurve geplottet (Abbildung 1).

 

Abbildung 1: Entwicklung der Februar-Temperaturen in Deutschland während der vergangenen 28 Jahre. Daten: DWD. Graphik: J. Kowatsch.

 

Überraschenderweise ergibt sich trotz einiger Zappelei ein deutlicher Abkühlungstrend. Ganz langsam zum Mitschreiben: Der Februar ist in den letzten anderthalb Jahrzehnten in Deutschland im Mittel immer kälter geworden. Darüber liest man in der Presse recht wenig. In der  Sächsischen Zeitung konnten man am 22. März 2015 sogar das ganze Gegenteil erfahren. Beim Lesen der Schlagzeile ist es allerdings schwer, ein Schmunzeln zu unterdrücken:

Milder Winter – Landwirte befürchten Invasion der Feldmäuse
Der zweite milde Winter in Folge lässt die Gefahr einer Mäuseplage in Sachsen wachsen. „Es deutet sich schon an, dass wir mit Feldmäusen in diesem Jahr größere Probleme kriegen“, sagte Andreas Jahnel vom Landesbauernverband.

Ab und zu ein milder Winter, das muss drin sein. Das menschliche Gedächtnis ist vor allem auf den Nahbereich fokussiert. Schnell sind die klirrenden Winter der Vorjahre vergessen. Stefan Kämpfe und Josef Kowatsch haben in einem EIKE-Artikel die Entwicklung der Wintertemperaturen in Deutschland beschrieben (Abbildung 2). Auch hier ist in den letzten 28 Jahren eher eine Abkühlung zu erkennen. Von „immer milder“ keine Spur:

 

Abbildung 2: Entwicklung der Wintertemperaturen in Deutschland seit 1988. Daten: DWD. Graphik: J. Kowatsch.

 

Wie sieht es nun im Rest der Erde aus? Wir denken immer, Deutschland wäre der Nabel der Welt, und ein milder Winter wäre eine Hinweis auf die Klimaerwärmung. Tja, Pustekuchen. Im flächenmäßig zweitgrößten Land der Erde, in Kanada, gab es 2015 den kältesten Februar der letzten 115 Jahre zu beklagen. Da werden die Feldmäuse sicher nichts zu lachen gehabt haben.

Aus globaler Sicht hatte uns der zu kalte Februar bereits 2014 hier im Blog beschäftigt (siehe unseren Blogartikel „Im vergangenen Vierteljahrhundert waren nur vier Februar-Monate kälter als der des Jahres 2014„).

Was lernen wir daraus: Da wir zum Glück 12 Monate pro Jahr zur Verfügung haben, ist stets für jeden etwas dabei. Die Freunde der Klimaerwärmung konzentrieren sich dabei auf die Monate mit Wärmetrends, wohingegen wir zur Herstellung der Balance dann über den Februar und andere Abkühlungstrends berichten. Unterm Strich kommt dann das heraus, was mitlerweile wohl keiner mehr abstreiten kann: Das vom IPCC ungeliebte Temperaturplateau. Satelliten lügen nicht (Abbildung 3):

Abbildung 3: Temperaturentwicklung der letzten 25 Jahre nach UAH. Quelle: Roy Spencer, WUWT.