Wahrheit und Gewissheit; Klimaschutz und Politik

Erich Weede griff im Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft (Lucius & Lucius, Stuttgart 2012, Bd. 63) ein spannendes Thema auf:

Wahrheit und Gewissheit; Klimaschutz und Politik

Die Arbeit ist als pdf hier verfügbar. Anbei einige interessante Auszüge. Zunächst eine Passage zur fragwürdigen Monopolstellung des IPCC:

In stark politisierten Forschungsbereichen müssen deshalb besondere Vorkehrungen getroffen werden, um Vielfalt sicherzustellen und voreiligen Konsens zu verhindern, etwa durch Bildung eines Teams B neben dem „Intergovernmental Panel on Climate Change“.  Dessen Aufgabe könnte darin bestehen, die Arbeit des IPCC einer wissenschaftlichen Kritik zu unterziehen, durchaus mit dem Ziel der Falsifikation der dort vertretenen Theorien. Oder mit dem Ziel zu zeigen, dass die Klimaerwärmung natürliche Ursachen hat. Das ist der Ansatz von Spencer (2010, S. 153), der nicht nur im Gegensatz zum IPCC glaubt, einen negativen (statt eines positiven) Feedback der CO2-Effekte belegen zu können, sondern außerdem mit den ‚Pacific Decadal Oscillations’ und der Wolkenbildung eine alternative Erklärung für die Erwärmung am Ende des 20. Jahrhunderts anbietet, gleichzeitig – wieder im Gegensatz zum IPCC – auch eine leichte Abkühlung von den 1940er bis zu den 1970er Jahren erklären kann und für die kommenden Jahrzehnte entweder eine Abkühlung oder höchstens gleichbleibende Temperaturen erwarten lässt. In gewisser Weise ist das „Nongovernmental International Panel on Climate Change“ (NIPCC) so ein Team B (Singer 2008). Ich befürchte allerdings, dass das IPCC wesentlich mehr Ressourcen zur Verfügung hat als die private Konkurrenz, vor allem auch dass das IPCC jüngeren Wissenschaftlern eher verlockende Karrierechancen bieten kann als die Konkurrenz.

Das Interesse an der traditionellen Religion hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Halt finden heute immer mehr Menschen in der Klimareligion:

IV. Ökologie als Religionsersatz
Das Bemühen um Erkenntnis und die Suche nach Wahrheit wird auch dadurch gefährdet, dass die Ökologie für viele Menschen zum Religionsersatz wird. Die alte Frage, ob die Menschen in Übereinstimmung mit den göttlichen Geboten leben, wird dann durch die neue Frage, ob wir nachhaltig leben ersetzt (Nelson 2010, S. 86). Das ist natürlich auch eine wissenschaftliche Frage. Aber der quasi-religiöse Charakter vieler Grüner zeigt sich vielleicht am deutlichsten an der mangelnden Bereitschaft zur Diskussion der Frage, ob Klimaschutz vielleicht die Kernenergie notwendig macht. Eine Sünde durch eine andere zu ersetzen, das ist für Theologen keine attraktive Strategie. Für ungläubige Rationalisten bzw. Ökonomen dagegen ist die Wahl eines kleineren Übels dagegen kein grundsätzliches Problem.

Ganzen Text hier lesen.

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Schocknews am 4. Dezember 2014 in der Welt:

Minister schlägt Alarm: Wald leidet unter Klimawandel
Baden-Württembergs Wald leidet unter dem Klimawandel. Das insgesamt sehr warme Jahr 2014 hat vor allem die im Südwesten weit verbreiteten Fichten und Buchen deutlich geschädigt, wie Forstminister Alexander Bonde (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart mitteilte.

Da haben sich Die Welt und der Herr Forstminister aber ganz schön blamiert. Denn ein einzelnes warmes Jahr fällt in die Kategorie Wetter und hat mit ‚Klima‘ nichts zu tun.

Als hätten sich die grünen Forstminister auf Bundesebene abgesprochen klagte auch die Amstkollegin in Rheinland-Pfalz über angebliche Klimaschäden im Wald. Im Focus war am 26. November 2014 zu lesen:

Der Klimawandel setzt dem Wald in Rheinland-Pfalz immer stärker zu
70 Prozent der Bäume in dem Bundesland sind geschädigt, wie Forstministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Mittwoch in Mainz mitteilte. „Während die Schäden durch Luftschadstoffe seit Jahren rückläufig sind, leidet der Wald in Rheinland-Pfalz zunehmend unter dem Klimawandel“, sagte Höfken. Längere Trockenphasen und extreme Wetterereignisse sowie neue Schädlinge machten den Bäumen zu schaffen. Die Vegetationszeit von Mai bis September sei in den vergangenen drei Jahrzehnten meist zu warm und auch zu trocken gewesen. „Dies sind klare Anzeichen dafür, dass sich der Klimawandel bei uns auswirkt“, erklärte sie.

Wilde Behauptungen, die einer seriösen wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten. Wir haben bereits mehrfach an dieser Stelle über den erstaunlich guten Zustand des deutschen Waldes berichtet:

 

Und wie sieht es mit den behaupteten längeren Trockenphasen in Deutschland aus? Ein Vergleich mit der realen Entwicklung der letzten 130 Jahre bringt Ernüchterung: Die Jahresniederschläge haben sich in Deutschland im Laufe der letzten 130 Jahren um 10 Prozent erhöht, und nicht etwa erniedrigt. Auch die Sommer sind nicht richtig trockener geworden. Seit 1881 ist der Sommerregen um wenig signifikante 1,2 Prozent zurückgegangen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) im März 2014 meldete. Die Winter hingegen sind in der gleichen Zeit um 30% feuchter geworden.

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Die Kette an dümmlich-klima-katastrophischen Radiosendungen reisst gar nicht mehr ab. Mittlerweile ist CO2 nicht nur für Hitze, schmelzende Gletscher und Dürre, sondern auch – oh Wunder – für Frost und erfrierende Alpakas verantwortlich, und natürlich ebenso unzweifelhaft für bakterien-verseuchtes Wasser, Tier-Krankheiten, Schädlingsbefall, Missernten, Starkregen und auch sonst alles Schlechte auf dieser Welt…

Die Aufklärung der Menschheit hat sich in den letzten 500 Jahren offensichtlich kaum verändert: Anno Domini 1500 war der Leibhaftige und seine Getreuen für alles Unheil zuständig, was bekanntlich den Hexenwahn auslöste. Heutzutage haben Luzifer und seine Hexen-Groupies zwar abgedankt, aber dafür hat nun Satanas CO2 mit seinen vereinigten Klimasündern das Erzschurken-Zepter übernommen, und ist für alles – aber auch wirklich alles – Schlechte auf der Erde und in Peru verantwortlich, jedenfalls gemäss einer SRF 2 Radiosendung vom 27. November 2014 mit dem Titel“Klimawandel in Peru – Der Naturkalender ist durcheinandergeraten“. Der Hexenwahn ist tot – Es lebe der CO2-Wahn und der allein selig machende IPCC Aberglaube – Amen!

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Das Fachblatt Nature brachte am 27. November 2014 eine höchst interessante Geschichte zu einem Wissenschafler, der sich regelmäßig selber unter Pseudonym als Gutachter vorschlug und seine Manuskripte dann in Rekordgeschwindigkeit durch das Peer Review Verfahren drückte. Probleme gibt es auch mit Gutachter-Seilschaften, die sich gegenseitig Gefälligkeitsgutachten ausstellen. Auch bei prominenten deutschen Klimawissenschaftlern gäbe es durchaus einen Grund, einmal genauer die Gutachten zu beleuchten (siehe unseren Blogartikel „Mysteriöse Häufung von Schellnhubers Veröffentlichungen in Zeitschrift der National Academy of Science: Wussten Sie, dass Mitglieder ihre PNAS-Gutachter selber auswählen dürfen?„).