Björn Lomborg kommentierte den kürzlichen Klimagipfel in Lima und die Energiewende am 21. Dezember 2014 in der Welt wie folgt:
Klimawandel
Der klügere Weg der Energiegewinnung
Die jüngste UN-Klimakonferenz in Lima hat ebenso wenig erreicht wie die vorherigen Konferenzen. Wie Albert Einstein schon sagte: „Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ In den vergangenen 20 Jahren hieß das traditionelle Klimakonzept: Wir müssen den Einsatz erneuerbarer Energiequellen wie Windräder und Solarzellen subventionieren, um unsere CO2-Emissionen zu senken – der sogenannte Reduktionspfad. Doch heute, nach unzähligen Klimakonferenzen und guten Vorsätzen, stammen nur 0,4 Prozent der weltweiten Energieerzeugung aus Sonnenenergie und Windkraft. Die CO2-Emissionen steigen weiter.
Jüngst hat die Internationale Energieagentur ihre erste Prognose für 2040 vorgelegt. Selbst im außergewöhnlich optimistischen Szenario, dass alle Staaten ihre grünen Versprechen einhalten, werden Solar- und Windenergie in 25 Jahren lediglich 2,2 Prozent der weltweiten Energieversorgung ausmachen. Wie der ehemalige Nasa-Wissenschaftler und Klimaberater von Al Gore, Jim Hansen, es ausdrückt: „Wer glaubt, dass wir uns in den Vereinigten Staaten, in China, Indien oder auf der ganzen Welt dank erneuerbarer Energien kurzfristig von fossilen Brennstoffen verabschieden können, der glaubt auch an den Klapperstorch und an die Zahnfee.“ […] Anstatt darauf zu setzen, dass die Staaten eine Politik verfolgen, die ihren wirtschaftlichen Interessen zuwiderläuft, sollten sich die nächsten Klimakonferenzen darauf konzentrieren, die Ausgaben für die Erforschung und Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien dramatisch zu erhöhen. Wenn wir durch Innovationen den Preis für erneuerbare Energie unter den Preis für fossile Brennstoffe drücken, fangen wir endlich an, dem Klimawandel effektiv gegenzusteuern.
Ganzen Artikel auf welt.de lesen.
Insbesondere muss die Forschung im Bereich der Energiespeicherung intensiviert werden. Nur wenn diese Hürde genommen wird, können die Erneuerbaren Energien ihren volen Nutzen entfalten. Ob dieser Durchbruch gelingt, ist momentan unklar. Der Vizepräsident des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE), Michael Limburg sieht dies skeptisch. Er schickte einen Leserbrief an Die Welt, der auch veröffentlicht wurde:
Beim Lesen des Lomborg Kommentars in Die Welt vom 21.1.2.14 habe ich mich gefragt woher Lomborg sein grenzenloses Vertrauen in die Erfindungskünste „der Forschung“ nimmt. Die „Erneuerbaren“ – wir wissen es- haben naturgesetzliche Schwächen, die da heißen sehr geringe Energiedichte, zufällige Volatilität und Nicht-Speicherbarkeit des erzeugten Stromes. All das lässt sich lösen, aber nur mit extrem hohem Aufwand. Das weiß Lomborg alles nicht, vermutlich deshalb weil er Statistiker und Ökonom ist. Von Naturwissenschaften versteht er nichts. Mich erinnert dieser naive Glaube Lomborgs und vieler anderer, die hierzulande das Sagen haben, an den unausrottbaren Glauben an das Perpetuum Mobile oder noch früher, an den Glauben die Alchemie könne – bei genügend großem „Forschungs“-Aufwand- aus Blei Gold machen. Naturwissenschaft gehört eben hierzulande immer noch nicht zur Bildung, wie der große Anglist, Literaturwissenschaftler und Buchautor Dietrich Schwanitz ziemlich selbstgefällig, aber richtig feststellte.
——————
In der Neuen Zürcher Zeitung schrieb Giorgio Müller am 27. Dezember 2014:
Energiewende
Energiepolitik, bitte wenden!
Jeder Autofahrer kennt die Situation: Im dichten Verkehr mit einer Überzahl von Informationen und überraschenden Entwicklungen kommt der Fahrer von der Ideallinie seines anfänglich definierten Ziels ab. Die allgemeine Richtung mag zwar noch stimmen, das Fahrzeug rollt, und der Benzintank ist noch nicht ganz leer. Doch das Navigationsgerät, das unbeirrt sein Ziel verfolgt, lässt sich nicht täuschen. Und schon bald ertönt die Anweisung an den Lenker: «Wenn möglich bitte wenden!» Am selben Punkt befindet sich die Energiepolitik vieler europäischer Staaten. Das Ziel einer möglichst CO2-armen, aber trotzdem sicheren und effizienten Stromproduktion wollen alle. Weil jedoch von allen Seiten ins Lenkrad gegriffen wird, ist man vom Weg abgekommen und hat sich verfahren. Zum Teil steckt man in einer tiefen Sackgasse.
Weiterlesen in der Neuen Zürcher Zeitung.
——————
Eines der großen Probleme in der Klimadiskussion ist, dass kritische Anfragen bei Instituten, Wissenschaftlern und Zeitungsredakteuren in der Regel unbeantwotet bleiben. Wie könnte man die Anhänger des IPCC dazu bewegen, sich ernsthaft mit der Kritik zu beschäftigen und in einen fruchtbaren Dialog einzutreten?
Ein möglicher Weg ist, einen Bundestags- oder Landtagsabgeordneten zu bitten, eine offizielle Anfrage beim jeweiligen Umwelt/Klimaschutzministerium einzureichen. Eine solche Anfrage hat vor kurzem der Abgeordnete Gero Hocker beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz getätigt. Die Antwort wurde am 18. Dezember 2014 als Pressemitteilung auf der Webseite de Ministeriums veröffentlicht:
Weshalb wird ein Netzwerk Innovation & Gründung im Klimawandel benötigt?
Der Abgeordnete hatte gefragt:
Das Netzwerk Innovation & Gründung im Klimawandel (NIK) soll Unternehmen bei der Identifizierung, Entwicklung und Umsetzung von Klimaanpassungslösungen unterstützen. Gefördert wird das Netzwerk nach eigenen Angaben durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, durch die Metropolregion Nordwest sowie durch die Stadt Oldenburg. Die Koordinierung des Netzwerks erfolgt durch die Universität Oldenburg.Wir fragen die Landesregierung:
1. Wie finanziert sich das Netzwerk, und wie hoch ist der Anteil der Finanzierung von Bund, Ländern und Kommunen?
2. Welche konkreten Aufgaben hat das Netzwerk?
3. Weshalb wird neben den einzelnen regionalen Klimaagenturen und der Klima- und Energieagentur Niedersachsen noch ein Netzwerk Innovation & Gründung im Klimawandel benötigt?
Eine berechtigte Frage. Weshalb muss nun noch eine weitere Organisation zur Klimakatastrophe gegründet werden? Noch immer ist kein Anzeichen für die behauptete Apokalypse zu erkennen, alle klimatischen Parameter bewegen sich innerhalb der natürlichen Variabilität (siehe unseren Beitrag „Klimawandel in Deutschland: Eine geowissenschaftliche Betrachtung„). Hier die Antwort des Ministeriums:
Vorbemerkungen:
Der Klimawandel ist unumkehrbar. Unabhängig von einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik gilt es, sich auf die Folgen des zivilisationsbedingten Klimawandels einzustellen. Das bedeutet eine große Herausforderung auch für Niedersachsen. Die Landesregierung begrüßt daher ausdrücklich alle gesellschaftlichen Initiativen und Netzwerke, die dazu beitragen können, das Land auf die zu erwartenden Folgen des Klimawandels rechtzeitig und angemessen vorzubereiten.
Unumkehrbar? Wo sind die Beweise? In der Mittelalterlichen Wärmeperiode war es bereits einmal so warm wie heute und danach hat es sich wieder abgekühlt. Vor 5000 Jahren war es ein Grad wärmer als heute, der Arktische Ozean war in den Sommern eisfrei – und die Temperaturen sind anschließend wieder gesunken. Die Verwendung des Begriffs „unumkehrbar“ ist wissenschaftlich nicht haltbar.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:
Zu 1:
Das „Innovations- und Gründungszentrum Klimawandel“ (IKG) wird aus Fördermitteln der Stadt Oldenburg, der Länder Bremen und Niedersachsen und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie aus Eigenmitteln der Universität Oldenburg in einer Gesamthöhe von 576.849 Euro finanziert. Die Fördermittel von insgesamt 334.000 Euro stammen zu 2,9 % (10.000 Euro) von der Stadt Oldenburg, zu 19,46 % (65.000 Euro) aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen und zu 77, 5 % (259.000 Euro) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Enorme Gelder. Mehr als eine halbe Million Euro. Was genau soll das Zentrum dafür leisten? Wirklich innovativ wäre es, nun endlich die Schwachpunkte der Klimakatastrophentheorie zu beleuchten und wichtige Fragen zu klären: Weshalb hat die Sonne das Klimageschehen der Vergangenheit maßgeblich mitgestaltet und wurde quasi über Nacht vom IPCC aus der Klimagleichung herausgelöscht? Weshalb konnte es vor 1000 Jahren so warm wie heute werden, obwohl der CO2-Gehalt der Atmosphäre gering war? Weiter in der Pressemitteilung:
Zu 2:
Das IKG hat folgende konkrete Aufgaben:
• Erhöhung der Anpassungskapazitäten und Resilienz der Metropolregion Nordwest durch den Aufbau eines Innovations- und Gründungszentrums Klimawandel, das über den Förderzeitraum hinaus dauerhaft fortgeführt wird.
• Gezielt innovative Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu identifizieren, stimulieren und zu unterstützen.
• Die Zahl, Qualität und Wirkung innovativer Klimaanpassungslösungen der Wirtschaft und die hierfür erforderlichen Gründungen signifikant zu steigern.
• Effektive Einbettung des Zentrums in die regionalen Strukturen und Aufbau leistungsfähiger Kooperationen mit regionalen Akteuren der Innovations-, Gründungs- und Wirtschaftsförderung, der Umwelt- und Klimaforschung sowie Akteuren der Landes- und Regionalpolitik.
• Sicherstellung der Übertragbarkeit des Leuchtturmvorhabens auf andere Regionen.
Eine reichlich gestelzte Begründung. Sollte man nicht zunächst erforschen, was nun wirklich unter Verwendung realistischer Annahmen auf die Region zukommt und sich dann anschließend um die Anpassung kümmern? Was ist unter „Klimaanpassungslösung der Wirtschaft“ zu verstehen, Anpassung an was? Mehr Stürme? Wohl kaum. Kältere oder wärmere Winter? Weiter in der Pressemitteilung:
Zu 3:
Die Klima- und Energieagentur Niedersachsen ist landesweit tätig und unterstützt lokale und regionale Agenturen, Initiativen, Kammern und Verbände in ihrer Arbeit zum Klimaschutz. Daher hält die Landesregierung entsprechende regionale Initiativen und Netzwerke für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels für besonders wichtig. Insofern verweise ich auf die Vorbemerkung.
Das IGK unterstützt vor allem die regionale Wirtschaft im Zuge der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Der Bereich der Klimaanpassung ist ein Kernelement der strategischen Ausrichtung der Metropolregion Nordwest und ist im Handlungsrahmen der Metropolregion 2014 – 2017 aufgeführt. Auf entsprechenden Projekten liegt somit ein besonderer Fokus. Das IGK ist auf die Bedürfnisse der Metropolregion Nordwest zugeschnitten. Wie bei allen Förderfondsprojekten der Metropolregion Nordwest steht insbesondere die länderübergreifende Zusammenarbeit im Vordergrund. Wenngleich das Projekt bei der Universität Oldenburg angesiedelt ist, so unterstützt es die Entwicklung der gesamten Metropolregion, also auch im Land Bremen mit den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven.
Davon unabhängig können durch die Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Fördermittel in Höhe von 259.000,- Euro in die Metropolregion Nordwest geholt werden. Dies kann zur weiteren Profilierung der Metropolregion Nordwest beitragen, da die Region in Bezug auf Klimaanpassung als eine Vorreiterregion gilt.
Eine Inflation der grüngefärbten Organisationen. Vermutlich werden auch diese Damen und Herren dann bald auf das Klimakonferenz-Karussell aufspringen. Zehn weitere Freitickets zu den schönsten Orten der Welt unter dem Deckmäntelchen des Massenkonferenzismus.