Die letzten Wochen standen ganz im Zeichen des großen Klima-Klassenausflugs nach Lima. Tausende Offizielle, Halboffizielle und Inoffizielle pilgerten in die Hauptstadt des Anden-Staates Peru und genossen das bunte Treiben in den schachbrettartig angelegten Straßen der UNESCO-geschützten Altstadt mit ihren prächtigen Bauten aus der Kolonialzeit. Und das Schönste: Alles umsonst. Flug, Unterkunft, Verpflegung – finanziert über Steuer- und Spendengelder.
Das Verhandlungs-Resultat der (K)Lima-Konferenz überraschte niemanden: Keines. Null. Nada. Michael Bauchmüller fasste am 14. Dezember 2014 in der Süddeutschen Zeitung das Resultat prägnant zusammen:
Der Gipfel in Lima war eine Enttäuschung. Klimaschutz wird immer mehr zu einem Projekt der Freiwilligkeit: ohne Kontrolle, ohne Ehrgeiz, ohne Gewähr. Auch dem Gipfel 2015 in Paris droht das Scheitern.
Ein weiterer Gipfel ohne Ergebnis. Und das ist auch gut so. Denn als wissenschafliche Grundlage dient noch immer die überholte Klimakatastrophenideologie des IPCC, ein peinliches Sammelsurium aus apokalyptischen Zukunftsvisionen und mittelalterlich-anmutenden Weltuntergangsszenarien. Das eigentliche Highlight der bunten Lima-Tage war die Beschädigung der historischen Nazca-Linien durch Greenpeace-Aktivisten. Die peruanische Regierung war wenig begeistert und verwies die Klimaaktivisten kurzerhand des Landes. Nun droht eine Anklage wegen Zerstörung archäologischen Kulturgutes. Jedoch weigert sich Greenpeace hartnäckig, den peruanischen Behörden die Namen der Ökohooligans zu nennen.
Gab es nicht doch irgendetwas Neues von der Konferenz zu berichten? Ja, doch. Der ehemalige Apollo-Astronaut Walt Cunningham ist aus Protest gegen den Klimaalarmismus von einer Klippe gesprungen. Glücklicherweise hatte der 82-jährige einen Falschschirm mit dabei und landete danach sanft in der Ebene. Die Chinesen unterzeichneten im Vorfeld der Konferenz einen hochgejubelten Klimadeal mit den USA, weigerten sich dann aber in Lima, die behaupteten CO2-Einsparungsmaßnahmen auch überprüfen zu lassen. Und Indien als einer der größten CO2-Produzenten widersetzt sich weiterhin heftig dem weltweiten Druck, seinen CO2-Ausstoß zu drosseln.
Zum schrägen Klimagipfel passt auch der Auftritt des bolivianischen Präsidenten, den das Neue Deutschland festhielt:
Stippvisite von Evo Morales: Der Kapitalismus ist schuld am Klimawandel
»Es geht nicht um Millionen oder Milliarden. Es geht um die Überwindung des imperialistischen Systems.« Am Dienstagvormittag redet Boliviens Präsident Evo Morales über eine Stunde lang im Plenum auf die Verhandler ein. Dabei wäscht er den Industrieländern den Kopf – sie seien für den Klimawandel verantwortlich. […] »Wir sind überzeugt, dass der Ursprung der Erderwärmung im Kapitalismus liegt«, so Morales. »Manche denken nicht an die Allgemeinheit, sondern nur ans Geld, nur an die Profite.« Marktwirtschaftliche Klimaschutzmechanismen, die einige Staaten anregen, lehnt er ab. Der Markt sei die Ursache des Klimawandels.
Nieder mit dem Kapital, her mit der Ökodiktatur! Das werden auch einige Vertreter des Wissenschaftlichen Beirats der deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) begrüßt haben. Ideologie getarnt als Umweltschutz, sehr clever. Ob Morales sich überhaupt schon einmal mit der wissenschaftlichen Seite des Klimawandels beschäftigt hat? Weiß er, dass wir heute ähnliche Temperaturen auf unserem Planeten haben, wie bereits vor 1000 Jahren? Neue Studien aus Bolivien zeigen zudem, dass die dortige Gletscherschmelze nicht nur ein Ergebnis der hohen Temperaturen der aktuellen Modernen Wärmeperiode ist, sondern dass Ruß aus der Verbrennung von Kohle und anderen natürlichen Brennstoffen sowie Waldbrände und Vulkane den Gletschern kräftig einheizen. Die schwarzen Partikel auf der Eisoberfläche absorbieren mehr Sonnenlicht und Wärme, als das besser reflektierende reine Eis. Vielleicht sollte Morales zunächst einmal die Rußproduktion in der eigenen Region drosseln oder die Schlote der Andenvulkane mit einem Korken verschließen.
Die Neue Rheinische Zeitung wollte in der Euphorie der Klimakonferenz nicht ganz ohne Alarmgeschichte dastehen und bat Stefan Rahmstorf, seine alte Antarktis Kamelle „Westantarktis überschreitet den Kipppunkt“ wiederaufzuwärmen. Offenbar hatte keiner der Redakteure mitbekommen, dass Rahmstorf mit seiner Katastrophentheorie in der Fachwelt ziemlich alleine dasteht (siehe unseren Beitrag „Unumkehrbare Eisschmelze in der Westantarkis? Geologen widersprechen: Schon immer hat das Eis die Wende hinbekommen„).
Neben der üblichen Alarmberichterstattung gab es zum Glück auch einige kritische Berichte zur Lima-Klimakonferenz. Im Focus bemängelte Michael Miersch:
Der Klima-Konjunktiv nutzt sich ab
[…] Die Entwicklungsländer drängen darauf, dass der Klimafonds mit Geld gefüllt wird, aus dem sie für mögliche Missernten und andere Nachteile entschädigt werden sollen, die mit einer globalen Erwärmung zusammenhängen könnten. Wie bei früheren Klimakonferenzen plädieren besonders die Inselstaaten für solche Kompensationszahlungen der Industrieländer. Mit dem Argument, sie würden versinken, wenn der Meeresspiegel ansteigt. Doch ob die rituelle Wiederholung der üblichen Untergangsprognosen immer noch wirkt, ist fraglich. Dieses oder jenes würde oder könnte so kommen, wenn . . . ja wenn. Der Konjunktiv nutzt sich ab. Vielen Lesern und Zuschauern ist mittlerweile bewusst geworden, dass Horrormeldungen im Vorfeld von Klimakonferenzen immer nur die eine Seite des Wandels zeigen. Jede Warmphase in der Erdgeschichte brachte auch Vorteile für Menschen und die Natur – und viele dieser klimatischen Umschwünge waren weitaus drastischer als der jetzige. Eine nüchterne Betrachtung der bisherigen Folgen des Klimawandels (knapp ein Grad in 100 Jahren) wirkt weit weniger dramatisch. Der Meeresspiegel steigt im globalen Durchschnitt um 3,2 Millimeter pro Jahr an. Die meisten Südseeinseln nehmen an Landfläche zu. Der Anstieg des Kohlendioxids hat weltweit zu einem kräftigen Zuwachs der Vegetation geführt. Die Sahara schrumpft, in der Sahelzone regnet es häufiger, das Land wird fruchtbarer.Ganzen Artikel im Focus lesen.
In der Welt hinterfragte Ulli Kulke den deutschen Energie- und Klimaaktivismus:
Wir Klimastreber
Auch in der Klimapolitik beansprucht Deutschland eine Sonderrolle: „Wir sollen Europa mitziehen, und Europa soll die ganze Welt mitziehen“, sagte die Bundesumweltministerin vergangene Woche in einem Rundfunkinterview, „das hört sich überheblich an, aber so wird es in der Tat von uns erwartet“. Barbara Hendricks beanspruchte in dem Gespräch ausdrücklich auch den Titel der Klimaministerin, im Grunde also den einer Weltklimaministerin. Leider kam man in dem Interview nicht mehr auf die Frage zu sprechen, wer denn das von Deutschland erwarte. Die ganze übrige Welt, weil es ihr ansonsten an Lust, Kraft und Einsicht fehlt? Gut, dass wir über Überheblichkeit gesprochen haben. Oder war die Lobby der deutschen Umweltgruppen gemeint? Das könnte schon eher stimmen. Sie gaben sich im Vorfeld der gerade angelaufenen Weltklimakonferenz in der peruanischen Hauptstadt Lima sehr fordernd, wie immer. Deutschland habe seine Rolle als Vorreiter in der Klimapolitik verspielt, hieß es im Chor. […]
Natürlich ist es sinnvoll, in diesem Jahrhundert die Wende von den fossilen zu erneuerbaren Energien hinzukriegen. Doch wenn wir, ähnlich wie es in einem Teil Deutschlands vor nicht so langer Zeit üblich war, ständig einer Planübererfüllung nach der anderen hinterherjagen, ist niemandem geholfen. Müssen wir uns ständig selbst überholen? Wem nutzt es, wenn Klimaschutzgesetze unsinnige, unwirtschaftliche und obendrein brandgefährliche Dämmmaßnahmen bei alten Privathäusern zwingend vorschreiben, nur damit sich der Vorreiter Deutschland noch weiter von der übrigen Welt absetzt? Ähnlich den Schildbürgern, die zuerst das Dach und anschließend die Außenmauern errichten wollten, pflanzen wir in der Nordsee Windräder zur Stromversorgung von Süddeutschland, ohne Aussicht auf baldige Leitungen dazwischen, aber vorsorglich schalten wir dann schon mal ein fossiles Kraftwerk nach dem anderen ab. Absurditäten ohne Ende. So nehmen im Jahr 2014 die Grünen den Kampf um Naturschutzgebiete wieder auf, aber nicht zu deren Erhalt, sondern als Standort für 200 Meter hohe Windradmonster.Ganzen Artikel auf welt.de lesen.
Selbst das ansonsten IPCC-nahe Handelsblatt hat durchschaut, dass unsere Bemühungen in Deutschland im weltweiten Maßstab nur einen Tropfen auf dem heißen Stein ausmachen:
Klimagipfel: Alleingang zwecklos
Die Reduzierung der Kohleverstromung in Deutschland hätte wenig Sinn. Denn Deutschland würde, so fürchten Wissenschaftler, dann mehr Kohlestrom importieren und so die Emissionen in Europa erhöhen.
In diesem Zusammenhang erschien am 6. Dezember 2014 auch ein zweiter lesenswerter Artikel im Handelsblatt. Darin steht doch wirklich, dass die aktuelle Dürre in Brasilien nicht so sehr mit dem globalen Klimawandel zusammenhängt, sondern vielmehr eine Folge der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes ist. Und diese Rodungen geschahen in den letzten Jahren vor allem durch Träger des Ökobanners unter dem Vorwand, angeblich klimaschützdende Palmölplantagen anzulegen:
Brasiliens Millionenmetropole São Paulo durchlebt gerade die schwerste Trockenheit seit Jahrzehnten. Wissenschaftler warnen: Schuld an den fehlenden Niederschlägen ist auch die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes. […] Die riesigen Regenwolken werden durch den Regenwald gebildet, der laut der Studie wie eine Pumpe funktioniert. Eine gleichförmige Luftfeuchtigkeit reduziert den Luftdruck im Amazonasbecken. Das ermöglicht, dass mehr feuchte Luftströme aus dem Atlantischen Ozean angezogen werden. Diese Wolken ziehen westwärts, bis sie an die Anden kommen, um dann südwärts nach Buenos Aires und ostwärts nach São Paulo zu schwenken. Die Bäume pumpen geschätzt 20 Millionen Tonnen Wasser pro Tag in die Atmosphäre. Aktuelle Forschungen zeigen, dass die Regenmenge über abgeholzten Gebieten weniger wird. Mit immer weniger Bäumen sinkt die Luftfeuchtigkeit und die sogenannte Pumpenfunktion des Regenwaldes wird verringert.
Ganzen Artikel im Handelsblatt lesen.
Dr. D. E. Koelle kommentierte die Berichterstattung zur Lima-Konferenz auf EIKE wie folgt:
Zwei Medien – zwei Beobachtungen – dieselbe Sache – FOCUS und SPIEGEL zur 20.Klimakonferenz in Lima
Anlässlich der 20.Klimakonferenz in Lima mit den üblichen 15 000 Teilnehmern aus 190 Ländern brachten die Nachrichten-Magazine SPIEGEL und FOCUS Kommentare, die kaum unterschiedlicher ausfallen könnten und einige Rückschlüsse zulassen.
Der FOCUS (Nr.49 vom 1. Dezember 2014) stellt in einer intelligenten Analyse der Klima-Situation von Michael Miersch fest, „dass vielen Lesern und Zuschauern inzwischen bewusst geworden ist, dass Horrormeldungen im Vorfeld von Klimakonferenzen immer nur die eine Seite des Wandels zeigen”. Weiter wird unter anderem die Tatsache erwähnt, dass es seit 16 Jahren keine globale Temperatursteigerung mehr gibt.
Im krassen Gegensatz dazu heißt es im Leitartikel des SPIEGEL vom 8. Dezember 2014 doch tatsächlich “dass sich das Klima gewandelt und rasant weiterwandelt“. Ferner liest man von den „schmelzenden Eiskappen an den Polen” – obwohl das Treibeis in der Antarktis seit 30 Jahren zunimmt und 2014 einen neuen Rekord erreichte. Auch die arktische Eisfläche ist nach einem mehrjährigen Rückgang in den letzten zwei Jahren wieder angestiegen und die West-Passage war 2014 nicht mehr möglich.
Alles das scheint in der SPIEGEL Chefredakteur und der Redaktion unbekannt zu sein (der Titel des Leitartikels lautet auch bezeichnenderweise “Langsames Erwachen ! ) Sehr seltsam für ein Nachrichtenmagazin, das eigentlich für eine aktuelle Berichterstattung zuständig sein will. Man glaubt dort offenbar fest an das „böse CO2“, das alleine das Klima bestimmt und hat von den natürlichen Klimafaktoren, die seit bestehen der Erde das Klima ständig verändert haben, noch nichts gehört.
So wird das deutsche offizielle politische Ziel einer 40%igen Reduzierung von CO2-Emissionen in Deutschland bis 2030 (mit seinem Anteil an den globalen Emissionen von ca. 2,5 %) laut der IPCC-Theorie immerhin zu einer Reduzierung der globalen Temperatur bis zum Jahr 2100 um 0,03°C führen ! Nicht messbar – aber es kostet die Bürgern hier ja nur einige Milliarden Euro. Und das können wir uns ja leicht leisten – „als Vorbild für die Welt „. Aber das ist auch echt im Sinne alter deutscher Tradition, denn schon Kaiser Wilhelm II hatte festgestellt „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“.