Ein Forscherteam um Nozomu Hamanaka von der Okayama University hat die Gelegenheit am Schopfe gepackt, ein 6000 Jahre altes Korallenriff auf der japanischen Insel Kodakara detailliert zu untersuchen, als es jetzt bei Straßenbauarbeiten freigelegt wurde. Das Riff wurde durch tektonische Hebungen vor zweieinhalbtausend Jahren aus dem Wasser gehoben und erschließt ein wertvolles Klimaarchiv der letzten Jahrtausende. Hamanaka und seine Kollegen entdeckten in dem Riff drei charakteristische Wachstumsunterbrechungen als die Korallen offensichtlich abstarben. Mithilfe der Radiokarbonmethode datierten sie die ökologischen Katastrophen und fanden, dass sie sich etwa alle 1000-2000 Jahre wiederholten.
Die Insel Kodakara liegt im Bereich des warmen Kuroshio-Stroms, dem nordwestpazifischen Pendant des Golfstroms. Die Forscher fanden nun durch Vergleiche mit anderen Studien, dass die verschiedenen Korallensterbe-Ereignisse jeweils in Zeiten auftraten, als sich der Strom abschwächte und das Meer offenbar durch die kalten asiatischen Wintermonsune soweit herunterkühlte, dass den Korallen die Lebensgrundlage entzogen wurde.
Interessant ist nun, dass diese Abkühlungsphasen weitgehend synchron zu Minima in der Sonnenaktivität verliefen, den solaren Flauten des kombinierten Hallstatt- und Eddyzyklus (siehe Kapitel 3 in „Die kalte Sonne“). Der Amerikaner Gerard Bond hatte bereits 2001 gefunden, dass diese Sonnen-Minima auch zu Kälteeinbrüchen im Atlantik geführt haben. Die Forscher nehmen daher an, dass das wiederholte Korallensterben in ihrem nordwestpazifischen Studiengebiet eine klimatische Folge der Sonnenaktivitätsschwankungen war und in einem globaler Perspektive zu sehen ist. Die Fortsetzung des Korallenwachstums geschah dementsprechend während des Wiederanstiegs der solaren Strahlung. Da das untersuchte Riff nur einen Teilausschnitt der nacheiszeitlichen Klimageschichte darstellt, vermuten die Wissenschaftler, dass ähnliche solar-bedingte Kältephasen auch vor 8200 Jahren und während der Kleinen Eiszeit vor 400 Jahren die Korallen im Untersuchungsgebiet malträtiert haben.
Die Studie von Hamanaka und Kollegen wurde im Januar 2012 in der Fachzeitschrift Global and Planetary Change veröffentlicht.
Es muss die Frage erlaubt sein, auf welch magische Weise die Sonne diese enorme Klimawirkung wohl entfalten konnte. Wenn man den Abschätzungen im letzten Bericht des Weltklimarats Glauben schenkt, so kann es sich in der Tat nur um ein Wunder handeln. Laut IPCC-Formeln wäre die klimatische Wirkung der bekannten Sonnenaktivitätsschwankungen fast vernachlässigbar und beträgt nur wenige Zehntelgrad, was eindeutig den realen geologischen Befunden aus den verschiedensten Gebieten der Erde widerspricht. Nun arbeitet der IPCC gerade an seinem neuen Bericht und wird doch hoffentlich diesen offensichtlichen Fehler beheben? Falsch geraten! Wie jetzt bekannt wurde, hat der IPCC die Klimawirksamkeit der Sonne noch weiter reduziert. Nein, das müssen Sie jetzt wirklich nicht verstehen…
Siehe auch englischsprachiger Bericht auf notrickszone.com.