Ökonom Carl Christian von Weizsäcker über den ‚Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen‘ (WBGU): Seine Vorschläge sind widersprüchlich und offenbaren ein seltsames Demokratieverständnis

Schon vor einigen Jahren erschien in der FAZ ein Artikel des Ökonomen Carl Christian von Weizsäcker, der in seiner Aktualität nichts eingebüßt hat:

Die Große Transformation: ein Luftballon
Bedarf der Übergang in eine Weltwirtschaft, die den Klimaschutz beachtet, einer Umwälzung ähnlicher Größe wie die industrielle Revolution? Das behauptet der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen. Seine Vorschläge sind widersprüchlich und offenbaren ein seltsames Demokratieverständnis. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) ruft ein neues Zeitalter aus: die Welt des nachhaltigen Wirtschaftens.* Um diese Welt zu erreichen muss eine „Große Transformation“ erfolgen, die an Veränderungsumfang der industriellen Revolution oder der „neolithischen Revolution“ nicht nachsteht. Die neolithische Revolution des Übergangs zur Agrarwirtschaft und Sesshaftigkeit vollzog sich im Verlauf mehrerer Jahrtausende. Die industrielle Revolution erstreckte sich letztlich über mindestens anderthalb Jahrhunderte und ist in großen Teilen der Dritten Welt bis heute nicht vollzogen. Die vom WBGU propagierte Große Transformation soll innerhalb von zwanzig Jahren stattfinden. Sie soll zudem – im Gegensatz zu den beiden anderen großen Revolutionen – bewusst geplant sein durch den „gestaltenden Staat“.

Weiterlesen in der FAZ vom 30. September 2011.

Sehen Sie hierzu auch das folgende Interview des Naturwissenschaftlers Ernst Ulrich von Weizsäcker, der von 1998 bis 2005 für die SPD im Deutschen Bundestag saß, des Bruders von Carl Christian von Weizsäcker:

 

Auf Novo Argumente hat sich auch Ulfried Weißer mit dem WBGU beschäftigt:

Klimawandel: Klimapolitik ohne Grundgesetz

Umweltminister Altmaier teilte uns im Januar 2013 mit, die Energiewende sei nun zu 25 Prozent geschafft. Liest man die Ausführungen seines wichtigsten Beratergremiums rund um Chefklimaschützer Schellnhuber, muss man befürchten, dass die Demokratie damit zu 25 Prozent abgeschafft ist.

Professor Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und überaus einflussreicher Klima-Berater der Bundeskanzlerin ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), der 1992 im Vorfeld der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung von der Bundesregierung als unabhängiges Beratungsgremium eingerichtet wurde. Der Beirat sieht seinen Auftrag darin, „den politischen Entscheidungsträgern Orientierung“ zu bieten. [1] Bei kritischer Durchsicht der Gutachten ergeben sich allerdings Zweifel, ob diese Orientierung wirklich geleistet wird – angesichts der Tatsache, dass sich die Ratschläge des Gremiums weithin außerhalb der verfassungsmäßigen Ordnung bewegen und zudem durch einen mangelnden Realitätsbezug auffallen.

Weiterlesen auf Novo Argumente.