Bildzeitung hat genug vom klimatischen Weltuntergang: „Apocalypse? Nö!“

Die Bildzeitung hat genug vom ständigen Alarmgeschrei und brachte dies am 11. September 2014 deutlich zum Ausdruck:

Welt verweigert Untergang: Apocalypse? Nö!

Ozonloch, Vogelgrippe, Maya-Fluch oder „El Niño“: Wie uns Berufs-Pessimisten, Esoteriker, Astro- und Öko-Freaks immer wieder das nahe Ende der Welt einreden wollen.

30 Jahre lang haben wir uns vor dem Ozonloch gefürchtet, das uns schutzlos den heimtückischen UV-Strahlen ausliefert. Bis Mittwoch. Da verkündete die Uno plötzlich: Die Ozonschicht ist auf dem besten Weg dazu, sich vollständig zu regenerieren. Es ist nicht das erste Mal, dass sich finstere Endzeit-Szenarien im Rückblick als eine Mischung aus Panikmache und selbstverschuldeter Apokalypse-Faszination entpuppen, der die Menschheit seit jeher erliegt. […]

Der Klimawandel lässt die Pole schmelzen

Über kaum etwas liegt die Wissenschaft tiefer im Clinch, als über die Frage, wie stark der Mensch den Klimawandel verursacht. Unbestreitbare Tatsache ist, dass der Luft-Anteil von Kohlenstoffdioxid und anderen „Treibhausgasen“ seit Beginn der Industrialisierung stark gestiegen ist, zuletzt auf neue Rekordwerte. Und auch der Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen (derzeit global um 0,13 Grad pro Jahrzehnt) ist Fakt. Andererseits haben sich Warnungen vor dem dramatischen Abschmelzen der Pole und Horror-Überflutungen armer Pazifik-Inseln als überzogen erwiesen. Derzeit steigt der Meeresspiegel um 3,2 Millimeter pro Jahr. Und die Polschmelze? Vergangenen Sommer wuchs die Eisfläche in der Arktis im Vorjahresvergleich um 60 Prozent. 20 Schiffe mussten von Eisbrechern befreit werden.

Ganzen Artikel auf bild.de lesen.

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Abgehobene Klimadiskussion am 15. Mai 2014 in der FAZ zwischen Ulrich Beck und Bruno Latour. Auszüge:

Beck: Wer soll denn im Kampf gegen die globale Erwärmung gegen wen mit vorgehaltener Waffe vorgehen? Sollen wir die Klimaleugner verhaften? Oder nehmen wir Fukushima: Sollen wir Staaten verhaften, die uns die Atomkraft als „grüne“ Technologie verkaufen wollen? All diese Beispiele enthalten dieselbe Botschaft: Die Freund-Feind-Ontologie gehört in eine andere Welt. Ich stimme dir aber zu, Klimapolitik stößt auf großen Widerstand.

Latour: Ich würde nicht von Widerstand sprechen. Es ist ausdrücklich ein Kampf. Mit „Naturzustand“ meine ich, dass es in der Vorstellung der Klimaleugner einen übergeordneten Schiedsrichter gibt (der Fortschritt, der Markt, Gott, die Wissenschaft oder die Natur selbst), der die Sache bereits entschieden hat. Und dann entwickelt sich die Geschichte bloß als Ausdruck dieses transzendenten Prinzips. In der Klimadebatte zeigt sich aber gerade, dass es keinen Schiedsrichter gibt. Das meine ich mit Krieg. Das hat nichts mit Staat zu tun. Das Ende der Modernisierung ist die Erkenntnis, dass es keinen Schiedsrichter gibt – wir sind zur Politik verdammt.

Klimaleugner verhaften? Warum nicht gleich auf den elektrischen Stuhl, wie ein Grazer Musikprofessor vor einiger Zeit forderte? Als Schiedsrichter sollte man übrigens nur einen akzeptieren, nämlich die Natur. Und die macht bekanntlich seit 15 Jahren was sie will und will sich einfach nicht an die IPCC-Vorgaben einer rapiden Erwärmung halten.

Ganz verschroben und mysteriös wird es dann in dieser Passage des Gesprächs:

Latour: […] Im Gegenteil, es müssen ziemlich konkrete Grenzen gezogen werden, beispielsweise zwischen denjenigen, die von „Klimawandel“ reden, und denen, die von „globaler Erwärmung“ reden. Ich möchte mit jemandem, der von Klimawandel redet, nicht innerhalb derselben Grenzen leben. So jemand ist mein Feind. Wir leben in unterschiedlichen Welten, und ich muss mich gegen seine Übergriffe wehren.

Diese Philosophen sind schon ein bisschen schwer zu verstehen. Es scheint, als wenn Latour hier den Begriffswechsel von „Klimaerwärmung“ hin zu dem neutraleren „Klimawandel“ kritisiert. Da es aber nun wirklich seit anderthalb Jahrzehnten nicht mehr wärmer wird, gab es dazu gar keine Alternative, ohne die Idee der Klimakatastrophe aufzugeben. Ist der IPCC jetzt Latours Feind? Die Klimarealisten sind es offenbar sowieso. Latour gegen den Rest der Welt, nur Rahmstorf ist noch auf seiner Seite.

Noch so eine Passage:

Latour: […] Klimakonflikte sind sehr produktive Wege, Begriffe wie Macht, Ungleichheit und Gerechtigkeit neu zu definieren. Es geht, wie gesagt, nicht um eine Renaturalisierung – das Klima ist nicht Teil der Natur. Es ist Teil von Gaia. Und Gaia ist nicht die Natur, sondern ein System von Organismen, die alle möglichen Dinge tun.

Das Klima ist nicht Teil der Natur? Das ist natürlich großer Unsinn, daher brechen wir die Diskussion hier lieber ab. Wer sich trotzdem das ganze Gespräch antun will, kann es hier auf faz.net finden.

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Der renommierte US-amerikanische Atmosphärenphysiker Murray Salby fand vor einiger Zeit Anzeichen dafür, dass der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre nicht etwa die Erwärmung antreibt, sondern möglicherweise das ganze Gegenteil der Fall ist: Die Erwärmung treibt durch komplizierte Bodenprozesse die Kohlendioxidkonzentration nach oben. Wir hatten an dieser Stelle bereits über die Hypothese berichtet („CO2-Anstieg der letzten 160 Jahre durch Entgasung aus dem Ozean?“ sowie „Videoaufzeichnung des Vortrags von Prof. Murray Salby in Hamburg am 18. April 2013„). Das gefiel dem IPCC natürlich gar nicht, daher begann man den Professor zu mobben, was in der Kündigung seines Arbeitsvertrages gipfelte („Säuberungswelle an australischen Universitäten: Zwei klimaskeptische Professoren vor die Tür gesetzt„).

Der Wissenschaftsjournalist Rupert Darwall hat nun den Fall nachrecherchiert und in einem lesenswerten Artikel für die Sommer-2014-Ausgabe des City Journal aufbereitet. Darin enthalten sind neue schockierende Details, wie vom IPCC eingeschüchterte Herausgeber von Fachzeitschriften in fragwürdiger Weise Salbys Manuskripte ablehnten, obwohl sie schon fast angenommen waren. Darwalls aufrüttelndes Portrait zum querdenkenden Wissenschaftler kann auf der Webseite des City Journals in ganzer Länge nachgelesen werden:

An Unsettling Climate
Global-warming proponents betray science by shutting down debate.

Climate-change science is “settled,” say proponents of anthropogenic (human-induced) global warming, or AGW: the earth is getting warmer, and human activities are the reason. The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), set up by the United Nations in 1988, has issued five assessment reports since its founding. In its most recent, in 2013, the IPCC stated that it was now “95 to 100 percent certain” that human activities—especially fossil-fuel emissions—are the primary drivers of planetary warming. Frequent news reports—such as the story of the melting of the West Antarctic Ice Sheet, a process that some scientists say is irreversible—seemingly confirm these conclusions.

And yet, highly credentialed scientists, including Nobel Prize–winning physicist Ivar Giaever, reject what is often called the “climate consensus.” Giaever resigned from the American Physical Society in protest of the group’s statement that evidence of global warming was “incontrovertible” and that governments needed to move immediately to curb greenhouse-gas emissions. Sixteen distinguished scientists signed a 2012 Wall Street Journal article, in which they argued that taking drastic action to “decarbonize” the world’s economy—an effort that would have major effects on economic growth and quality of life, especially in the developing world—was not justified by observable scientific evidence. And, like Giaever, they objected to the notion of a climate consensus—and to the unscientific shutting down of inquiry and the marginalization of dissenters as “heretics.” Most recently, renowned climate scientist Lennart Bengtsson stepped down from his post at a climate-skeptic think tank after he received hundreds of angry e-mails from scientists. He called the pressure “virtually unbearable.”

Another dissenter, the American atmospheric physicist Murry Salby, has produced a serious analysis that undermines key assumptions underpinning the AGW worldview. His work and its reception illustrate just how unsettled climate science remains—and how determined AGW proponents are to enforce consensus on one of the great questions of our age.

In April 2013, concluding a European tour to present his research, Salby arrived at Charles de Gaulle Airport in Paris for a flight back to Australia, where he was a professor of climate science at Macquarie University. He discovered, to his dismay, that the university had canceled the return leg of his nonrefundable ticket. With Salby stranded, Macquarie then undertook misconduct proceedings against him that swiftly culminated in his dismissal. The university claimed that it did not sack Salby for his climate views but rather because he failed to “fulfill his academic obligations, including the obligation to teach” and because he violated “University policies in relation to travel and use of University resources.”

Weiterlesen beim City Journal.

Der Artikel wurde auch von JoNova ausführlich in ihrem ausgezeichneten Blogpost „It’s an Unsettling Climate for skeptical scientists like Murry Salby“ besprochen.

Im November 2013 stellte Murray Salby sein Modell auch beim britischen House of Commons und Schottischen Parlament vor. Das Vortragsvideo ist auf Youtube verfügbar: