Vor einigen Tagen äußerte D. E. Koelle an dieser Stelle seinen Unmut über den Deutschen Wetterdienst (DWD), der in einer Pressekonferenz im März 2014 mit fragwürdigen Aussagen zur historischen Temperaturentwicklung unangenehm alarmistisch auffiel (siehe „Der Deutsche Wetterdienst hat ein Problem mit dem Klima„). Nun beschäftigte sich der DWD in der besagten Veranstaltung aber auch mit anderen Wetterparametern. Auf Seite 2 der dazugehörigen Pressemitteilung schreibt der DWD:
Der Winter in Deutschland ist seit 1881 um 30 Prozent feuchter geworden
Der Klimawandel in Deutschland wird auch beim Niederschlag sichtbar. Im Jahresmittel errechneten die Experten des DWD seit 1881 eine Zunahme um etwa 10 Prozent. Betrachtet man nur den Winter, liegt die Zunahme bundesweit bei fast 30 Prozent. Für den Frühjahr und den Herbst ergaben sich Zuwächse von knapp 12 Prozent sowie knapp 9 Prozent. In den Sommermonaten sind die mittleren Niederschlagsmengen dagegen seit 1881 um 1,2 Prozent zurückgegangen.
Die Winter werden immer feuchter, rette sich wer kann. Aber halt, zuvor wollen wir uns die eigentlich unnötige Mühe machen und die DWD-Behauptung der Winter-Sintflut auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen. Dazu verwenden wir die vom DWD selbst zur Verfügung gestellten Online-Niederschlags-Daten. Das Resultat sehen Sie unten. Und die Überraschung ist groß: Die Niederschläge im Winter (Dezember-Januar-Februar, DJF) liegen gegenwärtig nur um 4,5% höher als um 1918 und die 30-Jährig geglättete Kurve ging immer mal auf und ab. Klimafehlalarm!
Abbildung: Entwicklung der Winterniederschläge in Deutschland während der vergangenen 125 Jahren. Daten: DWD. Graphik: DH7FB