Dominik Jung: Alpenwinter sind in den letzten 20 Jahren kälter geworden

Es war im Mai 2013 als das Bundesumweltamt (UBA) unter Leitung ihres ehemaligen Chefs Jochen Flasbarth mit einer hochumstrittenen Broschüre die Öffentlichkeit fassungslos machte: Mithilfe einer Schwarzen Liste, auf der Wissenschaftler verzeichnet waren, die nicht das klimaalarmistische UBA-Weltbild teilten, erklärte die Flasbarth-Behörde die Klimadiskussion kurzerhand für beendet. Kurios: Kein einziger der Autoren der UBA-Broschüre war Klimawissenschaftler.

Bei so viel Fingerspitzengefühl sollte man doch eigentlich Konsequenzen erwarten. Und die hat es kürzlich in der Tat gegeben. In Anerkennung seiner großartigen Leistungen wurde Flasbarth jetzt als Staatssekretär ins Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit befördert. Man darf gespannt sein, was der langjährige Klimaaktivist dort in den kommenden Monaten und Jahren auf die Beine stellt. Einen Vorteil hat der Wechsel: Von Berlin kommt man auf jeden Fall deutlich schneller in das benachbarte Potsdam als vom UBA-Hauptsitz Dessau. Wenn Flasbarth demnächst also wieder Rat von seinen PIK-Freunden benötigt, kann er dort einfach nachmittags vorbeifahren und seine klimatischen Probleme bei Kaffee und Kuchen besprechen.

Mindestens genauso gelungen ist die Berufung des grünen Aktivisten Rainer Baake durch Sigmar Gabriel als Staatssekretär für Energie ins Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Als Baake noch Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe war, half die Organisation Bürgerinitiativen, Kommunalpolitikern und Landesregierungen in Auseinandersetzungen gegen neue Kohlekraftwerke. Seine neue Herausforderung wird nicht ganz einfach werden: Baake soll die Ökostrom-Subventionen deckeln, um die Energiewende zu retten. Keine leichte Aufgabe.

Angesichts der Neuberufungen war die Freude beim Klima(rats)retter natürlich groß. Die Aktivistenwebseite freute sich am 16. Dezember 2013:

Die Regierungsmannschaft der SPD lässt für die Energiewende hoffen. Ein paar der besten Energieexperten finden sich als Staatssekretäre im Wirtschafts-, Umwelt- und Justizministerium wieder – darunter auch ein Grüner. Sie müssen nun austesten, wie dehnbar der Koalitionsvertrag ist.

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Nun ist es amtlich: Das Wetterjahr 2013 war ziemlich normal, wie die Südwest Presse am 20. Dezember 2013 meldete:

Wetterjahr 2013: Der Winter war nie trüber

Langweilig war das Wetter 2013 absolut nicht. Für den Klimawandel liefern die Wetterextreme aber keine Belege. Unterm Strich kommt vermutlich sogar ein ganz „normales“ Jahr heraus.

Aufreger gab es beim Wetter 2013 genug: Erst kam der Winter nicht richtig in Gang, dann dauerte er viel länger, als man sich wünschen konnte. Ostereier mussten im Schnee gesucht werden, es war kälter als Weihnachten. Dennoch: Unterm Strich wird 2013 vermutlich als weitgehend normal in die Statistik eingehen. Das ist aber kein Widerspruch zu den Wetterkapriolen mit heftigen Ausschlägen bei Temperatur und Niederschlag, denn am Jahresende werden die Mittelwerte ausgerechnet.

Weiterlesen auf swp.de.

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Die Klimaerwärmung hat erneut voll zugeschlagen: In Jerusalem wurde kurz vor Weihnachten 2013 ein 134-Jahre alter Schneerekord gebrochen. Auch in Ägypten gab es weiße Winterfreuden zu feiern: Nach 112 Jahren fiel in Kairo Mitte Dezember 2013 erstmals wieder Schnee.

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Hans von Storch am 17. November in einem ausgezeichneten Interview auf shz.de:

Ein Klimaforscher gegen die Panikmacher
Nach Extremen Wetterlagen wie „Haiyan“ sind Klimaforscher gefragte Experten für die Medien. Alle Welt will wissen, ob Stürme, Überflutungen oder „Jahrundertsommer“ ein Zeichen der Erderwärmung sind. Klimaforscher Hans von Storch, Leiter des Helmholtz-Zentrums für Küstenforschung in Geeshacht, befürchtet, dass die gesamte Klimaforschung ihre Glaubwürdigkeit verliert, wenn dauernd Panik gemacht wird.

SHZ.DE: Herr von Storch, viele Ihrer Kollegen traten nach „Haiyan“ in TV-Sondersendungen auf. Stets ging es um die Frage, ob das nun der Klimawandel sei. Wie geht es Ihnen, wenn Sie solche Auftritte sehen?
VON STORCH: Diese Frage liegt nach der Katastrophenrhetorik der letzten Jahrzehnte nahe. Aber ich erinnere mich an ein Interview im öffentlich-rechtlichen Frühstücksfernsehen. Da wurde ein Kollege von mir als Wahrheitsverkünder hofiert. Die Journalisten stellten nicht eine kritische Nachfrage. Peinliche Hofberichterstattung.

SHZ.DE: Ihr recht bekannter Kollege Mojib Latif sagte in einer anderen Sendung, der Sturm sei „ein tragischer Weckruf für die internationale Politik, endlich was zu unternehmen“. Ist „Haiyan“ ein Zeichen des Klimawandels, wie auch diverse Kommentatoren meinten?
VON STORCH: Nein. Das würde ich dann sagen, wenn wir über einige Zeit eine ungewöhnliche Entwicklung hin zu stärkeren oder häufigeren Stürmen hätten. Extremereignisse sind Teil des normalen Wettergeschehens. „Haiyan“ war ein ganz erheblicher und sehr starker Sturm, doch schon früher gab es wenige Taifune mit stärkeren Winden und niederen Luftdrücken. Dabei ist zu bedenken, dass solche Messungen immer problematisch sind. „Haiyan“ war kein Rekordsturm und wir haben auch keine ungewöhnliche Häufung in der Region in den letzten Jahren. Also ist dieser Sturm kaum als Zeichen für den menschengemachten Klimawandel zu verstehen.

Weiterlesen auf shz.de.

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Stefan Rahmstorf würfelte kürzlich wieder fleißig in seinem Blog („Können Zufallszahlengeneratoren Würfelergebnisse erklären?„). Noch immer will er die Erwärmungspause nicht wahr haben und stemmt sich mit Händen und Füßen dagegen. Dabei stänkert er kräftig gegen Kollegen wie Hans von Storch, der die Erwärmungspause nüchtern und realistisch anerkennt. Von Storch ist sogar noch einen Schritt weiter und diskutiert in fruchtbarer Weise, welche Ursachen die Pause wohl haben könnte. Im Gegensatz hierzu schafft es Rahmstorf nicht, aus seiner selbstgewählten Sackgasse wieder herauszukommen und zu wenden. Er unterstellt, dass das warme El Nino-Jahr 1998 Schuld an der Erwärmungspause hätte und es sich daher um ein statistisches Artefakt handeln würde.  DH7FB hat diese Hypothese sogleich im Wetterzentrale Forum überprüft. Und das Ergebnis fällt deutlich aus: Auch mit einem Startjahr von 1996 bleibt die Erwärmungspause real. Unabhängig vom Startjahr der Betrachtung unterscheiden sich die über 15 und 17 Jahre geglätteten Temperaturkurven kaum.

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In der deutschen Ausgabe der Huffington Post (in Zusammenarbeit mit dem Focus) gab es am 21. November 2013 einen interessanten Artikel von Dominik Jung:

Die Alpen trotzen der Klimaerwärmung – doch keiner will es hören!
Subjektiv kam es den Einwohnern des österreichischen Wintersportorts Kitzbühel in den letzten Jahren so vor, als wären die Winter kälter geworden. Um sich ein objektives Bild über die Lage zu machen, zog man los und bestellte sich bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), dem staatlichen Wetterdienst Österreichs, die entsprechenden Wetterdaten der letzten 20 Jahre. Bei der Bewertung der Daten und Ergebnisse wurde ich von MMag. Günther Aigner, Marketer bei Kitzbühel Tourismus, um fachliche Unterstützung gebeten.Die Auswertung hat Erstaunliches ergeben: Nach einer fachlichen Prüfung meinerseits bin ich sehr überrascht. Die Winter sind dort in den letzten 20 Jahren tatsächlich nachweislich kälter geworden, und das teilweise ganz massiv. Die letzten beiden Winter waren in Kitzbühel sogar die kältesten der vergangenen 20 Jahre.

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