Hilfswerk Misereor überweist PIK-Klimainstitut € 520,000 an Spendengeldern für fragwürdige Klimastudie

Am 19. November 2013 brachte die Deutsche Welle einen Beitrag mit dem bemerkenswerten Titel „Beim Klimawandel werden Akademiker zu Aktivisten“. Anstatt sich nun mit der fehlenden wissenschaftlichen Neutralität führender Klimawissenschaftler zu beschäftigen, verschafft der Artikel der klimaalarmistischen Bewegung auch noch eine prominente Plattform. Das ist die Deutsche Welle wie wir sie kennen (siehe z.B. unseren Beitrag „Ein Fall für den Bundesrechnungshof: Klimaberichterstattung der Deutsche Welle„). Lediglich eine Passage ist bemerkenswert:

Ernst Ulrich von Weizsäcker, Biologe und Co-Vorsitzender des Club of Rome, legte die Axt an eine der Kern-Überzeugungen der Klimapolitik: je mehr erneuerbare Energien, desto besser. Unser Vertrauen in erneuerbare Energien sei ein „Irrglaube“, erklärte er. Denn während der Einsatz erneuerbarer Energien Öl, Gas und Kohle ablöst, bleibt ein weiterer wichtiger Punkt unangetastet: der Energiepreis selbst.

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Am 17. November 2013 brachte die schleswig-holsteinische Webplattform shz.de ein Interview mit dem Klimawissenschaftler Hans von Storch. Hier einige Auszüge:

EIN KLIMAFORSCHER GEGEN DIE PANIKMACHER

SHZ.DE: Herr von Storch, viele Ihrer Kollegen traten nach „Haiyan“ in TV-Sondersendungen auf. Stets ging es um die Frage, ob das nun der Klimawandel sei. Wie geht es Ihnen, wenn Sie solche Auftritte sehen?

VON STORCH: Diese Frage liegt nach der Katastrophenrhetorik der letzten Jahrzehnte nahe. Aber ich erinnere mich an ein Interview im öffentlich-rechtlichen Frühstücksfernsehen. Da wurde ein Kollege von mir als Wahrheitsverkünder hofiert. Die Journalisten stellten nicht eine kritische Nachfrage. Peinliche Hofberichterstattung.

SHZ.DE: Ihr recht bekannter Kollege Mojib Latif sagte in einer anderen Sendung, der Sturm sei „ein tragischer Weckruf für die internationale Politik, endlich was zu unternehmen“. Ist „Haiyan“ ein Zeichen des Klimawandels, wie auch diverse Kommentatoren meinten?

VON STORCH: Nein. Das würde ich dann sagen, wenn wir über einige Zeit eine ungewöhnliche Entwicklung hin zu stärkeren oder häufigeren Stürmen hätten. Extremereignisse sind Teil des normalen Wettergeschehens. „Haiyan“ war ein ganz erheblicher und sehr starker Sturm, doch schon früher gab es wenige Taifune mit stärkeren Winden und niederen Luftdrücken. Dabei ist zu bedenken, dass solche Messungen immer problematisch sind. „Haiyan“ war kein Rekordsturm und wir haben auch keine ungewöhnliche Häufung in der Region in den letzten Jahren. Also ist dieser Sturm kaum als Zeichen für den menschengemachten Klimawandel zu verstehen.

Weiterlesen auf shz.de.

Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.com.

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Sven Titz schrieb am 2. Oktober 2013 in der Neuen Zürcher Zeitung über eine interessante Mittelfristprognose des IPCC:

Das Klima bis zum Jahr 2035: Der Weltklimarat IPCC wagt sich erstmals an kurzfristige Projektionen heran
[…] Erstmals hat der Klimarat den kurzfristigen Projektionen nun ein ganzes Kapitel gewidmet. Es kulminiert in einer Art Vorhersage für die nächste Zeit. Sie wurde aus den Langzeit-Simulationen abgeleitet. Die Forscher korrigierten die Simulationswerte dafür ein wenig nach unten, denn es hat sich gezeigt, dass die Modelle den Temperaturanstieg bei kurzfristigen Projektionen etwas überschätzen. Demnach liegt die globale Mitteltemperatur zwischen 2016 und 2035 im Durchschnitt wahrscheinlich 0,3 bis 0,7 Grad Celsius über dem Niveau der Jahre 1986 bis 2005 (das entspricht 0,2 bis 0,6 Grad über dem Niveau des letzten Jahrzehnts). Die Forscher schränken die Vorhersage zusätzlich ein wenig ein: Bis 2035 darf es keinen ungewöhnlichen Trend in der Sonnenaktivität geben, und es dürfen sich auch keine Vulkaneruptionen ereignen, die wie Mount Pinatubo im Jahr 1991 die Erde kurzfristig um ein paar Zehntelgrade kühlen können.

Jetzt wird es interessant: In den kommenden 20 Jahren soll sich die Erde also um knapp ein halbes Grad erwärmen, sagt der IPCC. Dies ist zwar noch eine lange Zeit hin, aber immerhin greifbarer als Prognosen bis 2100. Nun gibt es renommierte Wissenschaftler, die dieser starken Erwärmungsprognose vehement widersprechen. Im September 2013 veröffentlichten Marcia Glaze Wyatt von der University of Colorado-Boulder und Judith Curry vom Georgia Institute of Technology in Atlanta im Fachmagazin Climate Dynamics eine neue Arbeit, die eine Fortsetzung der Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre prognostiziert. Unter Berücksichtigung von Ozeanzyklen, die sich wie eine Stadionwelle über den Globus im 60-Jahrestakt entwickeln, kommen die Autoren zu dem Schluss (Auszug aus der Pressemitteilung):

“Auf Basis des Musters der ‘Stadionwelle’  muss man davon ausgehen, dass die aktuelle Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre hineinreichen könnte” sagt [Marcia Glaze] Wyatt, unabhängige Wissenschaftlerin, die ihren Doktortitel im Jahr 2012 an der University of Colorado erlangte.

In der Pressemitteilung heben Wyatt und Curry hervor, dass die aktuellen Klimamodelle des IPCC die Ozeanzyklen zu wenig berücksichtigen und daher als mangelhaft anzusehen sind:

Curry added, “This prediction is in contrast to the recently released IPCC AR5 Report that projects an imminent resumption of the warming, likely to be in the range of a 0.3 to 0.7 degree Celsius rise in global mean surface temperature from 2016 to 2035.” Curry is the chair of the School of Earth and Atmospheric Sciences at the Georgia Institute of Technology. Previous work done by Wyatt on the ‘wave’ shows the models fail to capture the stadium-wave signal. That this signal is not seen in climate model simulations may partially explain the models’ inability to simulate the current stagnation in global surface temperatures. “Current climate models are overly damped and deterministic, focusing on the impacts of external forcing rather than simulating the natural internal variability associated with nonlinear interactions of the coupled atmosphere-ocean system,” Curry said.

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Den Deutschen geht es gut. Da ist es verständlich, wenn man ab und zu ein paar Euro für den guten Zweck spendet. In anderen Ländern herrscht Hunger und Mangel an sauberem Trinkwasser, während unser größtes Problem abends ist, ob wir Rot- oder Weißwein trinken sollen. In Portugal ist die Lage sogar noch viel komplizierter, denn dort gibt es auch noch Grünwein. In der Regel hoffen wir, dass unsere Spendengelder ohne große Abzüge in den hungernden Krisenländern ankommen. Das Hilfswerk Misereor ist eine der Hilfsorganisationen, denen üppige Spendengelder zufließen, im guten Glauben, dass diese sinnvoll eingesetzt werden. Wenig bekannt ist jedoch, dass Misereor vor wenigen Jahren mehr als eine halbe Millionen Euro an das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) für eine klimaalarmistische Studie überwiesen hat. Auf der PIK-Webseite ist das Projekt wie folgt verzeichnet:

Title: Klimawandel und weltweite Armut: Klimapolitik als Baustein einer gerechten und nachhaltigen Globalisierung
Duration: June 2007 until June 2010
Budget: 520.000 € funded by MISEREOR
Contact: Edenhofer, Ottmar
Description:

Homepage:

Eine Projektbeschreibung oder Homepage sind nicht angegeben. Eine Projektwebseite existiert jedoch, auf der sich erste Anhaltspunkte auf die Inhalte finden. Ob sich die Spender darüber im Klaren waren, dass ein Teil ihrer Gelder an ein in Fachkreisen umstrittenes Klimainstitut geht? Und was steckt eigentlich hinter der Kooperation von Misereor und dem PIK? Sollte hier eine Broschüre erstellt werden, die den Deutschen weismacht, sie wären durch ihren CO2-Ausstoß letztendlich am Elend in der Dritten Welt Mitschuld? Würden unter Verwendung dieses biblischen Schuldthemas die Spendengelder vielleicht noch üppiger sprudeln, das Ganze also im Prinzip eher eine Art Werbekampagne darstellen? Und welche Rolle spielt in diesem Geflecht eigentlich die MunichRe Versicherung, die über ihre Stiftung im Rahmen des Misereor/PIK-Projektes Mikroversicherungen anpreist. Offenbar hat auch die MunichRe die Studie mitfinanziert, was jedoch auf der PIK-Webseite nicht erwähnt wird. Wie können Interessenskonflikte hier ausgeschlossen werden? Fragen, die Miseror im Sinne der Transparenz schnellstmöglich aufklären sollte.