Das Handelsblatt berichtete am 20. August 2013 über einen Streit im Osten, an dem wir nicht ganz unschuldig sind:
Energiewende: Nachbarn erklären Deutschland den Stromkrieg
Deutschland betreibt den Umstieg auf grünen Strom ohne Rücksicht auf die Nachbarländer. Jetzt wehren sich Polen, Tschechien & Co. Ein Bericht aus der Kampfzone. Ortstermin in Neuenhagen: Eine Stunde Bahnfahrt östlich von Berlin reihen sich adrette Häuschen unter mächtigen Alleebäumen aneinander. An der Haltestelle tauschen sich ältere Damen über den Dorfklatsch aus, der Busfahrer wartet auf den vom verspäteten Zug heranhetzenden Besucher. Nichts weist darauf hin, dass am Ortsausgang gegenüber dem Discountmarkt die Kampfzone beginnt. Hinter einem streng bewachten Zaun fechten die Mitarbeiter in der Leitstelle des Netzbetreibers 50Hertz eine nervenaufreibende Konfrontation aus: Ökostrom von der deutschen Küste verdrängt im polnischen Netz die Elektrizität aus den dortigen Kohlekraftwerken. Das mag, oberflächlich betrachtet, nach europäischer Energiepolitik aussehen. In Wirklichkeit entlädt sich hier ein ernster zwischenstaatlicher Konflikt.
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Am 24. September 2013 gab es im SWR2-Hörfunk ein von Gábor Paál geleitetes Streitgespräch zum Thema „Macht der Klimawandel Pause?“. Teilnehmer waren Axel Bojanowski (Wissenschaftsjournalist, Spiegel Online), Harry Lehmann (Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energie, Umweltbundesamt/UBA) und Hans von Storch (Institut für Küstenforschung, Helmholtz-Zentrum Geesthacht). Die Sendung ist im Internet online verfügbar und höchst interessant. Unter anderem geriet Lehmann in schwere Erklärungsnöte, als die Runde die umstrittene UBA-Broschüre ansprach, in welcher auch eine Schwarze Liste wissenschaftlicher Abweichler enthalten ist. Eine gute Zusammenfassung des Gesprächs gibt es auf Pierre Gosselins Webseite notrickszone.com (in englischer Sprache).
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Im Mai 2013 erschien im Fachmagazin Pattern Recognition in Physics eine neue Arbeit von Nicola Scafetta mit dem Titel „Discussion on common errors in analyzing sea level accelerations, solar trends and global warming“. Dabei geht Scafetta auf verbreitete Fehler bei der statistischen Analyse von klimatischen Zeitreihendaten ein. Insbesondere bemängelt er die Vernachlässigung von zyklischen Komponenten und zu kurze Betrachtungszeiträume. Das pdf der Arbeit ist kostenfrei herunterladbar.
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Bjørn Lomborg erinnerte am 25. September 2013 in einem Essay in der Welt daran, dass in der Klimafolgendiskussion pragmatische und technikorientierte Lösungen am ehesten zum Ziel führen, wohingegen Panikmache fehl am Platz ist. Hier ein Auszug:
Dann wird’s eben wärmer
[…] Verglichen mit dem tatsächlichen Temperaturanstieg seit 1980, liegt der Durchschnittswert der 32 neuesten Klimamodelle (der sogenannten CMIP5) um 71 bis 159 Prozent darüber. Aus einer neuen Studie von Nature Climate Change geht hervor, dass die gängigen Klimamodelle den Temperaturanstieg in den letzten 15 Jahren um über 300 Prozent zu hoch einschätzten. Ursache ist möglicherweise ein natürlicher Zyklus im Atlantik oder Pazifik, der die Temperaturen in den 80er- und 90er-Jahren stärker steigen ließ und nun zu einer Verlangsamung oder dem Ende der globalen Erwärmung führt. Die globale Erwärmung ist eine Tatsache, aber sie wurde in der Vergangenheit wahrscheinlich ebenso übertrieben, wie sie jetzt unterschätzt wird. Dies unterstreicht die Tatsache, dass der IPCC lediglich immer feststellte, dass mehr als die Hälfte des Temperaturanstiegs auf den Menschen zurückgeht, obwohl es in der öffentlichen Debatte immer so dargestellt wurde, als ob dieser Anstieg zur Gänze dem Menschen anzulasten sei. Der IPCC betont, dass der Klimawandel zwar ein Problem ist, aber in seinem Bericht finden sich keine apokalyptischen Szenarien. Das alles wird in dem Getöse der lautstark Maßnahmen fordernden Lobbyisten und der nach schlechten Nachrichten gierenden Medien untergehen. Denn obwohl der IPCC seinen eigenen Prinzipien zufolge eine politikneutrale Organisation ist, wird sein Vorsitzender Rajendra Pachauri die Aufregung noch schüren, weil er darauf beharrt, dass „die Menschheit das Klimasystem der Erde an den Rand des Zusammenbruchs gedrängt hat“ und dass wir die „Abkehr von den fossilen Brennstoffen“ schaffen müssen.
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Wissenschaftler arbeiten an komplizierten Dingen, die für die tumbe Allgemeinheit viel zu schwierig zu verstehen sind. Wir sollten uns daher voll auf unsere Experten verlassen, zum Beispiel auf unsere Klimawissenschaftler. Sie sind bekanntlich alle einer Meinung und die Wissenschaft muss nur noch ein paar i-Punkte setzen, dann ist das Thema Klima ausgeforscht. So dachte man jedenfalls noch vor 5 Jahren. Mittlerweile sieht es bekanntlich anders aus. Man war sich doch seiner Sache zu sicher gewesen. In der Tat können Wissenschaftler auch irren. Zum Thema des wissenschaftlichen Irrens erschien im Mai 2013 ein neues englischsprachiges Buch mit dem Titel: „Brilliant Blunders: From Darwin to Einstein – Colossal Mistakes by Great Scientists That Changed Our Understanding of Life and the Universe“. Bei Amazon für € 20,99 bestellbar.