Gletscher Westnorwegens waren vor 2000 Jahren kürzer als heute

Im August 2013 erschien in den Quaternary Science Reviews eine Arbeit eines norwegischen Forscherteams um Jostein Bakke von der Universität Bergen, in der die Länge von vier Gletschern im westlichen Norwegen für die vergangenen 10.000 Jahre rekonstruiert wurde. Interessanterweise waren alle vier Gletscher während langer Strecken der Nacheiszeit viel kürzer als heute. Dies war insbesondere während des sogenannten Holozänen Klimaoptimums 8000 bis 5500 Jahre vor heute der Fall als es global mehr als ein Grad wärmer war als heute. Aber auch jüngere Wärmeperioden setzten den untersuchten Gletschern sichtbar zu. Sowohl während der Minoischen Wärmephase vor 3000 Jahren als auch während der Römischen Wärmephase vor 2000 Jahren waren die Gletscher Westnorwegens kürzer als heute, wie die Studie herausfand (Abbildung 1).

Der kälteste Zeitabschnitt der vergangenen 10.000 Jahre ereignete sich während der Kleinen Eiszeit, die gegen 1850 endete. Im Zuge dieser natürlichen Kältephase dehnten sich die Gletscher im Untersuchungsgebiet auf ihre größte nacheiszeitliche Ausdehnung aus.

 

Abbildung 1: Ausdehnung von vier westnorwegischen Gletschern während der vergangenen 10.000 Jahre. Geringere Gletscherlängen sind durch Ausschläge nach oben gekennzeichnet, längere Gletscher durch Kurvenausschläge nach unten. Die Zeitachse stellt Jahre vor heute dar (o=heute). Abbildungsquelle: Bakke et al. 2013.

 

Mit Dank an The Hockey Schtick