Im November 2012 erreichte uns via ntv eine ganz traurige Nachricht: Schon bald werden wir wegen des Klimawandels wohl keinen Kaffee mehr trinken können:
Arabica-Bohnen sind gefährdet – Klimawandel bedroht Kaffee. Bereits in 100 Jahren könnte es keine wilden Bestände von Arabica-Kaffeebohnen mehr geben. Zu diesem Ergebnis kommen Botaniker, die die Auswirkungen des Klimawandels auf Arabica-Kaffee untersucht haben. “Tiefgreifend negativ” wirke sich das veränderte Klima auf die Wildbestände von Kaffee aus, schreiben die Forscher.
Ein halbes Jahr später macht sich die Kaffeebranche jedoch ganz andere Sorgen. Die Kaffeeproduktion überstieg die Nachfrage nun schon im vierten Jahr nacheinander und lässt die Preise in den Keller purzeln. In Brasilien wird allmählich die Lagerkapazität knapp. Ob auch hieran der Klimawandel Schuld ist?
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Am 10. Juli 2013 erschien in Nature ein Beitrag von Jeff Tollefson, in dem die schlechte Erfolgsquote von 10-Jahres-Temperaturprognosen thematisiert wird. Unter anderem geht es um eine Vorhersage aus dem August 2007 von Doug Smith vom britischen Hadley Centre, in dem zunächst eine kurze Temperaturstagnation und dann ein steiler Temperaturanstieg bis 2016 vorhergesagt wurden. Die Prognose ging ziemlich in die Hose, wie wir heute wissen. Smith erklärt heute, dass er keine Ahnung habe, warum die Temperaturen nicht weiter gestiegen sind. Der IPCC hat mittlerweile 16 verschiedene Teams damit beschäftigt, Klima-Kurzzeitprognosen für die kommende Dekade zu erstellen. Gavin Schmidt vom Goddard Institute for Space Studies in New York beteiligte sich bewusst nicht an dieser Kampagne. Er sieht aufgrund der chaotischen Wetterkomponente derzeit keine Möglichkeit, zuverlässige 10-Jahres-Vorhersagen zu erstellen. Selbst wenn ein Modell letztendlich eine erfolgreiche Prognose abliefert, kann man nicht sicher sein, ob die Parameterkombination korrekt gewählt wurde. Vielleicht sind Schmidt aber auch einfach die Zeiträume zu kurz, weil die Vorhersage noch vor seiner Rente mit der Realität verglichen werden kann. Viel bequemer sind natürlich Vorhersagen bis 2100…
Im gleichen Artikel leistet sich Alexander Otto von der University of Oxford ein dolles Ding. Er hatte mit Kollegen Hinweise auf eine signifikant niedrigere CO2-Klimasensitivität gefunden (siehe unseren Blogartikel „Eine weitere Studie unterstützt eine deutlich niedrigere Klimawirkung des Kohlendioxids„) und hat dafür aus Alarmistenkreisen sicher nicht viel Lob geerntet. Otto möchte und darf es sich mit jener mächtige Gruppierung nicht verscherzen und wird nun im Nature-Beitrag zitiert, dass selbst bei einer niedrigeren, halb so großen CO2-Klimawirkung wohl nur eine Verzögerung der Erwärmung um zehn Jahre zu erwarten wäre. Mathematisch ist dies natürlich Unsinn, wie Judith Curry in einem Blogbeitrag auf Climate Etc. treffend bemerkte.
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Aufsehenerregende Pressemitteilung der University of Missouri vom 11. Juli 2013: Eine neue Studie hat nun ergeben, dass Schlangen in Missouri durch die Klimaerwärmung aktiver werden und schon bald mehr Vogelküken essen werden. Da viele Vogelarten in der Region Moskitos fressen, werden sich in der Folge die stechenden Plagegeister vermehren und hierdurch menschliche Viren stärker ausbreiten können. Eine schön zusammengestellte, bedrohlich wirkende Dominokette. Der nächste Forschungsantrag ist so gut wie bewilligt!
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Der Spiegel meldete am 11. Juli 2013:
Südpolarmeer: Schwämme entpuppen sich als Klimawandel-Gewinner
10.000 Jahre und älter sollen Glasschwämme werden. Verändert sich das Klima, bekommen sie Probleme – dachte man. Doch in der Antarktis zeigt sich gerade das Gegenteil: Nach dem Schmelzen von Schelfeis vermehren sich die Exoten.
Weiterlesen auf spiegel.de
Auch das Hamburger Abendblatt berichtete:
Auf dem Meeresboden nahe der Antarktis haben Forscher eine Art Babyboom beobachtet. Seit dem Zerfall und Abbruch von Schelfeis im westlichen Weddellmeer vermehren sich Antarktische Glasschwämme rasant, berichten Biologen des Alfred-Wegener-Institutes. Ohne den dicken Eispanzer, der Teile der Wasseroberfläche bedeckte, konnten die Tiere erstaunlich schnell wachsen und sogar Nahrungskonkurrenten verdrängen, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Current Biology“. Damit reagierten die Meeresbewohner deutlich schneller und umfassender auf klimabedingte Veränderungen als bisher angenommen.
Weiterlesen auf abendblatt.de
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Im AK-Kurier erschien am 12. Juli 2013 der folgende Artikel:
Fichten können im Klimawandel bestehen
Die Fichte, der Brotbaum der deutschen Forstwirtschaft, kann im Klimawandel bestehen. Das war das Fazit einer Vortragsveranstaltung zu der der Vorsitzende des Waldbauvereins Altenkirchen und der Gesellschafterversammlung der Holzvermarktungsgesellschaft Westerwald Sieg GmbH, Forstwirtschaftliche Vereinigung, Friedrich Freiherr von Hövel über 100 Teilnehmer aus Gemeinschaftswaldbetrieben und Vertreter des Forstamtes Altenkirchen kürzlich in Weyerbusch begrüßen konnte.
Weiterlesen auf ak-kurier.de
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News.at meldete am 12. Juli 2013:
Klimawandel: Neusiedler See gefährdet
In einer EU-weiten Studie untersuchten AIT-ForscherInnen die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf den Neusiedler See. Die Ergebnisse zeigen, dass der größte See Österreichs in Zukunft häufiger mit Wassermangel rechnen muss. Selbst Perioden völliger Austrocknung können nicht ausgeschlossen werden. Vorbeugungs- und Anpassungsmaßnahmen sollten rasch umgesetzt werden. Die untersuchten Auswirkungen beziehen realistisch angesetzte Klimaszenarien der nächsten Jahrzehnte ein: höhere Lufttemperaturen und geringfügig verminderte Niederschläge lassen Jahre mit negativer Wasserbilanz häufiger werden. Die ExpertInnen kommen zu dem Schluss, dass der Neusiedler See etwa alle 25 Jahre Perioden mit einem Wasserrückgang von einem Meter gegenüber dem Durchschnitt erleben könnte. Dies würde eine schwere Beeinträchtigung der Nutzung des Sees bedeuten, da sich die Fläche mit einer Wassertiefe von mehr als einem Meter um cirka 90 Prozent reduziert. Weniger dramatische Szenarien mit Wasserständen wie zuletzt im Jahr 2003 (cirka ein halber Meter unter dem Durchschnitt) könnten alle drei bis fünf Jahre auftreten.
Oh Schreck, der Klimawandel wird den Neusiedler See austrocknen, den guten See, der bisher doch immer so zuverlässig vollgefüllt war. Und nun wird es heiß und der See verdurstet. Ja, so muss es sein. Wenn da nicht eine klitzekleine Kleinigkeit wäre. Nämlich dass der Neusiedler See in der Vergangenheit bereits regelmäßig ausgetrocknet ist. Und was noch schlimmer ist: dies geschah offenbar bevorzugt während der Kleinen Eiszeit, als es etwa ein Grad kälter war als heute. Ein Blick in den Wikipedia-Eintrag für den Neusiedler See hätte gereicht, um den historischen Kontext herzustellen:
Historische Schwankungen und Auswirkungen
Im Laufe der Jahrhunderte stieg und fiel der Seespiegel ständig, was auch das Leben rund um den See beeinflusste. Der Wasserstand des Neusiedler Sees war in der Vergangenheit starken Schwankungen ausgesetzt: 1740, 1773, 1811–13 und 1864–70 trocknete der See (fast) völlig aus, andererseits wies dieser 1741/42, 1786, 1797–1801, 1838 und 1941 die größten Ausdehnungen auf.
Anfang des 17. Jahrhunderts trocknete der See über mehrere Jahrzehnte langsam aus, sodass sogar schon eine Rekultivierung des Seebodens erwogen wurde. Doch nach einigen Jahren war der See wieder voll und erreichte 1768 mit einer Fläche von 515 km² einen Höchststand. Dabei wurde viel Weidefläche überschwemmt, sodass sogar Bauern abwandern mussten.
Zwischen 1775 und 1780 wurde ein Kanal durch den Hanság (deutsch: Waasen) gegraben und eine Dammstraße zwischen Pamhagen und Esterháza errichtet. In den kommenden 40 Jahren trocknete der See abermals aus und füllte sich wieder. Der Kanal wurde erweitert. Dabei wurden weite Teile der Moore trockengelegt, und bei Magyaróvár (deutsch: Altenburg) entstanden große Wiesen. Das Umland erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung, in der Folge konnten sogar Bauernsöhne studieren.
1838 führte der See aber wieder Hochwasser und zerstörte viele landwirtschaftliche Kulturen. Zum Schutz der Landwirtschaft plante Karl Kecskés die komplette Trockenlegung des Sees. Der sumpfige Hanság wurde entwässert. In der Folge gefror der See im Winter bis auf den Grund, alle Fische verendeten, und das Projekt wurde aus Geldmangel fallengelassen.
Bei der letzten Austrocknung von 1864 bis 1870 wurde im trockenen Seebett Reis angebaut. Bis 1871 verblieb nur mehr ein schmaler Streifen Wasser. Der Boden härtete aus und verkrustete. Der Wind trug den salzigen Staub in die umliegenden Orte und vor allem in die Weingärten. Der Seeboden selbst war aber landwirtschaftlich kaum nutzbar, und es siedelten sich salzresistente Pflanzen an, die sonst nur an der Meeresküste vorkommen. Wege zwischen den Seegemeinden, zum Beispiel von Illmitz nach Mörbisch, wurden angelegt.
Was nützt der ganze Aufwand der „ForscherInnen“ und „ExpertInnen“, wenn grundlegende Fakten in der Studie unberücksichtigt bleiben. Worum geht es wirklich in der Studie, die vorschnell Maßnahmen vorschlägt, ohne dass die Mechanismen richtig verstanden bzw. dargestellt wurden?