In den letzten 150 Jahren hat sich die Erde erwiesenermaßen erwärmt. Einige Teilnehmer der Klimadiskussion schreiben diesen Erwärmungstrend einfach in die Zukunft fort und leiten daraus eine Hitzekatastrophe ab. Dabei übersehen diese Zeitgenossen, dass es auch in der vorindustriellen Vergangenheit durchaus Erwärmungsphasen gegeben hat.
Offenbar mit dieser Frage im Hinterkopf, untersuchte jetzt ein Forscherteam um Olga Sidorovoa vom schweizerischen Paul Scherrer Institut die Frage „Ist die Erwärmung des 20. Jahrhunderts in Nordsibirien beispiellos?“ Die Ergebnisse der Studie wurden im August 2013 in den Quaternary Science Reviews veröffentlicht.
Auf Basis von Baumring- und Isotopenmessungen aus Nordsibirien verglichen die Wissenschaftler das Klima des mittelholozänen Klimaoptimums (Daten von 4111–3806 v. Chr.), der Mittelalterlichen Wärmeperiode (Daten von 917–1150 n. Chr.) und der Modernen Wärmeperiode (Daten von 1791–2008 n. Chr.). Das Ergebnis (Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit):
Wir fanden, dass das mittelholozäne Klimaoptimum in Ost-Taimyr zwar wärmer und trockener als die Mittelalterliche Wärmeperiode war, jedoch große Ähnlichkeiten mit der Modernen Wärmeperiode aufweist. […] Wir konnten zeigen, dass die Erwärmung des 20. Jahrhunderts in Nordsibirien nicht beispiellos ist. Ähnliche klimatische Zustände herrschten hier bereits vor 6000 Jahren, wie auf Basis von Baumringdaten, stabilen Isotopen, Pollenuntersuchungen und Eiskernen belegt werden kann.
Abbildungsquelle: Ulamm / Lizenz: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license