Noch nie seit Beginn der Satellitenära war die Ausdehnung des antarktischen Meereis Ende Juli größer als in diesem Jahr

Die Antarktis will sich einfach nicht an das Drehbuch der vermeintlichen Klimakatastrophe halten. Noch nie seit Beginn der Satellitenära war die Ausdehnung des antarktischen Meereis Ende Juli größer als heute. In den letzten 9 Tagen wurden gleich 8 neue Eisrekorde aufgestellt, wie das Sunshine Hours Blog berichtete.

Abbildung 1: Ausdehnung des antarktischen Meereises für verschiedene Jahre (190. bis 230. Tag des Jahres). In diesem Jahr (2013, rote Linie) wurde die größte jemals in der Satellitenära Ende Juli festgestellte Meereisausdehnung verzeichnet. Quelle: Sunshine Hours.

——————-

In der neuen Ausgabe der Weltwoche erschien jetzt der Artikel „Im ewigen Eis“. Es geht dabei um Baum und Torffunde aus der Römerzeit, die heute unter den zurückweichenden Alpengletschern auftauchen und sehr anschaulich beweisen, dass es damals viel wärmer gewesen sein muss als heute, weil die Baumgrenze deutlich höher lag. Hier ein Auszug aus dem Artikel:

Gletscher haben in der Schweiz ein fast übersinnliche Bedeutung. Dass sie schrumpfen, besorgt den Eiszeit-Geologen Christian Schlüchter kaum.

Der Helikopter landet auf fast 2500 Meter über Meer. Er setzt unmittelbar im Vorfeld des Unteraargletschers auf, im hintersten Teil des Haslitals im Berner Oberland. Hier oben gibt es nur noch Eis, Schutt und Geröll. Aus dem Fluggerät springen der Geologie-Professor Christian Schlüchter, der Weltwoche-Reporter und der Fotograf. Wir entfernen uns rasch von den Rotoren, die zünftig Staub aufwirbeln. Der Helikopter hebt wieder ab und entschwindet rasch am Himmel.

Weiterlesen auf weltwoche.ch (für Abonnenten)

——————-

Ein Student der University of Minnesota hat nun die Temperaturkurve der letzten 130 Jahre auf einem Cello nachgespielt. Beginnend mit tiefen Tönen steigerte er sich hin zu den hohen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete entzückt am 25. Juli 2013:

Für sein Cello setzte Crawford den tiefsten Ton, das große C, mit der tiefsten Temperatur, -0,47 Grad Celsius im  Jahre 1909, gleich. Von hier aus zählte jede Zunahme von 0,03 Grad als Halbton. Für die Temperaturzunahme um 0,8 Grad Celsius bis 2012 benötigte Crawford drei Oktaven. Beginnend im Jahre 1880 setzte der Student für jedes Jahr einen Ton, so dass das Auf und Ab der Melodie dem Verlauf der Temperaturkurve folgt.

Ein phantastisches Projekt. Unbestätigten Berichten zufolge will der Student demnächst auch die Lottozahlen der letzten 25 Jahre sowie das Telefonbuch von New York nachspielen. Interessanter wäre jedoch, wenn er seine klimatischen Musikkünste auch noch weiter in die Vergangenheit ausdehnen könnte. Dann würde das Stück mit vielen hohen Quietschetönen beginnen…

 

——————-

Ganz unerwartet ist der globale Temperaturanstieg vor 15 Jahren zum Stillstand gekommen. In den Forschungsinstituten sorgt man sich sehr darüber, denn keines der teuren Computermodelle hatte dies kommen sehen. Eine Gruppe von Klimaforschern des Berner Oeschger-Zentrums hat nun die Initiative ergriffen und in einem Nature-Artikel kurzerhand erklärt, dass man die Erwärmung für die bevorstehende Klimakatastrophe gar nicht mehr benötigt. Man habe nun etwas viel besseres gefunden, nämlich die Ozeanversauerung, die allein durch den CO2-Anstieg verursacht werden würde. Die Berner Zeitung berichtete am 4. Juli 2013:

Mit einer umfangreichen Studie, die am Mittwoch auf dem Onlineportal der renommierten Fachzeitschrift «Nature» publiziert worden ist, greifen die Klimaphysiker Marco Steinacher, Fortunat Joos und Thomas Stocker vom Oeschger-Zentrum – einem der Forschungsleuchttürme der Universität Bern – jetzt dezidiert in die hitzige internationale Debatte ein. Und lenken sie in eine neue Richtung. […] Am zunehmenden Säuregrad in den Weltmeeren lasse sich die Bedeutung des Berner Denkanstosses beispielhaft illustrieren, sagt Marco Steinacher, Hauptautor der Studie. Unabhängig davon, ob die Erdtemperatur in den nächsten Jahrzehnten weiter steigt oder nicht, fördert die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre die Versauerung der Ozeane. Das setzt namentlich Korallen und anderen Meereslebewesen zu mit möglichen Folgen für die ozeanischen Nahrungsketten – und für Millionen von Menschen, die auf Ressourcen aus dem Meer angewiesen sind. Anders gesagt: «Wir müssen uns bewusst werden: Die globale Erwärmung bleibt weiterhin sehr wichtig, sie ist aber nur eine von mehreren Auswirkungen der wachsenden CO2-Belastung», sagt Steinacher. Daraus folgt für die Forscher: Wenn Klimapolitik wirksam sein soll, müsste sie breiter gedacht werden – und ambitiösere Ziele anstreben.

Ein kluger Schachzug, möchte man meinen. Ozeanversauerung ist so abstrakt, dass kaum ein Normalmensch sie versteht. Was die Berner Gruppe allerdings verschweigt, ist dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre im Erdmittelalter deutlich höher lag als heute. Und genau während dieser Zeit hatten Korallen und andere kalkbildende Organismen ihre größte Verbreitung. Irgendwo ist im Ozeanversauerungs-Katastrophenkonzept noch der Wurm drin. Siehe auch unseren Blogartikel „Welche Rolle spielt die Ozeanversauerung? Eine Wissenschaftssparte mit noch vielen Fragezeichen„. Mit Thomas Stockers verqueren Ansichten haben wir uns bereits ausführlich an dieser Stelle beschäftigt (siehe „IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker zeigt im Weltwoche-Interview unerklärliche Gedächtnislücken: Die Gesprächsanalyse„).