Grönländische Istorvet-Eiskappe war während der Mittelalterlichen Wärmeperiode kleiner als heute

Der grönländische Eisschild schmilzt. Dies ist Fakt. Schon machen wir uns Sorgen, dass dieser Schmelzvorgang irreversibel ist und bald die Schmelzwassermassen den Meeresspiegel um mehrere Meter ansteigen lassen. In der Vergangenheit war der grönländische Eispanzer stets stabil. Plötzlich kommt der Mensch, verpestet die Umwelt mit seinem dreckigen CO2 und schwupps, plötzlich schmilzt das grönländische Eis. Allein wir sind daran Schuld. So muss es sein.

Aber halt, wie war das nochmal? Grönland hieß früher auch Grünland, weil dort die Wikinger während der Mittelalterlichen Wärmeperiode die Schafe auf grünen Wiesen weiden ließen. Die arktische Meereisbedeckung war damals ähnlich stark reduziert wie heute, nur dass es damals halt keine Satelliten gab, die dies überwachen konnten. Laut einer im März 2013 in den Quaternary Science Reviews veröffentlichten Studie einer Forschergruppe um Thomas Lowell von der University of Cincinnati kommt unser grönländisches Weltbild nun vollends ins Wanken. Anhand von C14- Altersdatierungen an Pflanzenmaterial konnten die Wissenschaftler nun die Vereisungsgeschichte einer lokalen Eiskappe in Ostgrönland für die vergangenen 10.000 Jahre rekonstruieren. Dabei interpretieren Lowell und Kollegen die Entwicklung der kleinen Istorvet-Eiskappe durchaus als Spiegel der Entwicklung des grönländischen Haupt-Eisschildes. Die Studie konnte zeigen, dass die untersuchte Eiskappe von 200 bis 1025 n. Chr. kleiner war als heute. Das Ende dieser Phase fällt genau in die wikingische Besiedelungszeit während der Mittelalterlichen Wärmeperiode. Im Übergang zur Kleinen Eiszeit wuchs die Eiskappe dann wieder.

Offensichtlich gab es auch in der vorindustriellen Zeit bereits Phasen, in denen der grönländische Eisschild kräftig schrumpfte und später wieder expandierte. Heute werden diese vollkommen natürlichen Schwankungen gerne in der Klimadiskussion totgeschwiegen. Damals war die Eiskappe des Istorvet sogar kleiner als heute. Vielen der aufgeregten Klimaapokalyptiker fehlt einfach die geologische Perspektive, um die heutigen Vorgänge korrekt einordnen zu können.

 

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