Klimawissenschaften in Bedrängnis: Nachträgliche Wettervorhersage soll Vertrauen in Modellierungen zurückgewinnen

Im April 2013 erschien im Fachmagazin Nature Climate Change ein bizarrer Artikel, in dem sich eine Gruppe IPCC-naher Wissenschaftler Gedanken über den Erwärmungsstop macht. Bekanntlich hatte kein einziges der IPCC-Modelle diesen Erwärmungsstop vorhergesagt, so dass der IPCC von den Ereignissen der letzten Jahre vollkommen überrascht wurde. Die Gruppe um Virginie Guemas hat nun eine elegante Lösung für das IPCC-Problem gefunden. Das Team führte einfach eine „retrospektive“ Prognose für die letzten Jahre durch. Das klingt ziemlich gut und professionell. Übersetzt heißt dies jedoch nichts anderes als eine „nachträgliche Vorhersage“, was wenig beeindruckend und nicht allzu nützlich ist. Die Lottozahlen nachträglich vorherzusagen ist halt wirklich keine große Kunst. Der IPCC scheint sich nun offenbar auf diesen neuen Zweig der Vorhersagen zu konzentrieren, um seine arg gebeutelte Erfolgsquote aufzubessern.

Im Artikel wundern sich die Autoren, weshalb die Temperaturen wohl in den letzten 15 Jahren nicht weiter angestiegen sind, obwohl doch der CO2-Austoß ungebrochen war und die Kohlendioxid-Konzentrationen stetig nach oben gingen. Als Rettungsanker wählten Virginie Guemas und Kollegen den Ozean. Hier würde die ganze Wärme derzeit versenkt werden. Aber warum haben die IPCC-Modelle diese Wärmeversenkung nicht vorhergesagt? Der Ozean ist integraler Bestandteil dieser Modelle und dann passiert eine solch eklatante Panne? Teile der Wissenschaft geraten ins Grübeln. Wurde die CO2-Klimasensitivität vielleicht doch eher viel zu hoch in den Modellen angesetzt? (Siehe unseren Blogbeitrag „Hinweise auf eine niedrigere CO2-Klimasensitivität verdichten sich: Drei neue Arbeiten erteilen den IPCC-Katastrophenszenarien eine Absage„). Das Team um Virginie Guemas steckt noch tief in seinen CO2-potenten Träumen und kommt in der Nature Climate Change zum folgenden überraschenden Schluss (aus der Kurzfassung):

Die Fähigkeit, die gebremste Erwärmung retrospketiv vorherzusagen stärkt nicht nur unser Vertrauen in die Robustheit unserer Klimamodelle, sondern steigert auch die sozioökonomische Relevanz von Klimavorhersagen im Jahrzehntmaßstab.

Realsatiren wie diese zeigen, wie weit sich die Klimaforschung bereits von der guten wissenschaftlichen Praxis entfernt hat. Es ist offensichtlich, dass in jeder anderen Disziplin ein solches Papier nicht durch die Begutachtung gekommen wäre. Der „Wert“ nachträglicher Modellierungen ist seit langem bekannt und in einem historischen Gespräch der bekannten Physiker Freeman Dyson und Enrico Fermi treffend festgehalten (aus P.M.):

Dyson wies auf die gute Übereinstimmung von Theorie und Experiment hin, doch Fermi fragte ihn nur nach der Anzahl der frei zu bestimmenden Parameter. Als ihm Dyson sagte, es wären deren vier, entgegnete Fermi: „Mein Freund John von Neumann pflegte zu sagen, mit vier Parametern kann ich einen Elefanten in ein Mauseloch einpassen, und mit fünf Parametern lass ich ihn auch noch mit dem Rüssel wedeln.“

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Die Vereinten Nationen empfehlen derzeit den Völkern der Erde, verstärkt Insekten zu essen. Auf diese Weise könnten große Mengen an Treibhausgasen eingespart werden, heißt es. Insekten können 2 kg Fliegenfutter in 1 kg essbares Fleisch umwandeln. Rinder brauchen hierfür die vierfache Menge an Futter. Allerdings scheint die UN dabei übersehen zu haben, dass Rindfleisch ungefähr 200 mal besser schmeckt als Insektenfleisch… Wohl bekommts!

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Der ehemalige Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts, Lennart Bengtsson, veröffentlichte im Klimazwiebel-Blog einen lesenswerten Meinungsbeitrag zu Fehlentwicklungen in der aktuellen Klimaforschung. Hier ein Auszug:

The global temperature has not increased steadily but in irregular intervals. Typical features are a distinct warming trend 1910-1940, a slight cooling trend 1945-1970 followed by the sharp warming trend until the end of the 20th century and finally the last 15 years without any clear warming trend. The lack of any significant warming in the tropical troposphere since the beginning of space observations in 1979 is particularly intriguing in particular as present models show a warming trend over the same time of 0.3-0.4°C in the average, figure 2. Such results, scientifically very puzzling as they are, have hardly received any media attention but instead the public has been overwhelmed in recent years by excessive reports of a rapid and threatening global warming very soon running out of control, unless the most drastic steps are taken to stop it. If there are no obvious global signals available, suitable arguments are created from an endless number of extreme weather events. The fact that similar extreme weather has been found to be a property of the present or undisturbed climate is not recognized. The global warming has been taken out of the hands of the meteorologists and traditional climatologists and is now run by professional media experts and different well-recognized members (political or otherwise) of the general public that have found the present climate hype to be a suitable way to remain or be obtain a place in the media limelight.
For some parts of the industry as well as for different NGOs such as Greenpeace and WWF a threatening climate warming have become a necessity and a source of extra income as it provides continued subventions for wind and solar energy as well as contributions from worried parents and grandparents that are anxious to protect their children and grandchildren from an approaching climate catastrophe.

Weiterlesen im Klimazwiebel-Blog.

 

Foto: André Karwath aka Aka / Lizenz: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic license